Mais: Umsatz- und ergebnisstärkstes Segment - Positives Marktumfeld
Alle Produktsegmente haben sich im Geschäftsjahr 2010/2011 sehr positiv entwickelt. Umsatz- und ergebnisstärkstes Segment in der KWS Gruppe war das Geschäft mit Maissaatgut. Die Umsatzerlöse stiegen um 14 % auf 471,1 Mio. €, während sich das Betriebsergebnis auf 62,0 Mio. € fast verdoppelte. "Hervorragende Sortenleistungen ermöglichten weitere Zuwächse bei den Marktanteilen in den wichtigsten europäischen Regionen", erläutert Philip von dem Bussche, Sprecher des Vorstands der KWS SAAT AG.
Zuckerrüben: Hohe Weltmarktpreise und Marktanteilsgewinne in der EU-27
Das Segment Zuckerrüben profitierte sowohl von den anhaltend hohen Weltmarktpreisen für Zucker als auch von Marktanteilsgewinnen in der EU-27. Ungeachtet der spät und nur unter Auflagen erteilten Freigabe zum Anbau von Roundup Ready® Zuckerrüben in den USA konnte der Absatz dieser gentechnisch verbesserten Sorten nahezu konstant gehalten werden. Mit dem zum 1. April im Segment Zuckerrüben integrierten Kartoffelgeschäft stieg der Segmentumsatz insgesamt um 12,6 % auf 293,5 Mio. €, wovon ca. 10 % auf die Kartoffelaktivitäten entfielen. Das Segmentergebnis erhöhte sich um 24,2 % auf 42,1 Mio. €.
Auch das Getreidegeschäft entwickelte sich wieder positiv, erreichte jedoch nicht das hohe Spitzenniveau des Jahres 2008. Die Umsätze in diesem Segment verbesserten sich um knapp 11 % auf 77,4 Mio. €, bei einem Ergebnis von 14,3 Mio. €, ein Plus von 36,2 %. Bereinigt um die Kartoffelaktivitäten beliefen sich die Umsatzerlöse im Segment Züchtung & Dienstleistungen auf 13,4 Mio. €. "Wir haben unser F&E-Budget erneut deutlich angehoben und erstmals über 100 Mio. € in den Ausbau unserer Innovationskraft gesteckt", so Finanzvorstand Dr. Hagen Duenbostel. Die F&E-Aufwendungen in Höhe von 113,5 Mio. € (Vorjahr: 97,5 Mio. €) konnten nicht vollständig durch zusätzliche innerbetriebliche Lizenzeinnahmen kompensiert werden, wodurch sich das Segmentergebnis auf -1,8 Mio. € (Vorjahr: 6,3 Mio. €) reduzierte.
Operativer Cashflow deutlich erhöht - Nettoliquidität über der 100 Mio. €-Marke
Duenbostel sieht die KWS Gruppe äußerst stabil aufgestellt. "Der deutlich erhöhte Jahresüberschuss führte zu einem Anstieg des operativen Cashflows von 27,4 Mio. € auf 101,2 Mio. €. Für umfangreiche Investitionen in der Saatgutproduktion flossen Mittel in Höhe von 52,4 Mio. € ab. Insgesamt ergibt sich ein starker Free Cashflow von 48,8 Mio. €, nach -28,0 Mio. € im Vorjahr." Die liquiden Mittel einschließlich von Wertpapieren beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 146,9 (113,7) Mio. €. Abzüglich der zum Vorjahr kaum ausgeweiteten Finanzverbindlichkeiten erreichte die Nettoliquidität damit 113,3 (81,4) Mio. €. Trotz stichtagsbedingter Währungsverluste erhöhte sich das Eigenkapital um 37,3 Mio. €. Die Eigenkapitalquote stieg weiter auf 59 % (Vorjahr: 58 %).
Zukunftsinvestitionen in Forschung & Entwicklung schaffen Arbeitsplätze
Stetige Aufwendungen in Forschung & Entwicklung sichern das langfristige Wachstum der KWS. Im Berichtsjahr wurden bereits 113,5 Mio. € aufgewandt, für 2011/2012 ist ein erneuter Anstieg des Budgets für Forschung & Entwicklung um 10 % geplant. "Der Erfolg der F&E-Aktivitäten zeigt sich letztlich in der Zulassung neuer Sortenprodukte. In 2010/2011 wurden uns weltweit 296 neue Vertriebsgenehmigungen erteilt", sagt Philip von dem Bussche.
Die Investitionen schaffen langfristig auch neue Arbeitsplätze. So ist die Zahl der Mitarbeiter, die mittlerweile in 70 Ländern für die KWS Gruppe tätig sind, in den vergangenen fünf Jahren um fast 30 % gestiegen. Im Berichtsjahr erhöhte sich diese auf durchschnittlich 3.560 (3.492). "Nachdem wir in den vergangenen Jahren am Standort Einbeck unsere Forschung & Entwicklung erheblich ausgebaut haben, planen wir auch weiterhin unseren Forschungsmittelpunkt in Deutschland zu halten und die Forschungs- und Züchtungsaktivitäten kontinuierlich auszuweiten", sagt von dem Bussche. "Die Internationalisierung bei KWS hat es aber notwendig gemacht, unsere Verwaltung zu reorganisieren. Mit der Einrichtung von vier Service-Centern, in denen administrative Aufgaben gebündelt werden, haben wir unsere operativen Gesellschaften entlastet", so von dem Bussche weiter.
Ausblick: Profitablen Wachstumskurs mit zweistelliger EBIT-Marge fortsetzen
Für das Geschäftsjahr 2011/2012 sieht KWS gute Geschäftschancen im Segment Mais und rechnet hier mit einem Umsatzanstieg von bis zu 10 %, welcher vor allem aus den Regionen Nordamerika, Frankreich und Südosteuropa getragen wird. Im Segment Zuckerrüben ist eine Flächenreduktion aufgrund guter Ernten nicht auszuschließen. Inklusive des Pflanzkartoffelgeschäfts, das ein Volumen von rd. 40 Mio. € beisteuern dürfte, erwartet KWS einen Umsatz im Segment Zuckerrüben von rd. 300 Mio. €. Die Getreideaussaat 2011 ist bislang gut verlaufen und dürfte zu einem leichten Umsatzanstieg führen.
Abschließend fasst Philip von dem Bussche zusammen: "Die Saatgutnachfrage ist derzeit ungebrochen hoch, allerdings ist mit einer Wachstumsdynamik wie im Geschäftsjahr 2010/2011 nicht zu rechnen. Insgesamt erwarten wir im Geschäftsjahr 2011/2012 einen Umsatzanstieg in der KWS Gruppe von 5 %. Wir werden unser F&E-Budget um ca. 10 % erhöhen. Darin enthalten sind auch zusätzliche Aufwendungen für die Entwicklung gentechnisch verbesserter Merkmale für Mais im Rahmen unseres neuen Forschungs-Joint Ventures mit dem französischen Pflanzenzüchter Vilmorin. Ferner werden die Aufwendungen für Vertrieb und Marketing proportional steigen. Insgesamt erwarten wir damit ein Betriebsergebnis (EBIT) von knapp über 100 Mio. € bei einer zweistelligen EBIT-Marge."