Das Kunsthaus Zürich organisierte 1932 die erste Museumsausstellung Pablo Picassos (1881-1973). Inzwischen hat es mehrere Dutzend Gemälde und Skulpturen des spanischen Malers in seinem Bestand. Neben Stillleben aus der kubistischen Phase sind Büsten, Portraits und Frauenakte aus späteren Jahren darunter. An der Kunsthausnacht verleihen acht Schauspielerinnen den darin verewigten Modellen Persönlichkeit und Stimme.
PICASSOS FRAUEN. EINE FIKTIVE PRESSEKONFERENZ
Der irische Autor Brian McAvera schuf ein Theaterstück, das als Vorlage für «Picassos Frauen» dient, die in der Kunst oft nur als von Männerhand gestaltete Komposition, Form und Körper wahrgenommen werden. Regisseurin Barbara Geiger präsentiert das vielschichtige, teils aus biografischen Quellen, teils aus fiktiven Monologen zusammengestellte Material in Form einer Pressekonferenz. Picassos Musen Fernande Olivier (Daniela Caergel), Èva Gouel (Ines Rosenholm), Gaby Lespinasse (Barbara Geiger), Olga Kokhlova (Marina Weis-Burgaslieva), Marie-Thérèse Walter (Isabella Schmid), Dora Maar (Charlotta Bjelfvenstam), Françoise Gilot (Ulrike Frank), Jacqueline Roque (Magdalene Artelt) berichten von Lust, Leidenschaft und Kreativität, aber auch von Schmerz, Eifersucht und Wut an der Seite des Malers, der mit Portraits wie «Tète de Femme, Fernande» (1909), «Grand nu» (1964) oder «Femme Assise au Chapeau» (1961) die Betrachter verzückt. Picassos Charisma und seine Genialität kommen ebenso zur Sprache wie seine Grausamkeit. Das Publikum ist dabei mitten im Geschehen. Als Teilnehmer in der Journalistenrolle kann es nach der Pressekonferenz die «Zeitzeuginnen» mit Fragen herausfordern. Die Mitglieder des seit drei Jahren erfolgreich in Museen und Kunsthallen auftretenden Ensembles werden ebenso charakterfest wie schlagfertig reagieren.
SELTENE GRAFIK UND NONSTOP-FÜHRUNGEN IN DER SAMMLUNG
In den Sammlungsräumen des Kunsthauses werden Kunsthistorikerinnen spontan mit interessierten Besucherinnen und Besuchern das Gespräch suchen. Sie erhellen die Beziehungen zwischen Picasso und den in seinen Gemälden abgebildeten Frauen. Aus der Grafischen Sammlung kommen selten zu sehende Pastelle und Zeichnungen ans Licht, die von Konservator Bernhard von Waldkirch vor Publikum ausgebreitet und kommentiert werden. Sound-J Tom Kees programmiert sein musikalisches Repertoire auf Hassliebe: Temperamentvolle Gitarre, melancholisches Akkordeon, kraftvolle Chansons und beschwingte Musette lassen die Liebenden lieben und die Leidenden leiden – so wie es war, an der Seite Pablo Picassos.
PROGRAMM
Samstag, 2. Februar 2008, 19–24 Uhr.
«Picassos Frauen». Ein Schauspiel von Brian McAvera. Regie: Barbara Geiger. Mit freundlicher Genehmigung des Pegler Verlags, München. Moderation: Björn Quellenberg.
Aufführung um 20 Uhr (Teil 1) und 22 Uhr (Teil 2) im Vortragssaal.
Impulsführungen, nonstop zwischen 19.30 und 23.30 Uhr, vor Werken Picassos.
Musik zum Lieben und Streiten von Sound-J Tom von 19-24 Uhr in der Halle.
Adresse: Heimplatz 1, 8001 Zürich
Eintritt CHF 18.-/12.- reduziert und Mitglieder (ab 18 Uhr). Keine Reservation, kein Vorverkauf.
Details ab Januar 2008 unter www.kunsthaus.ch/agenda.
Ein Kulturengagement der Credit Suisse – Partner des Kunsthaus Zürich.