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Ärztekammer: Überwältigende Resonanz auf Aufruf zur Mitwirkung in Corona-Impfzentren

Aber Kritik an unabgesprochenen Gewinnungsmaßnahmen für Einsatzkräfte

(lifePR) (Frankfurt/Main, )
„Das Echo auf unseren Aufruf zur Mitwirkung an der Corona-Impfstrategie des Landes Hessen ist überwältigend“, stellt Dr. med. Edgar Pinkowski, Präsident der Landesärztekammer Hessen (LÄKH), fest. Bis zum 30.12.20 konnten bereits rund 1.507 Ärztinnen und Ärzte, 219 Medizinische Fachangestellte (MFA), 83 Medizinstudierende und 69 Helfer an die Impfzentren gemeldet werden. Die "niedrigeren" Zahlen der MFA und Studierenden resultieren daraus, dass die Kampagnen zeitversetzt gestartet wurden, um sie in vernünftiger Zeit abarbeiten zu können. Insgesamt haben sich bis zum 4.01.2021 rund 3.000 Ärztinnen und Ärzte, 600 MFA, 190 Studierende und 220 Helfer (andere Berufsgruppen, z.B. Pflege) bei der LÄKH gemeldet.

„Es treffen laufend neue Meldungen ein“; berichtet Pinkowski. „Nach Aufarbeitung der eingegangenen Fragebögen werden wir am Ende der ersten Kalenderwoche 2021 voraussichtlich weitere rund 500 Ärzte, 250 MFA und bis zu 100 Studierende an die 28 Impfzentren nachmelden können.“ Von der hessischen Landesregierung Mitte November 2020 um Unterstützung gebeten, hatte die LÄKH die Aufgabe übernommen, Ärztinnen und Ärzte, sowie nach Möglichkeit auch Medizinische Fachangestellte und Medizinstudierende in klinischen Semestern für den Einsatz in den Impfzentren zu gewinnen. Diese und keine weiteren Aufgaben waren der Ärztekammer übertragen worden. Die Aufgebote werden in Kooperation mit dem Verband medizinischer Fachberufe e. V. und den hessischen Universitätskliniken realisiert.

„Doch so erfolgreich die Aufrufe auch sind: Ein umgehender Einsatz der Freiwilligen kann in den meisten Fällen leider noch nicht erfolgen“, sagt Pinkowski. So ging die Impfstrategie der hessischen Landesregierung von einer rasch erfolgenden Zulassung der ersten SARS-CoV-2-Impfstoffe und einer schnellen und umfassenden Verfügbarkeit aus. Ursprünglich war geplant, dass die 28 Impfzentren ab Mitte bis Ende Dezember 2020 den Betrieb aufnehmen sollten, wofür hohe Zahlen an Einsatzwilligen benötigt wurden. „ Doch wurde die bisherige Impfstrategie offensichtlich durch sehr begrenzte Impfstoff-Zufuhren durch den Bund zeitlich weit ausgedehnt, wie die Landesregierung am 22.12.2020 mitgeteilt hat“, führt Pinkowski weiter aus. Zunächst stünden nur sehr begrenzte Mengen an Impfstoff zur Verfügung, die prioritär durch mobile Teams in Heimen verabreicht werden.

Ausdrücklich kritisiert der Ärztekammerpräsident, dass infolge des hohen Zeitdrucks der ersten Impfstrategie unabgesprochen weitere Gewinnungsmaßnahmen für Einsatzkräfte gestartet wurden: Die für die Impfzentren zuständigen Kreise und kreisfreien Städte mit ihren Gesundheitsämtern, aber auch Dienstleister in deren Auftrag, suchten auf alternativen Wegen Ärztinnen und Ärzte zu gewinnen. Wiederum nicht mit der LÄKH abgesprochen, verlangten diese z. T. unterschiedliche Nachweise und unterschritten die auf Ebene der beteiligten Ministerien ausgelobten, gemeinsam mit der Landesärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung verhandelten Stundensätze von 120 € (Brutto) für Ärzte / Apotheker und 50 € (Brutto) für mit gestelltes medizinisches Hilfspersonal zum Teil deutlich. „Dies ist aus unserer Sicht nicht akzeptabel, sodass wir die Landesregierung gebeten haben, sich mit den Zuständigen in Verbindung zu setzen“, betont Pinkowski.

Auch verlange die neue Impfstrategie der Landesregierung allen Beteiligten sehr viel Geduld ab: „Nicht nur den Bürgerinnen und Bürgern, die auf eine "schnelle" Impfung weiter Teile der Bevölkerung hoffen, auch den Einsatzwilligen, die sich über ausbleibende Rückmeldungen oder im Einzelfall sogar über derzeitige Absagen durch die Impfzentren verwundern oder ärgern“, erklärt Pinkowski. „Erst wenn größere Impfstoff-Kontingente vorliegen – dies soll ab 19. Januar 2021 der Fall sein - werden sechs Regional-Impfzentren die Impfungen aufnehmen, bevor in einem später folgenden Schritt alle 28 hessischen Impfzentren unter Volllast fahren können.“  Diese letzte Stufe werde vermutlich erst in einigen Wochen erreicht.

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