Von dem besonderen Konzept des Hauses konnte sich Vizelandrat und Jugenddezernent Dr. Jens Mischak (CDU) bei seinem Besuch mit Jugendamtsleiterin Dagmar Scherer einen persönlichen Eindruck verschaffen. „Ich finde das hier sehr interessant – auch, weil ich mich schon oft gefragt habe, wo diejenigen landen, denen vom Gericht Therapie statt Strafe auferlegt wurde.“ Der 16-jährige J. ist ein solches Beispiel: Er hat seit seinem 12. Lebensjahr Drogen konsumiert, wurde schließlich kriminell und beging Diebstahl. Nach seiner Verurteilung landete er bei den Wildgänsen.
Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Hessen, die unter psychiatrischen Auffälligkeiten und Suchterkrankungen leiden, werden hier aufgenommen. Regelmäßige Alkohol- und Urinkontrollen sowie striktes Alkohol- und Drogenverbot auf dem Gelände gehören ebenso dazu wie ein Stufenmodell, bei dem die Jugendlichen Punkte sammeln und sich dadurch persönliche Freiräume erarbeiten können.
„Zurzeit sind es acht junge Menschen, die betreut und therapiert werden“, so Einrichtungsleiter Florian Hill, „für die elf Plätze haben wir 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlicher pädagogischer und therapeutischer Berufsgruppen, die mit den Jugendlichen arbeiten.“ Sie alle helfen dabei, dass sie wieder eine Struktur finden – nicht nur eine Tagesstruktur. „Sie sollen auch ihre Persönlichkeit entwickeln und irgendwann ein selbstständiges und gesundes Erwachsenenleben führen können“, erklärt Hill die Zielsetzung.