Seit jeher seien ethische Fragestellungen Bestandteil des ärztlichen und pflegerischen Handelns, betonte Stefan Majer, Stadtrat und Dezernent für Personal und Gesundheit der Stadt Frankfurt. Das Vorhaben des Vereins sei ein „spannendes, wichtiges und ambitioniertes Unternehmen, das viel Kraft und Durchhaltevermögen erfordere“, so der Stadtrat. Dieser Herausforderung werden sich in der Region Frankfurt-Offenbach künftig zunächst zwölf geschulte Ethikberater stellen. „Langfristig gehört es zu unseren Zielen, das Beratungsangebot hessenweit zu etablieren. Um die Strukturen dafür zu schaffen, evaluieren wir die Arbeit des Vereins hier im städtischen Umfeld und im ländlichen Bereich in Marburg-Biedenkopf“, erklärte Boris Knopf, der das Projekt zusammen mit Heike Heidelberger für die Modellregion Frankfurt-Offenbach koordiniert. Der Bedarf an einer ambulanten Ethikberatung zeige sich daran, dass den Verantwortlichen bereits erste Anfragen vorliegen, noch bevor die Regionalgruppe ihre Arbeit offiziell aufgenommen hat.
Der im Sommer 2016 auf Initiative der Landesärztekammer Hessen gegründete Verein Ambulante Ethikberatung Hessen e.V. ist eine Anlaufstelle für ethische Fragestellungen, an die sich alle Betroffenen – ob Ärzte, Patienten, Pfleger oder Angehörige – wenden können. Die unabhängigen und geschulten Beraterinnen und Berater aus verschiedenen Fachrichtungen und Berufsgruppen bieten eine Unterstützung bei ethischen Problemstellungen und Konflikten im Umfeld der Betroffenen an und übernehmen eine vermittelnde Rolle. „Das Hauptaugenmerk unserer Arbeit liegt auf Fragen, die am
Lebensende eines Patienten auftreten. Aber auch in der Alten- und Behindertenhilfe kann es zu ethischen Konflikten kommen “, so Knopf. Aufgabe des Vereins sei es, alle Beteiligten „an einen Tisch zu holen“, um eine, den Willen des Patienten respektierende, Lösung zu finden.
Weitere Informationen zum Verein Ambulante Ethikberatung in Hessen e.V. sowie Ansprechpartner finden Sie unter: www.aebh.de.