Beim preisgekrönten Projekt „Fuge“ (www.afj-jugendhilfe.de) unterstützen ausgebildete, ehrenamtliche Helfer Familien mit chronisch kranken Kindern bei der Umsetzung der medikamentösen Therapie und bei der Bewältigung des Alltags. Die Familienassistenten entlasten durch ihre Hilfe die Eltern, sind für die Kinder da, indem sie sie beispielsweise bei den Hausaufgaben unterstützen, bei Klassenfahrten und Freizeiten dabei sind, den Blutzucker messen oder mit ihnen nach einem passenden Sportangebot suchen. Auch die Begleitung zum Arzt oder zu Behörden ist möglich.
Dr. Dagmar Brandi vom Hamburger Verein „Von Anfang an“ erklärte in ihrer Laudatio, dass die chronische Erkrankung eines Kindes eine immense Gefahr für das Familienklima bedeuten könne. „Die Sprengkraft der Krankheit kann dazu führen, dass Familien aus den Fugen geraten“, sagte Brandi. Anliegen des Projekts Fuge sei der positive Blick auf die wachsende Fähigkeit, gemeinsam schwere Wege zu meistern. Durch das Projekt erhielten die Familien unkomplizierte Hilfe, so dass sie auch mit chronisch kranken Kindern ein möglichst normales Alltagsleben bewältigen können.
Einen der beiden Anerkennungspreise bekommt der Verein „Große Hilfe für kleine Helden“ (www.grosse-hilfe.de) aus Heilbronn. Er hat gemeinsam mit der Hochschule Heilbronn das sogenannte „Virtuelle Klassenzimmer“ entwickelt. Es ermöglicht chronisch kranken Kindern vom Krankenhaus aus am Unterricht teilzunehmen und den Kontakt zu den Klassenkameraden aufrechtzuerhalten. Dadurch wissen die Kinder, was in der Klasse passiert und dass sie weiterhin dazugehören, hat eine Schulleiterin festgestellt. Nach Einschätzung des Heilbronner Chefarztes Dr. Peter Ruef leistet das „Virtuelle Klassenzimmer“ einen immensen Beitrag dazu, dass Eltern und Kinder wieder die Perspektive haben, dass das Leben weitergeht. Charakteristisch für das Heilbronner System sind eine einfache Handhabung und eine robuste bezahlbare Technik.
Mit dem zweiten Anerkennungspreis wird der Verein „Anderes Sehen“ (www.anderes-sehen.de) aus Berlin ausgezeichnet, der sich besonders für die Frühförderung blinder Kinder einsetzt, um ihnen ein möglichst normales und selbstbestimmtes Leben in einer sehenden Welt zu ermöglichen. Der Verein fördert bei blinden Kindern den Einsatz des Blindenstockes und die Klicksonar-Methode. Bei dieser Methode orientieren sich blinde Menschen in ihrer Umgebung mit dem Schnalzen der Zunge und dem so entstehenden Echo. Nach Einschätzung von Prof. Michael Brambring, einem führenden Blindenpädagogen Deutschlands, setzt der Verein „einen neuen Meilenstein in der Frühförderung blinder Kinder“.