Neben Impressionen zum Thema Pflanzenzüchtung werden Auszüge aus ihrer Serie "Gothic Sports" gezeigt.
Welche Überlegungen haben "Manga" und die KWS SAAT AG zusammengeführt? KWS als führendes Unternehmen der Pflanzenzüchtung stellt sich immer wieder neuen Herausforderungen, um die gewünschten Züchtungsziele zu erreichen. Moderne, junge Techniken sind also züchterischer Alltag. Den Anspruch "immer aktuell zu sein" überträgt KWS auch auf die Kunstausstellungen im BIT. Gleichzeitig möchte sie den Zeitgeist nach Einbeck holen und zur intensiven Auseinandersetzung einladen.
Anike Hage - geboren 1985 - gehört zu den jungen Künstlern, die sich bereits einen internationalen Ruf erworben haben. Schon in der Grundschule zeichnete sie ausgesprochen gerne. Bekannt wurde die Künstlerin durch ihren 2. Platz beim Zeichenwettbewerb der Leipziger Buchmesse 2004 in der Kategorie "Stories ab 16 Jahren", der ihr den Auftrag für die Gestaltung des Plakats für Leipzig 2005 eingebracht hat. Seit 4 Jahren zeichnet Anike Hage die Serie "Gothic Sports" für den Verlag Tokyopop in Hamburg und gehört zu den erfolgreichsten deutschen Mangaka. Unter den Jugendlichen ist Manga Kult und macht inzwischen einen Hauptbestandteil des Comicmarktes in Deutschland aus. Die meisten Autoren kommen aus Fernost und präsentieren den asiatischen Lebensraum. Anike Hages Figuren hingegen haben europäische Gesichtszüge und die Mädchen-Clique in ihrer Serie »Gothic Sports« trifft sich vor Häusern im Fachwerkstil, die an Wolfenbüttel erinnern.
Mit viel Elan führte der Kunsthistoriker Dr. Carsten Voss aus Hannover am gestrigen Donnerstag die Gäste durch die Ausstellung. Anike Hage und Dr. Carsten Voss begegneten sich bereits 2007 im Wilhelm Busch Museum Hannover während der Ausstellung "Wilhelm Busch und die Folgen". Wilhelm Busch wird heute als Urvater des Comics bezeichnet. Damals beschritt er mit seiner Kunst ein unbekanntes Gebiet. Noch als 33jähriger lag er seinen Eltern auf der Tasche, so Carsten Voss. Wilhelm Busch hatte Schwierigkeiten einen Verleger zu finden. Der erste lehnte den Druck der "Max und Moritz" Geschichte ab, der zweite wurde damit reich.
Mangaka sprechen eine eigene Sprache. Da man sich an der japanischen Leserichtung orientiert, werden die Zeichnungen von rechts nach links betrachtet. Dies ist für das europäische Auge zunächst gewöhnungsbedürftig. Für die Ausstellung bei KWS zeichnete Anike Hage Impressionen zum Thema Pflanzenzüchtung. Ihre Botschaften sind klar. So hat sie der "orangen Pille" in ihren Werken eine herausragende Position zugeschrieben. Man hoffe sehr, das ein oder andere Manga in einer der KWS Broschüren wieder zu sehen, so der Kommentar vieler Gäste. Auch Dr. Carsten Voss könnte sich vorstellen, Manga im Marketing bei KWS einzusetzen.
Anschließend signierte Anike Hage noch einige ihrer Werke. Ihre Fangemeinde umfasst dabei nicht nur Jugendliche. Auch Besucher jenseits der 20 haben gerne eine Zeichnung und Widmung von Anike Hage mit nach Hause genommen.
Noch bis Ende April 2010 werden die Kunstwerke im BiT zu sehen sein.