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Vom ÖPNV über IÖV zum Robo-Taxi?

ZWISCHENBILANZ Projekt MoDaVo - Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität im Vogelsbergkreis

(lifePR) (Lauterbach, )
„Die Mobilität ist ein ganz großes Spiel heutzutage – aber eines kann ich Ihnen verraten: Gegen das Elterntaxi ist nur ganz schwer anzukommen.“ Prof. Dr. Florian Krummheuer war mit seinem erfrischenden wie informativen Vortrag zur Zukunft der ländlichen Mobilität Hauptredner des Treffens im Projekt MoDaVo – Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität im Vogelsbergkreis. Wirtschaftsdezernent Dr. Jens Mischak hatte dazu eingeladen, eine Zwischenbilanz zu ziehen, über Raumstrukturen und Versorgungszentren zu informieren und Umsetzungsprojekte zu diskutieren und weiter zu entwickeln. „Wir haben zwei Drittel des Weges hinter uns, mir ist wichtig, dass wir am Ende des Prozesses etwas Greifbares haben.“

Vom klassischen ÖPNV mit seinem Liniennetz über den heute schon praktizierten IÖV (Individueller Öffentlicher Verkehr) bis hin zum Autonomen Fahren und Robo-Taxis der Zukunft spannte der Fachreferent von der Hochschule RheinMain in Wiesbaden den Bogen. On-Demand-Mobilität von Marken wie UBER und LYFT wollen schon heute Busse ersetzen, auch gebe es etliche Anbieter, die über digitale Schnittstellen Angebot und Nachfrage zusammenbringen – Beispiele hierfür sind die bekannten Mitfahrzentralen. Zur zukünftigen Mobilität riet er: „Die Nutzer von morgen sind ‚digital natives‘, mit dem Smartphone in der Hand aufgewachsen. Vielleicht sollten Sie über etwas nachdenken, das zwischen ehrenamtlichen Fahrdiensten und dem regulären Taxibetrieb liegt.“

Er bezog sich damit auf Hans Dieter Herget, der zuvor aus der Nachbarschaftshilfe Schotten berichtet hatte. Dort leisten Vereinsmitglieder ehrenamtliche Fahrdienste, für die sie ein E-Auto der Stadt Schotten nutzen dürfen. „Wir sind ein gemeinnütziger Verein, das setzt voraus, dass unsere Kunden in gewisser Weise hilfebedürftig sind, so dass unsere Dienste keine Konkurrenz zu gewerblichen Anbietern darstellen“, erklärte er.

Das Pilotprojekt „Fairfahrt“ in Romrod geht in die von Professor Krummheuer genannte Richtung: Es ist die digitale Version einer Mitfahrbank und verbindet die Stadtteile mit dem REWE-Markt in Romrod. Leider wird sie bisher noch wenig genutzt und soll nun in der Winterpause stärker beworben werden. Marketingmaßnahmen könnten so aussehen, dass bekannte Persönlichkeiten der Städte und Gemeinden eingespannt werden, um das Mitfahren spannender zu gestalten.

Das Bekanntmachen des relativ gut ausgebauten aber teils unbekannten ÖPNV-Angebots, Schulprojekte wie Apps und Unterrichtsmodule sowie Mitfahrgelegenheiten wurden in Gruppen besprochen und weiterentwickelt. Auch Schüler des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums in Lauterbach nahmen teil und konnten die Ergebnisse der Schülerbefragungen mitdiskutieren.

Das Projekt MoDaVo legt einen Schwerpunkt auf Jugendliche, Schüler und Auszubildende und die Frage, wie sich deren Mobilität im Kreis gestaltet. Hierzu stellte Harald Finke (Vogelsberg Consult GmbH) die Voraussetzungen und Bestrebungen zum Thema Fachkräftesicherung vor. Noch bis Mitte 2018 läuft MoDaVo – in diesem Rahmen soll weiter das bisherige Mobilitätsverhalten überdacht und konkrete Projekte zu den Themen Mobilität und Versorgung vorangetrieben werden.

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