Vor allem das Rauchverbot hatte 2008 in Bad Füssing wie in allen anderen deutschen Spielbanken zu deutlichen Rückgängen bei den Bruttospielumsätzen geführt. Unter anderem der hohe Anteil der Kurgäste am Casinogeschehen hielt in Bad Füssing das Minus bei den Besucherzahlen mit 11,9 Prozent in Grenzen. Zum Vergleich: In Bad Wiessee lag das Minus bei den Gästezahlen mit 17,1, in Feuchtwangen mit 21,7 und in Bad Steben mit 24,6 Prozent deutlich höher.
17 Prozent aller Spieler an den Bad Füssinger Roulette-Tischen und Automaten kommen aus dem benachbarten Österreich, rund ein Viertel sind Kurgäste. "Unsere Stammgäste haben uns trotz Rauchverbot die Treue gehalten", sagt Spielbankdirektor Endre Harmath anlässlich des 10-jährigen "Geburtstags" der Spielbank. Mittlerweile dürfen die Spieler in den Automatensälen wieder rauchen. Die Trendwende nach Aufhebung des Rauchverbots lässt die Verantwortlichen in Bad Füssing jetzt wieder hoffen.
Bad Füssing zählt zu den jüngsten Spielbanken im Freistaat. Mit jährlich weit über 100.000 Besuchern und einem Bruttospielergebnis von 6,3 Millionen zählt sie zu den vier umsatzstärksten Spielbanken in Deutschland. Nimmt man Bad Füssing als Maßstab, hält sich das Interesse der Spielbank-Besucher an den klassischen Angeboten wie Roulette und Kartenspiel einerseits sowie den Automatenspielen auf der anderen Seite die Waage. Immer stärker im Kommen: Poker. In Bad Füssing haben bereits die ersten großen Turniere stattgefunden.
Unter Spielern gilt Bad Füssing als wahre Glücksinsel: Seit der Einführung des Bayern-Jackpots im Jahr 1997, einer Vernetzung von 36 Automaten der neun Bayerischen Spielbanken, wurde der Bayern-Jackpot alleine in Bad Füssing viermal gewonnen. Auch der bisherige Höchstgewinn von fast einer Million Euro wurde 2007 in Bad Füssing an einen österreichischen Rentner ausgezahlt. Auch für die Gemeinde Bad Füssing und den Freistaat ist die vor zehn Jahren eröffnete Spielbank Bad Füssing ein Gewinn: Die Kommune erhielt aus den Erträgen in den Spielsälen bisher rund 15 Millionen, der Freistaat rund 36 Millionen Euro.
Bayerns Spielbanken haben im vergangenen Jahr nach Angaben der Bayerischen Lotterieverwaltung 167 Millionen Euro umgesetzt. Das sind rechnerisch 13,30 Euro Spielbank-Umsatz pro Einwohner.