Einen Ort am Wasser hatten sich die Jugendlichen für ihre Abschluss-Zusammenkunft gewünscht. Zugleich wollten sie das Thema Umweltschutz in den Fokus nehmen. Mit dem Zug ging es dann also nach Kiel, übernachtet wurde in der Jugendherberge.
Natürlich wurde auch ein Resümee der Arbeit in den vergangenen drei Jahren gezogen. Jedes KJP-Mitglied machte sich Gedanken über die Highlights der KJP-Arbeit und über die einzelnen Personen. Alle teilten untereinander die schönsten Erinnerungen und schrieben auf personalisierten Zetteln, was sie an der einzelnen Person schätzen gelernt haben. So erhielt jeder noch einmal die Möglichkeit, die letzten Jahre zu reflektieren
Zudem besprachen die Abgeordneten, dass sie in ihrer verbliebenen Amtszeit noch ein letztes Projekt durchziehen wollen: einen Spaziergang mit Ausblick in Mücke. Denn dort gebe es zu wenig Mülleimer, die Jugendlichen wollen sich daher einen Überblick verschaffen und mögliche Orte für Mülleimer auswählen.
Thematisiert wurde auch die anstehende Wahl zum 15. KJP. Einige Abgeordnete haben sich noch einmal zur Wahl aufstellen lassen.
Auf dem Programm des Abschlussseminars standen zudem Freizeitaktivitäten. Begeistert waren die Jugendlichen von einem geführten Stadtspaziergang. Abends ging es zum Bowling und ins Kino, auch ein Spieleabend wurde durchgeführt.
Ein Höhepunkt war die Säuberungsaktion. Mit der Fähre fuhren die Vogelsberger Jugendlichen und ihre Betreuerinnen Angelina Kuhl und Laura Tkotz nach Mönkeberg. Dort trafen sie sich mit Lennart von „Ozeankind“. An dieser Badestelle wird der Strand regelmäßig gesäubert, auf dem ersten Blick sah es nicht so aus, als ob man dort viel Müll sammeln würde. Doch es kamen besagte 32 Kilogramm zusammen. Ohne Rettungsringbox und Tau wog der Müllsack 7,3 Kilogramm.
Lennart informierte spielerisch über Müllzersetzung und machte auf das Thema Mikroplastik aufmerksam. Die Jugendlichen mussten verschiedene Gegenstände einer Müllzersetzungsdauer auf einem Zeitstrahl zuordnen. Lennart war erstaunt: „Eine demokratische Abstimmung habe ich bei diesem Workshop noch nicht erlebt. Richtig cool, wie die Meinungen der Jugendlichen hier auch untereinander ernst genommen werden!“ Die Jugendlichen lernten, dass Pappe und Papier nur ein paar Monate benötigen, um sich zu zersetzen. Die Baumwollsocke dahingegen über ein Jahr. Eine Zigarette braucht über fünf Jahre. Die Plastiktüte braucht fast zehn Jahre, Styropor braucht noch länger: fast 50 Jahre. Die Coladose an die 200 Jahre, fast 450 Jahre brauchen die Windel und die Plastikflasche. Aber am längsten dauert die Zersetzung der Angelschnur: etwa 600 Jahre.
In dem gesammelten Müll wurden viele Schnüre, Plastikdeckel, Zigarettenstummel, Dosen, Flaschen und Unmengen an Styropor gefunden.
Insgesamt war es ein gelungener Abschluss für das 14. Kreisjugendparlament, das zu seiner nächsten Sitzung am 16. Mai um 17 Uhr einlädt. Der Ort wird noch bekannt gegeben.