"Die Naturheilkunde ist kein Ersatz für die Schulmedizin - aber eine sinnvolle Ergänzung," stellt die erfahrene Tierheilpraktikerin Gaby Haag klar. "Die vielen Behandlungsmöglichkeiten sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Gang zum Tierarzt oft unumgänglich ist und man keinesfalls zu lange damit warten sollte." Aber in vielen Fällen bieten Homöopathie, Schüsslersalze oder Kräuter eben doch eine sinnvolle Alternative oder Unterstützung, um die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen.
So zum Beispiel bei leichteren Magenreizungen, denen man zusätzlich mit warmen Umschlägen und Heilerde begegnen kann. Wenn man dann noch weiß, wo der Akupressurpunkt für den Magen liegt, kann man seinem Hund schon wirksam helfen. Außerdem sollten magenkranke Hunde Schonkost erhalten: Das Futter muss für sie immer warm sein und sollte püriert werden, damit die Magenschleimhaut sich erholen kann. Kartoffeln, Reis, Hühnerfleisch, Fisch, gedünstete Karotten und Hüttenkäse sind besonders gut geeignet. Sollten die Beschwerden länger als 2-3 Tage anhalten oder der Hund starken , wässrigen Durchfall mit Erbrechen zeigen, darf mit dem Gang zum Tierarzt aber nicht gewartet werden.
Vorsicht: Auf keinen Fall darf eine Magenreizung mit der potenziell tödlich verlaufenden Magendrehung verwechselt werden, die ein akuter Notfall ist und sofortiger tierärztlicher Behandlung bedarf! Typische Symptome einer Magendrehung, die vor allem bei größeren Rassen vorkommt, sind Unruhe, Speicheln, blasse Schleimhäute und starkes Hecheln. Die Versuche zu erbrechen bleiben meist ohne Erfolg, auch Wasser kann nicht mehr aufgenommen werden. Der Bauch bläht sich zunehmend auf und wird hart. Der Hund wird apathisch und zunehmend schwächer. Hier zählt jede Minute und dem Hund kann nur durch eine Operation geholfen werden!
Ist diese erfolgreich verlaufen, können naturheilkundliche Mittel aber zur Nachsorge und Regeneration wieder ganz hervorragend eingesetzt werden. Die Beschäftigung mit den umfassenden Möglichkeiten der Naturheilkunde lohnt sich also allemal und ist wirklich spannend!
Buchtipp: Gaby Haag, Naturheilpraxis für Hunde.
Überarbeitete Neuauflage, Kynos Verlag, 2011.
340 S., durchg. farbig, € 34,80
Auch verfügbar als eBook zum Preis von € 28,99