In ihrem international angelegten Fotoprojekt TARGETS beschäftigt sich die Fotografin Herlinde Koelbl mit Eine Auswahl von circa 200 Fotografien, die in einen Zeitraum von sechs Jahren in fast 30 Ländern entstanden, werden im Erinnerungsjahr an den Ersten Weltkrieg in der Bundeskunsthalle zu sehen sein.
Herlinde Koelbl fotografierte ihr erstes TARGET vor über drei Jahrzehnten. Das Schießziel war eine zerschossene, durchlöcherte Blechfigur in einer Ackerfurche - für die Fotografin ein Symbol für Gewalt und Tod.
Im Jahr 2008 nahm sie das Thema wieder auf. Herlinde Koelbl bereiste fast 30 Länder, um die Ziele zu dokumentieren, auf die Soldatinnen und Soldaten weltweit konditioniert werden zu schießen. Wie ist der Feind dargestellt, den sie später töten sollen? Ist er eine abstrakte Figur? Oder hat er ein Gesicht? Wenn ja, wie sieht es aus? Zeigen die TARGETS kulturelle Unterschiede? Haben sich die Feindbilder verändert?
Ein US-Soldat berichtete ihr, er sei noch an der "Iwan-Figur mit einem roten Stern am Helm" ausgebildet worden: Der Feind war die Sowjetunion. Heute gibt es stattdessen orientalisch gekleidete Zielfiguren.
Die Fotografien werden ergänzt durch eine Videoinstallation, vier Hörstationen sowie Portraits von Soldaten. In der Realität des Krieges sind immer die Soldaten das Ziel, deshalb porträtierte Herlinde Koelbl auch sie: die lebenden Ziele.
Zitate aus Interviews geben einen persönlichen Einblick in die Situation der Soldaten auf den Übungsschießplätzen der Welt. Sie sind in letzter Konsequenz die Ziele in bewaffneten Konflikten. So lässt Herlinde Koelbl ohne jegliche Effekthascherei die reale Grausamkeit von Tod und Krieg in ihren Bildern spürbar werden.
31. Oktober 2014 bis 11. Januar 2015
Pressekonferenz: Donnerstag, 30. Oktober 2014, 13 Uhr
Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Museum, Berlin