Den Freitag war es recht regnerisch gewesen mit einigen Wolkenbrüchen, aber alle Musiker und Besucher waren im Kulturgewächshaus geborgen und lauschten der slowakischen Band GrassCountry, dem US-Singer/Songwriter-Duo Stephen Simmons & Alex McCullough und dem Stargast des Abends, der amerikanischen Band Amy Gallatin, Roger Williams und Stillwaters, und damit war der Maßstab schon recht hoch gehängt. Am Samstag war das Wetter besser, den Anfang machte eine Offene Bühne, bevor das offizielle Nachmittagsprogramm begann. Fünf Bands zeigten die stilistische Spannweite der Musik, die bei gleichbleibender Besetzung viele stilistische Differenzierungen aufweist. Dies waren Olaf Glaesmer alias The Grassrootphilospher aus Magdeburg, Driftwood aus Ravensburg, Wolfram Hochstetter & Uwe Zeeb aus Stuttgart und die Gruppen "Foxchase" und "Sacred Sounds of Grass" aus dem schönen Westerwald. Diese fünf traten am Abend noch einmal auf, dann kamen weitere Höhepunkte: Zydeco Annie alias Anja Baldauf stammt aus dem benachbarten Kammeltal, hat es aber mit ihrer Band "The Swamp Cats" schon zu europäischen Ehren und Preisen gebracht. Ihre Musik, Zydeco und Cajun aus dem US-Staat Louisiana mit Akkordeon, fiel etwas aus dem Rahmen, passt aber als Randgebiet ebenso wie Bluegrass in den Bereich amerikanischer Volksmusik. "Rüdiger Helbig & Huckleberry Five" und die "Bluegrass Session Band", beide aus München, gehören schon seit Jahrzehnten zur Spitze der deutschen Szene, ebenso wie die "Sacred Sounds of Grass" aus dem Westerwald, die auf Gospelsongs spezialisiert sind, hier aber auch mit einem weltlichen Programm überzeugen konnten. Der Sonntag begann bei herrlichem Sonnenschein mit einem stimmungsvollen Gottesdienst an der kleinen Birkenried-Kapelle. Diakon Peter Trapp hatte zum Thema passend, für seinen Wortgottesdienst die Titelzeile des Bluegrassgospel "I'm Using My Bible For A Roadmap" ausgewählt und wurde dabei musikalisch unterstützt von den "Sacred Sounds of Grass" und vom Ulmer Solisten Mandy Strobel, dessen Repertoire immer philosophischer und religiöser geworden ist. Diese beiden spielten dann auch zum Frühschoppen mit Weißwurst und Weizenbier auf, und als krönender Abschluss betraten "Helmut & The Hillbillies" zum Abschluss die "Bluegrass-Bühne" im Birkenried. Diese Band hatte sich schon vor zehn Jahren aufgelöst, die Mitglieder (Helmut Limbeck,Mandoline, Norbert Dengler, Gitarre, Heiko Ahrend, Fiddle, Kerstin Seidel, Kontrabaß und Lody van Vlodrop, Banjo) hatten sich eigens für diesen Auftritt wieder zusammengefunden. Viele Zugaben waren fällig, und draußen hörte man immer noch die vielen Jam Sessions einzelner Musiker.
Die Veranstalter waren sehr erleichtert nach dem mehr erhofften als erwarteten Erfolg und planen schon eine Wiederholung im nächsten Jahr, und auch die Hausherren im Birkenried waren mit dieser neuen musikalischen Variante im Kulturgewächshaus Birkenried mehr als zufrieden.