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Kunstmuseum Luzern

Ferdinand Hodlers „Der Tag“ aus dem Kunstmuseum Luzern nach umfassender Restaurierung bereit für Paris

(lifePR) (Luzern, )
Eine grosse Retrospektive im Musée d’Orsay will den Schweizer "Nationalmaler" Ferdinand Hodler diesen Winter in Frankreich neu ins Bewusstsein rücken. Eines von Hodlers Hauptwerken aus seiner symbolistischen Phase – das Gemälde "Der Tag" – stand weit oben auf der Wunschliste des renommierten Pariser Museums. Seit 1935 als Depositum der Bernhard Eglin-Stiftung im Kunstmuseum Luzern, zählt es zu den bedeutendsten und wertvollsten Gemälden der Luzerner Sammlung, galt aber aufgrund des fragilen Zustands als nicht ausleihbar. Da im Sommer 2008 auch im Kunstmuseum Bern eine grosse Hodler-Retrospektive stattfinden wird, hat das Kunstmuseum Luzern eine umfassende Restaurierung des Gemäldes in Angriff genommen, welche dank einem namhaften Beitrag der Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr soeben erfolgreich abgeschlossen werden konnte, sodass das Bild pünktlich für die Eröffnung der Ausstellung am 12. November in Paris sein kann.

Im Atelier des Schweizerischen Instituts für Kunstwissenschaft (SIK) haben die Restaurato-rinnen Gabrielle Beltinger und Danielle Gros das Gemälde in den letzten Monaten restauriert. Die hauptsächlichen Massnahmen galten der Reinigung, der Sicherung von gefährdeten Malschichten und der Stabilisierung der Tragkonstruktion. Das Gemälde zeigt sich nun in neuer Frische, die Farben leuchten in ihrer ursprünglichen Kraft. Dank der wissenschaftlichen Analyse konnten auch neue Erkenntnisse zum Malprozess gewonnen werden.

Hodler realisierte das Thema "Der Tag" in mehreren Fassungen, wovon drei Grossformate erhalten sind (1. Fassung im Kunstmuseum Bern, 2. Fassung im Kunsthaus Zürich). Der Luzerner "Tag" wurde wohl als letzter im Jahr 1910 fertig gestellt. Wie die anderen Versionen zeigte auch das Luzerner Gemälde zunächst fünf Figuren. Zwei davon hatte Hodler aber übermalt, als er das Bild im April 1910 auf der Eröffnungs-Ausstellung im Kunsthaus Zürich präsentierte. Dies belegen die Röntgenaufnahmen, die nun erstmals im SIK in Zürich hergestellt werden konnten.

Die Übereinstimmung der Mittelfigur – sie zeigt Hodlers Frau Berthe – und weitere Details legen den Schluss nahe, dass die Luzerner Fassung in die Zeit der ersten, der Berner Fassung zu legen ist. Am 12. Januar 1899 teilt Hodler dem Solothurner Sammler Oskar Miller in einem Brief mit, dass er gegenwärtig "an zwei Bildern die beide den Tag darstellen" male. Dabei handelt es sich bei einem mit Sicherheit um das Berner Gemälde. Über das zweite konnte bislang nur spekuliert werden: Die Zürcher Fassung scheidet aus, da sie als Auftragsarbeit des Wiener Sammlers Carl von Reininghaus in die Jahre 1904 bis 1907 zu legen ist, was auch Fotografien aus Hodlers Atelier belegen. So ist es möglich, dass Hodler in dem Brief tatsächlich das Luzerner Bild meint. Sicher ist, dass Hodler die Luzerner Fassung in Teilen übermalt hat – so wanderte der Horizont nach unten und es verschwanden die beiden mittleren Figuren.

Die spannende Gegenüberstellung mit den anderen beiden Fassungen wird dann in der Hodler-Ausstellung im Kunstmuseum Bern (9.4.-10.8.2008) zu sehen sein. Danach kommt das Werk wieder zurück nach Luzern.
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