Arcimboldo: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums und des sVo-Musée du Luxembourg, Paris

Giuseppe Arcimboldo ist heute als Schöpfer bizarrer, aus Früchten, Tieren und anderen Objekten zusammengesetzter Köpfe kultur-medial ein Begriff, rufen seine Gebilde doch in jedem Betrachter, der sie zum ersten Mal sieht, in unterschiedlicher Reihenfolge Befremden, Erstaunen und Belustigung, ja Freude hervor. Seit er 1937 im Museum of Modern Art in New York für die "Fantastic Art, Dada, Surrealism" als Inspirationsquelle erkannt worden war, wurde er zum Meister der Täuschung und des Paradoxon, ja zum Magier ernannt. In der 1987 in Venedig gezeigten Ausstellung "The Arcimboldo-Effect" wurde er schließlich als Vorläufer der Moderne gefeiert. Seitdem scheint er zum zeitlosen "Zeitgenossen" aufgerückt. Ziel der Ausstellung des Kunsthistorischen Museums ist es jedoch, seine Geschichte zu erzählen: von seinen künstlerischen Anfängen in Mailand, ehe er 1562/63 nach Wien kam, vom kulturellen Ambiente am Wiener und Prager Hof, wo er seine außerordentlichen Inventionen schuf, bis zu seinen letzten Jahren in Mailand 1587–1593, die er als berühmter, geadelter Malerfürst in seiner Heimatstadt verbrachte.