Beide Malerinnen verbindet eine langjährige Freundschaft. Sie malen miteinander und tauschen sich über ihre Motive, ihre laufenden Projekte und Techniken aus. Dr. Christoph Amberger, Vorstandsmitglied der KWS, stellte in seiner Begrüßung beide Künstlerinnen vor. Inge Krieser-Demuth wuchs in Köln auf und studierte Sozialpädagogik, obwohl sie schon damals eine Leidenschaft für die Kunst fühlte. Besonders die Malerei hat sie nicht wieder losgelassen. Auch Marlies Glase lebte längere Zeit in Köln, wo sie Biologie studierte. Aus beruflichen Gründen zog sie nach Katlenburg-Lindau. Hier hat sich die Künstlerin der Weberei zugewandt, erst Stoffe und Gebrauchsgegenstände gewebt, später auch Bilder. Sie fertigte dafür Skizzen und Vorlagen an und widmete sich immer intensiver der Malerei.
Ulla Feiste, Kunsthistorikerin aus Bad Gandersheim, erklärte den interessierten Besuchern in einem lockeren Vortrag die Arbeitsweise der Künstlerinnen. Beide stellen ihre Motive vor einem völlig reduzierten Hintergrund dar, immer sehr nah an das Objekt herangezoomt - von der Umgebung "freigestellt". Dabei ist ihnen gemeinsam, dass sie Motive aus der Alltagswelt thematisieren und auf den ersten Blick scheinbar ähnlich umsetzen. Inge Krieser-Demuth dienen selbstangefertigte Fotos als Anregung, die im Laufe der Schaffenszeit an Bedeutung verlieren, je mehr sich die gemalte Variante von dem Ursprungsfoto entfernt. An manchen Bildern male die Künstlerin wochenlang, weil sie wieder und wieder eine neue Schicht erhalten. Marlies Glase findet ihre Motive in der Alltagswelt. Ihre "Zeitgenossen", die "Kaugummiautomaten" und die "Tomaten" in dieser Ausstellung sind uns vertraute Dinge. Auf ihren Bildern sind sie "freigestellt", losgelöst von der Umgebung. Die Nüchternheit und die Sachlichkeit, die neutrale Beobachtungsgabe und die objektive gegenständliche Wiedergabe des Motivs bilden den Grundstock ihres realistischen Malstils. "Unauffälliges, Übersehenes wird durch seine Abbildung als Ölgemälde überhöht, ja geadelt", so Ulla Feiste.
Noch bis Ende April 2011 werden die Kunstwerke im BiT zu sehen sein. Interessierte können sich gerne zu einer Führung am 30. März um 18.00 Uhr bei KWS SAAT AG, B. Alex unter Tel. 05561 311-638 anmelden.