Als 1873 der von Verdi hoch verehrte Schriftsteller Alessandro Manzoni starb, schrieb er innerhalb eines Jahres seine “Messa da Requiem”. Beide waren gläubige Christen, aber antiklerikal eingestellt, was nicht zuletzt politische Gründe hatte. Die in der Totenmesse vielstimmig beklagte und beschworene Grenzerfahrung, die Verdi mit dem Tod seiner Ehefrau und der Kinder erlebt hatte, inspirierte den Komponisten zu einer Darstellung von überwältigender Eindringlichkeit und Direktheit des Ausdrucks.
Die Uraufführung der “Messa da Requiem” fand unter Verdis Leitung genau ein Jahr nach Manzonis Tod am 22. Mai 1874 in der Kirche San Marco in Mailand mit 120 Choristen und 110 Orchestermusikern statt. Es war ein europäisches Kulturereignis. Der Publikumsandrang war so groß, dass kurz danach in der Scala drei weitere Aufführungen folgten. Die umjubelten
Konzerte bildeten den Beginn einer Aufführungsgeschichte, die das Werk aus seinem liturgischen Zusammenhang herauslöste und neben großen Kirchen auch in Konzertsäle verankerte. Die Solisten sind Margarita Vilsone (Sopran), Yamina Maamar (Mezzo-Sopran), Arthur Shen (Tenor) und Karsten Schröter (Bass). Dieses Konzert wird nachgeholt, nachdem es im vorigen Jahr leider sehr kurzfristig ausfallen musste. Die Leitung hat LKMD Karsten Krüger.