Die heute auf dem Land Rover-Stand in Halle 5.0 der Frankfurter Messe vorgestellte Studie DC100 atmet in jedem Detail den echten abenteuerlustigen Land Rover-Geist. Dieses Profil geht zurück bis auf die 1948 erschienene "Serie 1″, dem ersten zivilen Geländewagen aus Großserienproduktion. Das Modell trat schnell seinen Siegeszug um den Globus an und machte sich auf jedem Kontinent einen Namen. Der später zum Defender umbenannte Alleskönner zeigt sich praktisch jeder Aufgabe gewachsen.
Mit den Design-Ideen der auf der IAA als Weltpremiere enthüllten Studie knüpft Land Rover an seine automobile Ikone an. Der DC100 dient dazu, die künftige Entwicklung der Designsprache zu untersuchen. Dabei soll das Konzeptmodell den ehrlichen Charakter des Originals und seine zeitlose Schlichtheit bewahren, weiterentwickeln und ins 21. Jahrhundert transferieren.
"Unzählige Autofahrer in aller Welt schätzen den Defender nicht zuletzt wegen seines klaren und unverwechselbaren Designs. Wir sind uns bewusst, dass ein neuer Defender dieses große Erbe fortsetzen muss - und gleichzeitig neue Erwartungen der Märkte rund um den Globus erfüllen", kommentiert John Edwards, Global Brand Director, Land Rover, die Intention der Studie, die in den Varianten DC100 und DC100 Sport auf die Räder gestellt wurde.
Karosserie und Design
Ein entscheidender Faktor für den einzigartigen Status des Defender ist sein "Gesicht". Das unverwechselbare und absolut zeitlose Styling findet selbstverständlich im neuen DC100 und DC100 Sport breiten Widerhall: mit einer modernen Evolution des klassischen, seit über 60 Jahren bekannten Designs.
Die Neuinterpretation wirkt offen und aufrichtig - wie vom Defender gewohnt, strahlt sie ein hohes Maß an Zuverlässigkeit aus, beispielsweise im DC100 mit runden Doppelscheinwerfern und einem markanten Kühlergrill. Die Version DC100 Sport wiederum präsentiert mit einer stärker geneigten Front eine sportlichere, leistungsorientierte Neuinterpretation des klassischen Land Rover-Themas.
Unterhalb der Gürtellinie präsentiert sich die Studie markentypisch: Formen ohne überflüssige Spielereien und gewollt einfach gestaltete Flächen getreu der Devise "form follows function". Kompakte Abmessungen, kurze Karosserieüberhänge und mächtige 22-Zoll-Leichtmetallräder verschaffen dem DC100 eine betont zielgerichtete Haltung und eine beinahe "viereckige" Erscheinung.
Oberhalb der Schultern betont die Variante DC100 praktische Aspekte. Die steil stehende Windschutzscheibe erlaubt im Gelände und auf Asphalt eine hervorragende Übersicht, während die auswechselbare Heckabdeckung die Wahl zwischen Maximierung des Laderaums und zusätzlicher Sitzplatzkapazität lässt. Während an der Front eine leistungsstarke Winde geschickt in den Kühlergrill integriert wurde, genügt der DC100 mit seinen ins Dach eingebauten Solarzellen zur Energieversorgung der Bordsysteme modernsten Ansprüchen. Darüber hinaus erhielt das Concept Car eine Speziallackierung in Silbermetallic. Sie reflektiert Sonnenstrahlen und hält dadurch in heißen Klimazonen den Innenraum kühler.
Die Version DC100 Sport bezieht ihre Inspiration von den frühen Land Rover-Modellen, die mit Faltdach und klappbarer Frontscheibe zum Symbol für Freiheit und Forschergeist wurden. Für das 21. Jahrhundert erhielt der DC100 Sport daher eine Panorama-Frontscheibe und abnehmbare Seitenfenster. Nach hinten erstreckt sich ein markant geformtes Fließheck, das eine geräumige Ladefläche umschließt. Spezielle Befestigungen halten hier auch große Sportgeräte sicher an ihrem Platz.
Innenraum und Ausstattung
Im Innenraum steht die Studie DC100 ebenso treu zum großen Erbe. Wie frühe Land Rover-Modelle besitzen beide Ausführungen der Studie in der ersten Sitzreihe drei Plätze. Während sich unter dem mittleren Platz ein großes Ablagefach verbirgt, kann der Beifahrersitz weggeklappt werden, um die Transportkapazität zu erhöhen.
Eine weitere direkte Verbindung zwischen dem Ur-Land Rover und den neuen Studien des Jahres 2011 ist die Platzierung der zentralen Instrumenteneinheit oberhalb des Schalthebels. Allerdings besitzt die neuzeitliche Lösung neben der Informationsfunktion eine Touchscreen-Oberfläche. Der Touchscreen dient als zentrale Steuereinheit des Fahrzeugs und kann außerdem aus dem Wagen mitgenommen werden. Die mit einem stoß- und wasserfesten Silikongehäuse versehene Einheit verfügt über eine eigene Stromversorgung, Festplatte, Kamera und Satellitenempfänger. Dadurch kann der Touchscreen beispielsweise als mobiles Navigationsgerät genutzt werden.
