Um für Äthiopien und darüber hinaus ein Zeichen für einen Wandel zu setzen, haben sich neun deutsche Unternehmen zu gemeinsamem Handeln entschlossen. AGCO, Bayer CropScience, Beinlich, Europlant, Grimme, Lemken, Petkus und Rauch geben mit zwei Projekten ein Beispiel für nachhaltige Landbewirtschaftung, indem sie Saatgut, Landtechnik und Pflanzenschutzmittel für einen Ausbildungsbetrieb mit Schulungszentrum bereitstellen. Die KWS AG engagiert sich in einem Parallelprojekt, um mit Saatgut neuer verbesserter einheimischer Sorten die Produktivität der äthiopischen Landwirtschaft zu steigern. Beide Projekte kooperieren in den Bereichen Pflanzenzucht, Saatgutproduktion und Technologietransfer eng mit dem äthiopischen Landwirtschaftsministerium und dessen Forschungszentrum in Kulumsa, ca. 175 km südlich von Addis Abeba im zentraläthiopischen Hochland.
Am 25. August eröffnete Peter Bleser, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium (BMELV) in Begleitung der Bundestagsabgeordneten Georg Schirmbeck und Johannes Singhammer das Deutsch-Äthiopische Weiterbildungszentrum in Kulumsa gemeinsam mit einer Delegation aus den deutschen Unternehmen und Vertretern der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Staatssekretär Bleser würdigte das Engagement der beteiligten Unternehmen und betonte, wie hervorragend sich beide Projekte an dem ausgewählten Standort ergänzten: verbesserter Pflanzenbau dank besserem Saatgut und angepasster moderner Landtechnik.
Im Rahmen seines Kooperationsprogramms arbeitet das BMELV eng mit den Unternehmen der Agrarbranche zusammen, um praxisnahe Aus- und Weiterbildung in den Partnerländern zu unterstützen. So fördert das Ministerium Ausbildungsprojekte in Russland, China, Kasachstan, in der Ukraine und nun auch in Äthiopien. Als Vertreter der beteiligten Unternehmen dankte der Geschäftsführer von Lemken, Franz-Georg von Busse, Staatssekretär Bleser für die Unterstützung und Förderung des Projekts. "Ohne die politische und finanzielle Unterstützung des BMELV ist die mittelständisch geprägte deutsche Agrarwirtschaft kaum in der Lage, auf den schwierigen Auslandsmärkten in Entwicklungs- und Schwellenländern erfolgversprechend Fuß zu fassen. Umso wünschenswerter wäre es, das Programm regional in Afrika auszuweiten", so von Busse.