Die Aussichten für die deutsche Milchproduktion sind gut, schätzte Christoph Sommer vom International Farm Comparison Network (IFCN) ein. Jährlich steige die weltweite Nachfrage nach Milch um 20 Mio. Tonnen. Die deutsche Milchwirtschaft sei mit ihren qualitativ hochwertigen Produkten und wettbewerbsfähigen Kostenstrukturen global gut aufgestellt. Der wichtigste Erfolgsfaktor seien die Futterkosten. Das betriebseigene Grundfutter habe dabei das größte Optimierungspotenzial.
Das bestätigte auch Prof. Dr. Ludwig Theuvsen von der Universität Göttingen. Er stellte eine Studie vor, in der die wichtigsten deutschen Milchregionen untersucht wurden. Die Konzentration der Milchwirtschaft auf wenige, meist von einem hohen Grünlandanteil geprägte Landkreise führe zu einem starken Wettbewerb um Ackerfutterfläche und zu hohen Pachtkosten. Theuvsen unterstrich, dass der Energieertrag pro Hektar das ökonomisch maßgebende Ziel des Silomaisanbaus sei. Höhere Silomaisqualitäten hingegen müssten mit überproportional einhergehenden Ertragseinbußen bezahlt werden, sodass sich höhere Qualitäten letztendlich nicht auszahlen.
Die unterschiedlichen Maiszuchtprogramme für Silomais erläuterte Rainer Leipert, Leiter der KWS Maiszüchtung. Die Gewichtung der Selektionsmerkmale für die drei Silomaiszuchtprogramme der KWS hänge sowohl von den Flächenkosten einer Region als auch von den physiologischen Anforderungen der Tiere ab. So werde in Nordfrankreich wegen der sehr maisbetonten Fütterungsrationen bei gleichzeitig niedrigen Flächenkosten der Fokus auf die Qualität des Silomais gelegt, während das Zuchtprogramm für die deutschen Regionen auf höchste Energieerträge ausgerichtet sei.
Sowohl aus pflanzenbaulicher als auch aus fütterungsphysiologischer Sicht werde mit dem Mischanbau von Mais und Stangenbohnen ein Beitrag zur Biodiversität geleistet, resümierten Prof. Dr. Carola Pekrun von der Hochschule Nürtingen sowie Christine Schmidt, Fachberaterin für Tierernährung bei KWS Mais. Dabei gebe es aber noch weiteren Forschungsbedarf.