Lakritzkonfekt, Himbeerbonbons, Gummibärchen, Lollis und andere Leckereien wecken Appetit auf Süßes und erinnern den Betrachter an glückliche Kindertage. Ulrik Happy Dannenberg malt Süßigkeiten oder verarbeitet die reale Ware in seinen Kunstwerken.
Mit zwei Songs, die auf die Botschaften des Künstlers abgestimmt waren, eröffneten MisterME und seine Band die Ausstellung musikalisch. Die Präsentation des "süßen Themas", betonte Dr. Hagen Duenbostel, Vorstandsmitglied der KWS, in seiner Begrüßungsrede, hätte für KWS den Ausschlag gegeben, die Kunst Ulrik Happy Dannenbergs im BiT auszustellen. Der Künstler, der 1963 in Wanne-Eickel geboren wurde, studierte Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, absolvierte eine Ausbildung zum Stuckateur, besuchte die Berufsfachschule für das Holzbildhauerhandwerk in München und erhielt 2003 seinen Master of Arts im Studiengang Art in Context, Berlin. Ulrik Happy Dannenberg ist ein Macher mit starkem Gewicht auf Handarbeit.
Mit einem Schmunzeln ließ Roland Steiner, Regisseur, tiefgründige Gedanken über den Künstler, den Menschen Ulrik Happy Dannenberg, durch den Raum schweben. Vor einem Jahr habe man sich auf der Insel Elba während eines Studienaufenthaltes kennengelernt und sich am gegenseitigen philosophisch utopischen Meinungsaustausch erfreut. Ulrik Happy Dannenberg suche sein Glück in seiner Arbeit und ermale sich sein "dolce vita". Mit Schlossermontur und Atemmaske schleife Happy 12 Stunden lang allein die Oberfläche seiner dreidimensionalen Bilder. Sie bekämen dadurch eine neue Formel, eine abenteuerliche Tiefe.
Wer sich auf Dannenbergs Kunst einlässt, findet beim genauen Hinschauen durchaus Irritationen. Der Glanz von Zuckerguss und die Unbeschwertheit der bunten Farben sind nur Schein. Dannenberg verklärt sein leckeres Motiv durch vielfältige Farbkombinationen und Formen. Auf Noppenfolie geklebt oder in Harz zu Bildobjekten gegossen, wirken seine Kunstwerke aus der Ferne eher wie abstrakte minimalistisch-serielle Bilder oder sehen wie überdimensionierte Computerchips aus. In eindrucksvoller Weise präsentieren sie seine Botschaft an die Konsumgesellschaft, dass schneller, billiger und künstlicher Genuss nicht dauerhaft glücklich macht.
"Meine Bilder beschäftigen sich humorvoll mit dem jedermannschen Streben nach 'Glück', das in meinem Fall zum Greifen nahe ist und dennoch unerreichbar bleibt - eben eine 'schöne Enttäuschung' und ein 'positives Scheitern'".
Noch bis Ende August 2011 werden die Kunstwerke im BiT zu sehen sein. Interessierte können sich gerne zu einer Führung am 23. August um 18.00 Uhr bei KWS SAAT AG, Bettina Alex, unter Tel. 05561 311-638 anmelden.