Zu Händels Zeit grassierte in Europa ein großes Frankreich-Fieber. Französische Musiker waren international gefragt und der französische "goût" avancierte zu einer Mode in der Musik. "Eine spirituelle und kulturelle Einheit Europas geschaffen zu haben, ist eine der großen Völker verbindenden Kulturleistungen des Barock", würdigte Philip von dem Bussche, Vorstandssprecher der KWS SAAT AG, diese Epoche in seiner Begrüßung. Er freue sich, dass sich die schlichte Gebäudebasilika aus dem frühen 13. Jahrhundert als "romanisches Schatzkästchen" durch die Musik an diesem Abend in ein "französisches Schatzkästchen" verwandle.
Die Förderungen kultureller Veranstaltungen in der Region spielt in der über 150-jährigen KWS Geschichte eine große Rolle. Sie spiegelt sich auch in den langjährigen guten Verbindungen zur Göttinger Händel-Gesellschaft wider. Seit Jahren ist KWS Gastgeber eines Konzerts im Rahmen der Händel-Festspiele - 2011 wieder in der Klosterkirche Wiebrechtshausen. Die weltbekannte schwedische Sopranistin Susanne Rydén gestaltete gemeinsam mit Karl Nyhlin, einem der führenden Lautenisten Skandinaviens und der vielseitigen Gambistin Paulina van Laarhoven, einen Liederabend voller Poesie.
Etwa 130 Gäste in der bis auf den letzten Platz ausverkauften Vorstellung - darunter auch einige Mitglieder der KWS Gründerfamilie - erfreuten sich an den Werken u.a. von Lalande, De Visée und natürlich Georg Friedrich Händel. Besonders Lalandes Klagelieder, die er für die Stundengebete der Karwoche komponierte und die auf Texten der Klagelieder des Propheten Jeremia im Alten Testament basieren, hinterließen bei den Besuchern einen bleibenden Eindruck. "Ausdrucksvoll und voller Leidenschaft, ein Kunstgenuss in wunderbarem Ambiente", lautete die einhellige Meinung der Zuhörer zu dem Konzert.
Beim anschließenden zwanglosen Beisammensein im Gutshof, zu dem die KWS alle Besucher eingeladen hatte, endete der gelungene Konzertabend mit anregenden Gesprächen zwischen Künstlern und Gästen.
KWS Öko-Betrieb Klostergut Wiebrechtshausen
Das Klostergut Wiebrechtshausen, erstmals 1015 genannt, war über viele Jahrhunderte ein Zisterzienserinnen-Kloster. Die ältesten Gebäude, darunter die Klosterkirche St. Maria, stammen aus der Zeit um 1200. Seit dem Jahr 2002 hat die KWS SAAT AG das Gut und rund 400 ha Ackerfläche von der Klosterkammer Hannover angepachtet. Neben der Sortenentwicklung und Prüfung unter Öko-Bedingungen wird in Wiebrechtshausen auch Öko-Saatgut erzeugt. Die Durchführung von Versuchen zur Saatgut-Behandlung und Optimierung der Produktionstechnik auf den Flächen des Klostergutes liefern wichtige Ergebnisse für die landwirtschaftliche Praxis.