Der Autor August Stramm, geboren 1874 in Münster, gestorben 1915 bei Grodek (heute Ukraine) ist einer der einflussreichsten Dichter des deutschen Expressionismus. Er schuf eine neue lyrische Sprache von unerbittlicher Eindringlichkeit, die ihn zu einem Klassiker der Moderne werden ließ. Dennoch blieb Stramms Werk der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. „Es ist an der Zeit, diesen Schriftsteller aus Westfalen wieder zu entdecken,“ sagt Prof. Dr. Walter Gödden, wissenschaftlicher Leiter des Museums für Westfälische Literatur.
Sein Stil war überraschend und neu. Durch seine Knappheit, Härte und die weit vorangetriebenen Sprachexperimente und -montagen heben sich Stramms Gedichte deutlich von denen anderer, früher Expressionisten wie beispielsweise Georg Heym und Theodor Däubler ab. Er führte die Literatur der Moderne an eine neue Sprachgrenze, die er auch als einer der ersten überschritt. Schon mit den ersten Veröffentlichungen in der Avantgarde-Zeitschrift „Der Sturm“ nahmen junge Autoren Stramms Stil auf, darunter Kurt Heynicke, Walter Mehring und Kurt Schwitters. Auch auf die expressionistische Prosa von Alfred Döblin hatte Stramms Sprachduktus Einfluss. Zu späteren Stramm-Anhängern gehören unter anderem Arno Schmidt, Gerhard Rühm, Peter Rühmkorf und Ernst Jandl.
Der Schauspieler Ulrich Mühe brilliert in Kinofilmen und im Theater durch seine große Wandlungsfähigkeit und Vielseitigkeit. Für seine Schauspielkunst erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den Europäischen Filmpreis als bester Schauspieler. Er spielte eine Hauptrolle im Film „Das Leben der Anderen“, der den 2007 den Oscar als bester fremdsprachiger Film erhielt.
Einer der aufregendsten Komponisten der frühen Moderne zur Zeit August Stramms war französische Komponist Eric Satie, den mit dem 1862 geborenen Claude Debussy eine jahrelange enge Freundschaft verband. Der Pianist Jean-Efflam Bavouzet ist international bekannt durch seine Auftritte mit dem Boston Symphony Orchestra, Orchestre de Paris und den Berliner Sinfonikern. Sein mit vielen Preisen ausgezeichnetes Klavierspiel besticht durch expressive Stärke und unverfälschten Glanz.
Die Avantgarde wird weitergeführt in den Gedichten von Ulrike Draesner, die mit vielen Literaturpreisen, zuletzt 2006 mit dem Droste-Preis der Stadt Meersburg, ausgezeichnet wurde: Ihre Gedichte von und zum Reisen bestechen durch eine sinnliches Sprache voller Bilder und Musikalität.
Die Veranstaltung ist Teil des Literatur- und Musikfestivals „Wege durch das Land“, seit nunmehr 7 Jahren ein Literaturereignis, das durch Rezitatorenprominenz an ausgewählten, außergewöhnlichen Orten in Ostwestfalen-Lippe - durchaus bundesweit - aufhorchen lässt. Bereits zwei Tage nach der öffentlichen Vorstellung des Festivalprogramms in Detmold war die Veranstaltung im Haus Nottbeck restlos ausverkauft. Interessenten haben noch die Chance, sich über das zentrale Kartentelefon beim Literaturbüro Detmold auf eine Warteliste setzen zu lassen und bei zurückgegebenen Karten zum Zuge zu kommen.
Eine Veranstaltung des Literaturbüros Ostwestfalen-Lippe (künstlerische Leitung: Brigitte Labs-Ehlert) mit Unterstützung der Kulturgut Haus Nottbeck GmbH.
Weitere Informationen unter www.wege-durch-das-land.de.