"Alles ist Krimi" - diesem Eindruck kann man sich beim Betrachten des Fernsehprogramms kaum entziehen. Mehrmals täglich wird gemordet - wenn auch nur nach Drehbuch. Morden scheint Salonfähig geworden zu sein. Es ist Zeit, sich dem Thema von humoristischer Seite zu nähern.
Die beiden Autoren haben dazu vermehrt Szenen geschrieben, die auch als Szenen gespielt und nicht nur gelesen werden. Satire, Ironie und feinsinniger Witz zeichnen diese Schauspielhäppchen aus. Dazwischen finden sich wie gewohnt Gedichte und auch die Notenständer spielen wieder ihre "tragenden" Rollen. Doch es wird auch schwäbisch gesprochen. Ja, und natürlich können sich Kommissarinnen auch verlieben! Kennen wir ja alle aus den vielen abendlichen Krimis. Und das könnte sich dann so anhören:
Sie: Ich hab mir's anders überlegt. Wissen Sie, als Kommissarin - der unregelmäßige Schichtdienst, das ständige Geknalle bei den Schießübungen - und kommt man endlich heim, erwartet einen eine leblose Wohnung... Ich verstecke Sie!
Er: Würden Sie das für mich tun? Ich will Ihnen aber nicht zur Last fallen!
Sie: Sie sind zwar ein Verbrecher, aber - irgendwo macht Sie das auch interessant.
Er: Verstehe.
Sie: Sie verstehen?
Er: Sagen wir: Aus Ihrem Munde klingt es für mich plausibel.
Sie: Aus meinem Munde?
Er: Ja. Wenn Sie diesen albernen Kommissarton ablegen, haben Sie eine sehr sympathische Stimme... Sie: Ich?
Er: Volltönend, weich...
Sie: Na ja. Besser als Ihr krächzendes Verbrecherorgan.
Nach der Pause wechselt das Programm dann nach so vielen Leichen, Kommissaren und Verbrechern zum fiktiven Sender Radio Störenfried. Im rasanten Tempo geht es von der Börse zum Wetter, zum Sport und natürlich auch zum Interview. Nicht nur Professor Dr. Dr. Dr. Xaver Gschwandler kommt hier zu Wort, es gibt auch ein Selbstinterview:
"Ich gab mir ein Selbstinterview, hatte aber die Fragen zu notieren vergessen. So improvisierte ich und schrieb gleichzeitig mit, das Interview sollte ja in der Zeitung erscheinen. Ich redete aber so schnell, dass der Mitschrieb danach ganz unleserlich war. So gab ich der Zeitung ein leeres Blatt ab. Tags drauf erschien dann das Interview, vierspaltig und mit dem Bild eines Mannes, den ich nicht kannte. Ich nahm mir vor, das Interview später zu lesen, und entwarf in Gedanken schon einen Leserbrief."
Lassen Sie also die Zeitung mit den 4 Buchstaben am Kiosk und kommen Sie nach Birkenried. Das ist unterhaltsamer und authentischer.
Das Kulturgewächshaus Birkenried liegt an der B16 zwischen Günzburg und Gundelfingen bei der 5-köpfigen Giraffe Monika.
Kontakt und Info: www.birkenried.de info@birkenried.de Tel.: 08221-24208 (Anrufbeantworter) und Facebook: Kulturgewächshaus Birkenried. Hier können Sie auch zu Wort kommen.
Über die Autorin Elvira Lauscher
Elvira Lauscher wurde 1965 in Ulm geboren. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Ausbildung als Werbekauffrau, zugleich betätigte sie sich immer schon journalistisch. So "schuf" sie das Lifestyle-Magazin planetX, für das sie als Chefredakteurin verantwortlich zeichnete und wo sie sich in allen Textsorten vom Kommentar übers Feature bis zu den von den Lesern stets besonders geschätzten Promi-Interviews erprobte. Dem Journalismus ist sie bis heute treu geblieben.
Vor allem aber ist Elvira Lauscher literarisch höchst produktiv und überaus vielseitig. Gedichte von ihr sind in mehreren angesehenen Anthologien erschienen, eines ihrer Märchen wurde - als Bestandteil des Sammelbandes Drachenstarker Feenzauber - mit dem Deutschen Phantastik-Preis 2008 ausgezeichnet. Daneben schreibt sie Kurzgeschichten. Drei Sachbücher sind von ihr erschienen, das vierte ist in Arbeit. www.Elvira-Lauscher.de
Über den Autor Jörg Neugebauer
Jörg Neugebauer ist 1949 in Braunschweig geboren. In Ulm aufgewachsen, dort Abitur 1968. Nach geisteswissenschaftlichem Studium Lehrtätigkeit an einem Ulmer Gymnasium. Seit 2002 als Autor tätig, mehrere Gedichtbände und Veröffentlichung einzelner Gedichte im "Jahrbuch der Lyrik" und in den "Blättern der Rilke-Gesellschaft". 2007 Preis der Jury beim Irseer Pegasus, 2008 Förderpreis des Freien deutschen Autorenverbands. 2012 Münchner Lyrikpreis, 3. Platz.
2005 erschien von ihm ein "Frauenroman" - Kopf und Körper, 2006 im eigenen Railroadverlag das Versepos Dionysos - der immerzu kommende Gott. Dieses liegt auch als Hörbuch auf CD vor. Bei den Aufnahmen dazu begann die Zusammenarbeit mit Elvira Lauscher. Derzeit ist Neugebauer auch als Radiomoderator aktiv, alle 14 Tage rezitiert er in Klassisch modern auf Radio FreeFM eine Stunde lang klassisch moderne Literatur. Auch auf youtube sind einige seiner Rezitationen zu finden.
www.railroadverlag.de