Dieser Widerspruch ist alarmierend. Als Grund, warum ihre Augen in den letzten fünf Jahren nicht untersucht wurden, nannten 65 Prozent der Teilnehmer, dass sie „keine Symptome verspürten“. So das Ergebnis einer Umfrage zum Gesundheitsverhalten, die in elf Ländern – darunter auch Deutschland – durchgeführt wurde. Doch gerade die gefährlichen Augenkrankheiten der späteren Lebensjahre bleiben lange Zeit beschwerdefrei. Eine entsprechende Vorsorge ist wichtig, um die eigene Sehfähigkeit zu erhalten.
Rund sieben Millionen Deutsche sind derzeit von den Augenkrankheiten Grauer Star, Glaukom und Altersbedingte Makuladegeneration betroffen, Tendenz steigend. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt: Altersbedingte Sehverschlechterungen werden in den entwickelten Ländern zu den Krankheiten zählen, die für den Verlust gesunder Lebensjahre verantwortlich sind. Je früher diese „Volkskrankheiten“ erkannt werden, desto besser sind die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung. Deshalb sollten die Augen ab Vierzig alle zwei Jahre getestet, später in kürzeren Intervallen ärztlich untersucht werden.
Zwischen dem 52. und 64. Lebensjahr beginnt häufig auch der weit verbreitete Graue Star, bei dem sich die Linse langsam eintrübt. Etwa 50 Prozent der Bevölkerung sind bereits in diesem Alter unbemerkt davon betroffen. Im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf wird die Linse häufig operativ entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt. Der Grüne Star, bei dem ein erhöhter Augeninnendruck den Sehnerv bis zur Blindheit schädigen kann, ist mit Medikamenten oft aufzuhalten.
Eine Sehbehinderung im Alter bedeutet einen spürbaren Verlust an Lebensqualität. Die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben wird mühsamer, die Gefahr von Stürzen steigt, die Mobilität nimmt ab. Doch nicht immer werden diese Einschränkungen mit dem Sehen in Verbindung gebracht. Eine Untersuchung der Augen kann Aufschluss geben und die Freude am Leben erhalten.
Früherkennung ist auch bei Kinderaugen wichtig. Werden Fehler nicht frühzeitig korrigiert, kann sich das Sehen nicht normal entwickeln: das Kind bleibt auch im Erwachsenenalter fehlsichtig. Je früher beispielsweise eine Kurzsichtigkeit im Kindesalter einsetzt, desto mehr Sehkraft wird der Mensch bis zum Erwachsenenalter verlieren. Deshalb sollten die Kleinen mit ca. zweieinhalb Jahren dem Augenarzt vorgestellt werden, liegt eine Fehlsichtigkeit in der Familie vor bereits mit sechs Monaten und bei Auffälligkeiten sofort.
Quelle:[1] http://www.bausch.com/our-company/newsroom/2012-archive/barometer