Den Innenraum kennzeichnen moderne, ebenso robuste wie belastbare Materialien, vorzugsweise aus nachhaltig geprägten Quellen. Sie verschaffen den Passagieren ein Komfortniveau, das zu frühen Land Rover-Zeiten undenkbar war. Die heutigen, strapazierfähigen Hightech-Premiummaterialien halten ein Autoleben lang härtesten Beanspruchungen stand. Die Version DC100 Sport präsentiert sich hier etwas luxuriöser, mit Leder im "Tribal Tech"-Design. Ein vielseitig nutzbarer Innenraum und das vollständig konfigurierbare Ladeabteil runden die hohe Flexibilität des Concept Cars ab.
Technologien und Antrieb
Mit den beiden Varianten seiner auf der IAA enthüllten Studie DC100 demonstriert Land Rover, wie die nächste Entwicklungsstufe jener Technologien aussehen kann, mit denen die britische Marke zum Synonym für uneingeschränkte Geländetauglichkeit und hohe Leistungsfähigkeit auf jedem Terrain wurde.
Die beiden Ausführungen der Studie DC100 teilen die gleiche flexible Basis: eine hochentwickelte Mischlegierungs-Plattform und den namensgebenden 100-Zoll-Radstand. Der Antrieb mit Achtganggetriebe, "intelligentem" Stop/Start-System und Verteilergetriebe stellt eine Vielzahl von Gängen inklusive Untersetzung für alle Anforderungen auf der Straße und im Gelände zur Verfügung.
Mit dem Konzeptmodell präsentiert Land Rover außerdem seine nächste Generation Antriebssysteme und Fahrhilfen. Mit der Basis des patentierten "Terrain Response"-Systems sorgen sie für eine noch stärkere Entlastung des Fahrers, indem sie mögliche Gefahren erkennen und Wege zur Vermeidung aufzeigen. Ohne dass der Fahrer eine Vorauswahl treffen muss, passt sich "Terrain Response" hier automatisch an den jeweiligen Untergrund an. Dafür erhielt "Terrain Response" Verstärkung durch hochauflösende Frontkameras, die den Sichtbereich vor dem Fahrzeug überwachen.
Als wirkungsvolles Frühwarnsystem hat der DC100 zudem den hochmodernen "Terrain-i"-Scanner an Bord. Er erzeugt ein virtuelles 3-D-Bild des vor dem Wagen liegenden Untergrunds und zeigt dies auf dem zentralen Touchscreen an. Eine fortschrittliche Telematik vereint alle Systeme und gewährleistet zudem die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Smartphone oder Laptop.
Ein neu entwickeltes Torque-Vectoring-System verschafft dem DC100 auf jedem Untergrund mehr Stabilität, verbesserte Traktion und ein noch exakteres Handling. Dank "Driveline Disconnect" treten im Antriebsstrang deutlich weniger Reibungsverluste auf, da hier im Regelfall nur die Vorderräder angetrieben werden. Erst wenn es die Umstände erfordern, erfolgt die Umschaltung auf Vierradantrieb.
Im DC100 arbeitet weiterhin eine neue Entwicklungsstufe der Land Rover-Luftfederung, mit der die Bodenfreiheit bis auf 320 Millimeter erhöht werden kann. Den dynamischen Charakter des DC100 Sport untermauert die dritte Generation des einstellbaren "Magneride"-Fahrwerks, das dem Modell auf der Straße ein sportwagenähnliches Handling verschafft, ohne seine Fähigkeiten im Gelände zu verwässern.
Zur Erleichterung von Wasserdurchfahrten hat Land Rover ein auf Sonartechnik basierendes System entwickelt. Automatisch vergrößert sich die Bodenfreiheit, alle Karosserieöffnungen werden verschlossen und ein niedriger Gang eingelegt. Der DC100 erreicht dank dieser Technologien eine maximale Wattiefe von 750 Millimetern.
Damit die neue Land Rover-Studie mit jeder denkbaren Witterung zurechtkommt, haben die Entwickler zudem ein manuell bedienbares Spikereifensystem in den DC100 integriert. Der DC100 Sport besitzt ferner einen Einparkassistenten, der das Parallel-Einparken wesentlich vereinfacht.
Die beiden Varianten der Konzeptstudie werden von unterschiedlichen Ausführungen eines 2,0-Liter-Vierzylinders angetrieben. Während der DC100 für ein Maximum an Drehmoment einen Diesel erhielt, passt zum sportlicheren Charakter des DC100 Sport ein Benzinaggregat besser. Die Triebwerke sind dabei bereits für die Aufrüstung zum Parallel- oder Plug-In-Hybrid vorbereitet.