Kerstin Kruschinski vom Kuratorium Gutes Sehen(KGS): "Rund 90 Prozent aller Sinneseindrücke werden über die Augen wahrgenommen. Daher sollten gerade jetzt im Herbst und Winter alle Autofahrer ihren Augen jede mögliche Unterstützung bieten – und dazu gehört zuerst eine korrekt angepasste Brille." Allerdings ist es mit der Sehkraft der Deutschen im Schnitt nicht besonders weit her: Der Berufsverband der Deutschen Augenärzte schätzt, dass jährlich rund 300.000 Verkehrsunfälle auf schlechtes Sehen zurückzuführen sind.
Bei Dunkelheit sind schlecht sehende Kraftfahrer besonders gefährdet, denn tagsüber möglicherweise gerade noch tolerierbare Sehprobleme verstärken sich maßgeblich, sobald die Dämmerung einsetzt. Dazu kommt, dass die Sehschärfe vieler Autofahrer ohnehin zu wünschen übrig lässt, wie die jüngste Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Allensbach zum Thema "Sehen im Straßenverkehr" zeigt. Knapp ein Drittel der befragten Brillenträger befürchtet, dass der Augenoptiker oder Augenarzt bei einer Überprüfung mit ihrer Sehschärfe gar nicht oder nicht ganz zufrieden wäre. Unter den Nicht-Brillenträgern liegt der Anteil dieser Gruppe immer noch bei 17 Prozent. Kerstin Kruschinski: "Wer sich bei den nun wieder häufigen Dämmerungs- und Nachtfahrten unsicher fühlt oder dunkel gekleidete Fußgänger erst im allerletzten Moment erkennt, sollte unbedingt einen Sehtest beim Augenoptiker machen."
Schneller Check – ganz einfach
Ein einfaches Praxisbeispiel gibt Aufschluss über die persönliche Sehfähigkeit: Wer perfekt sieht, kann die Beschriftung von Autobahn-Abfahrtsschildern aus einer Entfernung von 100 Metern klar lesen. Bei einer unkorrigierten Fehlsichtigkeit von nur einer Dioptrie wird die Beschriftung erst erkannt, wenn das Schild nur noch 25 Meter entfernt ist. Kerstin Kruschinski: "Diese Faustregel ist prima geeignet, um seine Augen rasch einmal selbst zu testen."