Martha Rosler: Semiotics of the Kitchen (1975), 10’26 min
Corinna Schnitt: Schönen, guten Tag (1995), 5 min
In ihrem frühen Video „Semiotics of the kitchen” (1975) parodiert Martha Rosler die von den damaligen Medien transportierte Rolle der Frau, indem sie die Utensilien des Hausfrauenalltags vorführt. Gemäß zeitgenössischen Performance-Videos definiert das Objekt den Ausschnitt des Geschehens.
In „Schönen, guten Tag“ inszeniert sich die Filmemacherin Corinna Schnitt 20 Jahre später im zwanghaften Ordnungswahn einer Mieterin, die auf die imaginäre Bedrohung der Außenwelt, die durch Nachrichten auf dem Anrufbeantworter vermittelt werden, reagiert. Gleichzeitig wird dieser bürgerliche Konformismus mit visuellen Überzeichnungen konterkariert.
Martha Rosler, geboren 1943 in New York, arbeitet in den Medien Video, Photographie, Text, Installation und Performance. Ihre Arbeiten handeln von der Separation der öffentlichen und privaten Sphäre, erforschen Aspekte des täglichen Lebens und der Medien von der Architektur bis zum gestalteten Umfeld. Rosler hat verschiedne Fotobücher, Texte und Kommentare zum öffentlichen Raum herausgegeben, die sich thematisch von der Beschäftigung mit Flughäfen über Straßen, Häusern bis zur Gentrifizierung erstrecken. Eine Retrospektive ihrer Arbeiten wurde international ausgestellt und ihre Schriften wurden umfassend publiziert, so in Artforum und dem e-flux Journal, sowie Texte zur Kunst. Letztes Jahr zeigte sie eine neue Photoserie, die bereits 1981 während ihrer Reise nach Kuba entstanden ist. Im November präsentierte sie das Meta-Monumental Garage Saleim MoMA in New York. Rosler lebt und arbeitete in Brooklyn.
Corinna Schnitt wurde 1964 in Duisburg geboren. Sie lebt und arbeitet in Braunschweig. Von 1986 bis 1989 absolvierte sie eine Ausbildung zur Schnitzerin (Gesellenbrief) in Michelstadt, von 1989 bis 1996 studierte sie an der Hochschule für Gestaltung, Offenbach, sowie an der Kunstakademie Düsseldorf (1995 Meisterschülerin). Seit 2009 ist sie Professorin für Film/Video an der Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig.
Courtesy: the artists and ZKM I Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe, Videosammlung der Mediathek
Für die Weinspende danken wir der Gerda und Kuno Pieroth Stiftung aus Bingen am Rhein, die junge zeitgenössische Kunst mit dem Schwerpunkt Skulptur fördert und in einem dreijährigen Rhythmus eine Skulpturenausstellung in Bingen am Rheinufer realisiert.
Diskussionsrunde nach dem Motto: VIEW, DRINK AND TALK
Kostenbeitrag 3,- Euro. Wein gratis. Der Eintritt in die Ausstellung entfällt.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch in der Kunsthalle Mainz!
Vorschau
Fade into You XII: Thomas D. Trummer präsentiert Camille Henrot: GROSSE FATIGUE (2013) am Mittwoch, den 7. August 2013 um 19 Uhr
Öffentliche Rundgänge
sonntags 15 Uhr
Öffnungszeiten: Di, Do, Fr 10 - 17 Uhr / Mi 10 - 21 Uhr / Sa, So 11 - 17 Uhr