Die Oxford-Absolventin und mehrfach ausgezeichnete Schriftstellerin Val McDermid kommt am 3. November 2007 für zwei Lesungen an die Kunsthausnacht «Art Attack» ins Kunsthaus Zürich. Vor Werken Edward Munchs, dessen Arbeiten nicht selten Gegenstand von Raub und Anschlägen waren, liest sie aus ihrem Roman «Clean Break» (1995). Darin ist eine Privat-Detektivin einem Gemälde des Impressionisten Claude Monet auf den Fersen, das aus einer Privatsammlung entwendet wurde. Die Detektivin vermutet Versicherungsbetrug, die Polizei glaubt an einen Auftragsraub und überprüft alle bekannten Hehler. Das Kunsthaus hütet seine Monets nur wenige Meter von der Lesung entfernt. Kann aus Fiktion schnell Realität werden?
Über 20 Jahre war das Kunsthaus Zürich keiner akuten Bedrohung ausgesetzt. Und so einfach wie in Norwegen, wo Diebe mit einer nationalen Ikone unter dem Arm einfach hinausspazieren können, wird es heute in Zürich niemandem gemacht. Doch es gab andere Zeiten.
An einer Podiumsdiskussion präsentiert der leitende Restaurator am Kunsthaus, Hanspeter Marty, Beispiele von Kunstraub und Attentaten aus der eigenen Sammlung: den Brandanschlag auf Peter Paul Rubens’ «Bildnis des Spanischen Königs Phillip IV» (1628) im Jahr 1985 und die Geschichte von Dalís kleinem Ölbild «Femme à tête de roses» (1935), das Ende der 60er Jahre im Kunsthaus entwendet und nur durch Zufall in Paris wiederentdeckt wurde.
Die Kunsthistorikerin und Juristin im Österreichischen Innenministerium, Anita Gach, spricht über die Motive von Kunstdieben, Auftragsdelikte und Fahndungsabläufe. Ihre jüngsten Beispiele: der Raub des Salzfasses von Benvenuto Cellini aus der Sammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien sowie der Anschlag auf «Nude in Mirror», ein Werk des Malers Roy Lichtenstein, dass zu einer Ausstellung ins Kunstmuseum Bregenz ausgeliehen war.
Anhand realer Fälle zeigt die am Freud-Institut in Zürich tätige Psychoanalytikerin Eva Schmid-Gloor krankheitsbedingte Profile von Tätern und erklärt, wie und weshalb bestimmte Werke Vandalismus regelrecht provozieren.
Martino Stierli, Kunsthistoriker und freier Journalist, moderiert die Gesprächsrunde, die sich gegen Ende für Fragen aus dem Publikum öffnet. Welche Werke gelten als gefährdet? Wie werden sie geschützt und was ist im Schadensfall noch zu retten? An zwei Führungen mit Restaurator Tobias Haupt können betroffene Objekte in Augenschein genommen und Antworten auf diese und andere Fragen gefunden werden.
Von Cotton Club-Jazz über Kriminaltango bis zu spannungsgeladenen Soundtracks: von 19 bis 24 Uhr sorgt Sound-J Tom in der Eingangshalle für kribbelnde musikalische Unterhaltung.
BESUCHERINFORMATION Am Samstag, 3. November 2007 bleibt das Kunsthaus von 10 bis 24 Uhr durchgehend geöffnet. Ab 18 Uhr gilt der Kunsthausnachttarif CHF 16.-/10.- (reduziert und Mitglieder).
Wegen begrenzter Platzzahl ist für Führungen ein kostenloses, zusätzliches Ticket erforderlich. Es ist ab 18 Uhr an der Kasse erhältlich. Keine Reservation, kein Vorverkauf.
Nähere Infos zum Programm ab 1. September auf der Kunsthaus-Agenda unter www.kunsthaus.ch.
Unterstützt von Credit Suisse – Partner des Kunsthaus Zürich