Mit der Ausstellung des in Leipzig lebenden Malers Matthias Weischer (*1973) widmet die Kunsthalle Mainz erstmals einem Künstler eine größere Einzelpräsentation. Matthias Weischer gehört einer jüngeren Generation von Malern an, deren Stärke es ist, Malerei als Erfahrungsraum zu generieren und die Bilder aus dem eigenen, der Gegenwart verpflichteten Erfahrungsfeld zu entwickeln. Räumlichkeit als universal verständliche Chiffre und Träger von Emotionen bildet den inhaltlichen und motivischen Ausgangspunkt der Interieurs von Matthias Weischer. Während sich die früheren Interieurs mit Mechanismen der Erinnerung befassen, sind die im vergangenen Jahr entstandenen Landschaften von dem Moment der unmittelbaren Erfahrung geprägt. Der Künstler nutzte das einjährige Stipendium in der Villa Massimo in Rom (2007), um sein Werk einer (vorläufigen) Zäsur zu unterziehen und sich der Landschaftsdarstellung sowie duckgrafischen Techniken zuzuwenden. Durch das Festhalten am Ornament und der collagenhaften Entstehungsweise knüpfen die Naturräume an die Innenräume an, erlauben dabei aber einen Einblick in die Naturbeobachtung des Künstlers. Die Ausstellung Room with a view in der Kunsthalle Mainz zeigt etwa 20 Arbeiten aus den Jahren 2004 bis 2008 und schlägt einen Bogen von seinen komplex aufgebauten Interieuransichten hin zu neuen Arbeiten, in denen sich der Blick immer mehr dem Außen, der Landschaft zuwendet.
Im Rahmen der Reihe Trabant stellt Marieta Chirulescu (*1974, lebt in Berlin) erstmals in einem größeren Zusammenhang ihre zwischen Fotografie, Malerei und Zeichnung pendelnden Arbeiten vor. Das Experimentieren und Collagieren mit unterschiedlichen Versatzstücken eigener und gefundener Bilder mündet in äußerst suggestiven und meist rätselhaft erscheinenden Bildern und Bildräumen. Sie sind, wie bei Matthias Weischer, voller Bezüge, die oft bewusst ins Leere laufen, und letztlich das Beharren auf die Kraft des Bildes selbst ins Zentrum rücken. Chirulescu absolvierte ein Kunststudium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Seit kurzem wohnt und arbeitet sie in Berlin. Im vergangenen Jahr erhielt sie ein Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds.
Als weiterer Trabant wurde der englische Künstler Andrew Sunley Smith (*1969) eingeladen. Die letzten 15 Jahre lebte er in Perth/Australien und kehrte im vergangenen Jahr nach Glasgow/Schottland zurück. Den meisten seiner Arbeiten und Projekte liegt ein filmischer und prozesshafter Gedanke zugrunde. Im Alten Turm der Kunsthalle Mainz zeigt er sein Videoprojekt Drive Out Cinema: In nächtlichen, stets gleichen Sequenzen, die von der hinteren Klappe eines fahrenden Kleintransporters gefilmt sind, sieht man verschiedene Möbelstücke, die - wie ein Stück Vieh - hinter dem Wagen hergezogen werden, bis sie mehr oder weniger zerstört sind. Drive Out Cinema ist der Serie der Migratory Projects zugeordnet, in der Sunley Smith vor allem Themen zu Migration - auch im Sinne von Zustandsveränderungen -, Mobilität und Untersuchungen zur australischen do-it-yourself- Kultur aufgreift.
Zu Matthias Weischer und Marieta Chirulescu erscheinen eine Publikation sowie jeweils eine Edition, die über die Kunsthalle Mainz bezogen werden können.
Trabant: Marieta Chirulescu (Turmebenen I - III)
Trabant: Andrew Sunley Smith - Drive Out Cinema (Alter Turm)
13. März bis 7. Juni 2009
Eröffnung: Donnerstag, 12. März 2009, 19 Uhr
Pressegespräch mit Rundgang: Mittwoch, 11. März 2009, 11 Uhr
Öffnungszeiten: Di, Do, Fr 10-17 Uhr, Mi 10-21 Uhr, Sa, So 11-17 Uhr
Im Rahmen der Reihe Trabant stellt Marieta Chirulescu (*1974, lebt in Berlin) erstmals in einem größeren Zusammenhang ihre zwischen Fotografie, Malerei und Zeichnung pendelnden Arbeiten vor. Das Experimentieren und Collagieren mit unterschiedlichen Versatzstücken eigener und gefundener Bilder mündet in äußerst suggestiven und meist rätselhaft erscheinenden Bildern und Bildräumen. Sie sind, wie bei Matthias Weischer, voller Bezüge, die oft bewusst ins Leere laufen, und letztlich das Beharren auf die Kraft des Bildes selbst ins Zentrum rücken. Chirulescu absolvierte ein Kunststudium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Seit kurzem wohnt und arbeitet sie in Berlin. Im vergangenen Jahr erhielt sie ein Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds.
Als weiterer Trabant wurde der englische Künstler Andrew Sunley Smith (*1969) eingeladen. Die letzten 15 Jahre lebte er in Perth/Australien und kehrte im vergangenen Jahr nach Glasgow/Schottland zurück. Den meisten seiner Arbeiten und Projekte liegt ein filmischer und prozesshafter Gedanke zugrunde. Im Alten Turm der Kunsthalle Mainz zeigt er sein Videoprojekt Drive Out Cinema: In nächtlichen, stets gleichen Sequenzen, die von der hinteren Klappe eines fahrenden Kleintransporters gefilmt sind, sieht man verschiedene Möbelstücke, die - wie ein Stück Vieh - hinter dem Wagen hergezogen werden, bis sie mehr oder weniger zerstört sind. Drive Out Cinema ist der Serie der Migratory Projects zugeordnet, in der Sunley Smith vor allem Themen zu Migration - auch im Sinne von Zustandsveränderungen -, Mobilität und Untersuchungen zur australischen do-it-yourself- Kultur aufgreift.
Zu Matthias Weischer und Marieta Chirulescu erscheinen eine Publikation sowie jeweils eine Edition, die über die Kunsthalle Mainz bezogen werden können.
Trabant: Marieta Chirulescu (Turmebenen I - III)
Trabant: Andrew Sunley Smith - Drive Out Cinema (Alter Turm)
13. März bis 7. Juni 2009
Eröffnung: Donnerstag, 12. März 2009, 19 Uhr
Pressegespräch mit Rundgang: Mittwoch, 11. März 2009, 11 Uhr
Öffnungszeiten: Di, Do, Fr 10-17 Uhr, Mi 10-21 Uhr, Sa, So 11-17 Uhr
