Vertikale und horizontale Linien sowie kontrastreich gefärbte Quadrate sind charakteristisch für So-Ah Yims Arbeiten. Mit einfachen, geometrischen Formen stellt sie Realitäten dar, ohne allerdings Emotionen und Verknüpfungen zu berücksichtigen. "Der Name So-Ah bedeutet Lichtbringer", erklärte Philip von dem Bussche, Vorstandssprecher der KWS SAAT AG, in seiner Begrüßung. Genau diesen Eindruck würden auch die Kunstwerke Yims widerspiegeln. Für die Mitarbeiter der KWS sei es eine große Freude, Kunst am Arbeitsplatz betrachten zu können.
Da So-Ah Yim vor 10 Jahren Stipendiatin der Kreissparkasse Northeim (KSN) war und auch heute noch einen freundschaftlichen Kontakt nach Northeim hält, übernahm Hans-Joachim Röwer, Vorstand der KSN, die Einführung in ihre Kunst. So-Ah Yim sei eine europäische Künstlerin, die sich ihrer koreanischen Wurzeln bewusst wäre. Sie wurde 1965 in der Millionenmetropole Seoul geboren. Dort lebt auch heute noch ihre Familie, die sie jährlich für einen Monat besucht, um Kraft für ihre künstlerische Arbeit zu schöpfen. Die restlichen Monate des Jahres arbeitet die Künstlerin ausgesprochen intensiv in ihrem Atelier in Hamburg. Schon als Kind sei So-Ah Yim von der Kunst begeistert gewesen und begann 1985 ein Studium der Malerei an der Sung-Shin Universität in Seoul, das sie mit dem Master of Fine Arts abschloss. Ihr künstlerisches Schaffen sei sehr stark durch ein dreifaches "M" gekennzeichnet: M - wie Malewitsch, M - wie Mondrian und M - wie Monkiewitsch. So-Ah Yims frühere Arbeiten stünden klar im Zeichen des Quadrats. In diesem Kontext entstehen Assoziationen zu dem schwarzen Quadrat des Künstlers Malewitsch, für den dies die Form reinster Empfindungen und höchstmöglicher Gegenstandslosigkeit sei. Durch die Werke des holländischen Künstlers Piet Mondrian wächst So-Ah Yims Liebe zur Abstraktion und zur Sachlichkeit und Funktionalität in der Kunst. Nach Deutschland kommt sie 1993 und beginnt ihr Studium der freien Kunst an der HBK in Braunschweig. Sie trifft auf Professor Lienhard von Monkiewitsch, bei dem sie nach dem Examen auch Meisterschülerin wird. Obwohl stark abstrahiert, entsprächen So-Ah Yims Arbeiten ihrem religiösen Weltbild, in dem das Gegensätzliche - das Yin und Yang, die beiden Grundprinzipien des Kosmos - dargestellt sind. Röwer sensibilisierte die zahlreichen Besucher durch den Hinweis, dass es nach diesem Weltbild entscheidend sei, zur Harmonie im Kosmos beizutragen - in der eigenen Persönlichkeit, in der Familie, im Staat.
Musikalisch begleitet wurde die Eröffnung der Ausstellung durch Bettina Scherer, Sopran, und Alina Reinholz, Klavier, die mit laudate dominum (W.A. Mozart) und Somewhere (L. Bernstein) die zahlreichen Besucher in eine andächtige Stimmung versetzten.
Die Ausstellung ist für die Öffentlichkeit geöffnet am 27. Oktober und 23. November 2011 um 18.00 Uhr. Interessierte können sich gerne zu einer der Führungen bei der KWS SAAT AG, Bettina Alex unter Tel. 05561 311-638 anmelden.