Problem für Bad Füssing bleibt ebenso wie für alle anderen deutschen Kurorten die restriktive Politik der Krankenkassen bei der Genehmigung ambulanter Badekuren.
Die Zahl dieser ambulanten Vorsorgeleistungen in deutschen Heilbädern ist seit 2000 von 229.725 auf nur noch verschwindend geringe 46.070 im Jahr 2015 gesunken. In Bayern ging die Zahl der genehmigten Badekuren von 101.168 auf nur noch 19.973 zurück. Mehr als die Hälfte davon entfielen dabei auf Bad Füssing, wo im letzten Jahr 10.446 ambulante Kurmaßnahmen durchgeführt wurden. Deutschlandweit liegt der Marktanteil Bad Füssings im Bereich der ambulanten Badekuren bei rund 25 Prozent. Den Rest verteilt sich auf die übrigen 350 deutschen Heilbäder.
Bad Füssing hat sich längst auf die gesundheitspolitisch fragwürdige Strategie der Krankenkassen zur Abschaffung der ambulanten Badekuren eingestellt. Der ehemalige "Kassen-Kurort Bad Füssing", noch in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts mit 85 Prozent Kassenkuren ausgelastet, hat sein Gesicht grundlegend gewandelt. "85 Prozent unserer Gäste sind heute Privatzahler, nur noch 15 Prozent entfallen auf von Krankenkassen bezahlte Kuren", sagt Bad Füssings Kurdirektor Rudolf Weinberger.
Problem wie in allen anderen europäischen Touristik-Regionen ist auch im Bayerischen Thermenland die weiter sinkende Aufenthaltsdauer. Sie liegt in den bayerischen Kurorten im Durchschnitt bei 4,8, in Bad Füssing immerhin noch bei 8 Tagen, hat sich aber gegenüber 2014 um 0,1 Tage verkürzt. "Eine um 0,1 Tage kürzere Aufenthaltszeit bedeutet defacto 1,3 Prozent weniger Übernachtungen", sagt Bad Füssings Kurdirektor Rudolf Weinberger. Deshalb liegt der Ort trotz Plus bei den Gästeankünften in der Übernachtungsstatistik 2015 leicht unter dem Vorjahresergebnis.