Mehrheitlich weiblich: Mit 59 % war die Mehrheit der 2015 insgesamt 5.433 gemeldeten ÄiW weiblich; der Altersdurchschnitt aller Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung betrug 35 Jahre. Die meisten jungen Frauen und Männer arbeiteten im stationären Bereich (84 %).9 % waren im ambulanten Bereich und 7 % in „sonstigen Einrichtungen“ - u. a. als Angestellte in Pharmaunternehmen, bei einer Behörde oder bei der Bundeswehr – tätig. Zum Stichtag 1.10. 2015 besaßen 22 % der gemeldeten ÄiW eine ausländische Staatsangehörigkeit. Zum Vergleich: 2013 waren es noch 17 %. Dass die Länder Rumänien und Griechenland zu den meist vertretenen Nationalitäten unter den ÄiW in Hessen gehören, entspricht dem Bundesdurchschnitt aller gemeldeten ausländischen Ärzte.
Spitzenreiter Innere Medizin: Bei der Verteilung der gemeldeten ÄiW nach Fachgebieten steht das Gebiet der Inneren Medizin bereits seit der ersten Erhebung vor zwei Jahren an der Spitze (29 %), gefolgt von der Chirurgie (17 %) und Anästhesiologie (10 %).Die Datenauswertung zeigt, dass die Weiterbildungsressourcen in der Allgemeinmedizin nicht ausgeschöpft sind. Gemeldet wurden insgesamt 294 Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung (5,4 %) im Fachgebiet Allgemeinmedizin. Darüber hinaus stehen in ausreichender Zahl Ausbildungsplätze in den allgemeinmedizinischen Praxen zur Verfügung.
„Schon seit Jahren wird in einigen Regionen Deutschlands zunehmend ein hausärztlicher Nachwuchsmangel festgestellt“, kommentiert Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident der Landesärztekammer Hessen, dieses Ergebnis: „Die Ursachen dafür liegen einerseits an dem steigenden Bedarf an Hausärzten infolge der demografischen Entwicklung und an der Zunahme chronischer Erkrankungen. Andererseits ist auch im hausärztlichen Bereich eine Zunahme von Teilzeittätigkeiten zu verzeichnen. Das grundsätzliche Interesse junger Ärztinnen und Ärzte an einer hausärztlichen Tätigkeit ist nahezu unverändert.“ Die Verteilung der Fachgebiete in der Weiterbildungsphase gestatte keine unmittelbare Prognose für eine spätere Berufstätigkeit der jungen Ärztinnen und Ärzte, fügt der hessische Ärztekammerpräsident hinzu.
Mit Hilfe des Weiterbildungsregisters ist es u.a. möglich, die Verteilung der ÄiW nach Fachgebieten mit der Anzahl der Anerkennungen von Facharztbezeichnungen in Hessen abzugleichen, um die Entwicklungen des ärztlichen Nachwuchses genauer prognostizieren, potenzielle Engpässe in der zukünftigen Versorgung frühzeitig identifizieren und daraus Handlungsmaßnahmen abzuleiten zu können. „Außerdem erlaubt uns das Weiterbildungsregister, künftig ÄiW direkt anzusprechen und damit gezielte Evaluationen zur Weiterbildungssituation junger Ärztinnen und Ärzte durchzuführen. Und zwar ohne `Umweg` über die Weiterbildungsbefugten“, erklärt von Knoblauch zu Hatzbach. In Kürze startet die Auswertung der Daten des Weiterbildungsregisters 2016.