Entwicklung und Konstruktion, Formenbau, die Fertigung der Teile sowie die Montage einzelner Baugruppen gehören zum Tätigkeitsfeld des Schlitzer Unternehmens. „Von Planung bis hin zum fertigen Produkt – wir bieten unseren Kunden ein breites Spektrum an hochwertigen Kunststoffteilen und Systemlösungen“, sagte Martin Göttlicher, der gemeinsam mit seiner Schwester Daniela Unger das Unternehmen führt. „Wir stellen zum Beispiel Formen für die Herstellung von Kunststoffkappen für Kugelschreiber, Kunststoffteile im Autoinnenraum, Schmiersysteme für Industrieanlagen, Steckverbindungen für Elektroanlagen oder Haushaltswaren her“, so Göttlicher.
Der Weg des Unternehmens zu seiner heutigen Ausrichtung begann 1981 mit dem Auf- und Ausbau des Werkzeug- und Formenbaus. 1990 kam die eigene Spritzgießfertigung hinzu. Das Unternehmen wuchs und musste in eine größere Betriebsstätte umziehen. Seit 1999 ist das Familienunternehmen nun erfolgreich im Industriegebiet Fraurombach bei Schlitz tätig und hat dort 2015 das Lager für Rohmaterial und Fertigteile erweitert.
„Auch wenn wir mit der Zeit stark gewachsen sind, sind Vertrauen, der persönliche Austausch und ein konstruktives Miteinander die Basis für unsere Zusammenarbeit. Und damit auch die Basis für unseren Erfolg“ sagte Daniela Unger. Und die Expertise aus Fraurombach ist gefragt: China, Tschechien, Norwegen und Mexiko sind nur einige Ländernamen, die im Gespräch fallen. „Unser größter Markt ist Deutschland. Doch im Zuge der Globalisierung wächst auch hier die internationale Konkurrenz“, sagt Göttlicher. Strenge Vorgaben einer marktmächtigen Industrie, hohe Energiepreise und Frachtkosten, die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und nicht zuletzt die globalen Konflikte machen der ganzen Branche zu schaffen. „Einschränkungen in der Produktion aufgrund pandemiebedingter Ausfälle hatten wir jedoch kaum. Aber natürlich spüren auch wir – genau wie alle anderen Unternehmen – die Auswirkungen der anhaltenden Krise in Deutschland“, erklärte Göttlicher.
Denn die zahlreichen Spritzgießmaschinen, von denen einige mit dem Druck von bis zu 450 Tonnen das erhitzte und zähflüssige Kunststoffgranulat in die Werkzeugformen pressen, laufen im Dreischichtbetrieb und benötigen viel Energie. Zwar soll bald eine leistungsstarke Photovoltaikanlage an den Start gehen, und die Werkhallen werden fast ausschließlich durch die Abwärme der Maschinen geheizt, „doch steigende Energiepreise sind dennoch eine Herausforderung“, sagt Unger.
Diese Widrigkeiten bringen das Unternehmen aber nicht von seinem Wachstumskurs ab: (Nachwuchs-)Fachkräfte werden gesucht und auch selbst ausgebildet. In guten Jahren waren es bereits bis zu zehn Auszubildende und der Bedarf ist nach wie vor da.