800 Jahre bewegte Vergangenheit – der Vorsitzender des "Förderkreises Schloss Filseck", Eberhard Dettinger, nahm sich gerne am vergangenen Dienstag Abend die Zeit, den Teilnehmernnen des "KulturFreienTreffs" (KFT) von edlen Damen und mutigen Herren zu erzählen, die eng mit der einstigen Burg verbunden waren. Erbaut wurde sie um 1230. Erst 1596 dann ließ Burkhardt von Berlichingen an ihre Stelle ein Renaissanceschloss erstellen. 1971 jedoch blieb nach einem verheerenden Brand nur noch eine "Ruine mit Dach" übrig. Diese wurde 15 Jahre später vom Landkreis Göppingen erworben, um das Anwesen "als Kulturdenkmal und Landmarke zu erhalten". Ein Ziel, das 1989 zu den ersten Bauarbeiten führte und seinen Abschluss 1994 erreichte. Da damals allerdings längst nicht alle Bürger hinter einem Wiederaufbau standen – die Kosten betrugen insgesamt rund 11.500.00 Euro, wovon 1.500.000 Euro vom Land beigesteuert wurden – gründete sich 1986 der Förderkreis. Seine Mitglieder übernehmen eine ganze Reihe an Verantwortlichkeiten rund um das Anwesen, das am ersten Januar dieses Jahres in den Besitz der "Stiftung Schloss Filseck der Kreissparkasse Göppingen" übergegangen war. So gehört zu ihren Aufgaben beispielsweise auch, die gesammelte Dokumentation im Dachgeschoss, die bei freiem Eintritt dienstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden kann, zu pflegen und zu erweitern.
Zudem gewährt der Förderkreis pro Jahr sechs Künstlern die Möglichkeit, in den Fluren des ersten Stocks auszustellen. Noch bis zum zweiten März hängt dort eine Auswahl von Werken der Malerin und KFT-Teilnehmerin Roswitha Walenczyk. Nach Dettingers Vortrag stellte sie sich den diversen Fragen der Anwesenden, bevor sich die ganze Gesellschaft schließlich im Erdgeschoß einfand. Hier im Schloss-Restaurant nutzten die Vertreter der unterschiedlichen Berufe aus dem Kunst-, Kultur- und Medienbereich die Chance, sich während des restlichen Abends auszutauschen, oder "Ideen zu spinnen", wie die KFT-Initiatorin, Adriana Rossi, bemerkt. Eine davon stammt von Wolfgang Klein, der sich für einen "politischen Aschermittwoch" im Landkreis aussprach. "Dieses Ventil für die Bürger ist äußerst wichtig. Denn so können sie ihren Frust über die vielfältigen Fehlentscheidungen, die viele 'heiße Luft' sowie all die Beschönigungen von Politikern, Amts- und Würdenträgern loswerden. Herzhaft lachen, in Situationen, wo einem im Grunde nur zum Heulen ist, ist allemal gesünder."
Wer mehr über Schloss Filseck, Roswitha Walenczyk und den KFT erfahren möchte, der findet ausführliche Informationen im Internet unter den Adressen www.kulturfreientreff.de, www.farbtraeume.de und www.foerderkreis-schloss-filseck.de.
Die nächste Zusammenkunft ist für den 4. März geplant. Die Lokalität wird noch bekannt gegeben.