Hierfür wurden im März 2017 auf Basis einer Stichprobe 6.912 hessische Ärztinnen und Ärzte aus über 36.000 Kammermitgliedern ausgewählt, die einen Fragebogen zugeschickt bekamen und bis Ende April die Möglichkeit hatten, diesen zu beantworten und anonym an die LÄKH zurückzusenden. Die Rücklaufquote betrug 29 Prozent (%); 47% der Rückmelder waren weiblich, 53% männlich, der Altersdurchschnitt lag bei 53,3 Jahren.
Gute Note für den Service der Kammer
Zunächst wurde der letzte Kontakt der Mitglieder zur Kammer abgefragt. Die Mehrheit (45%) der Befragten gab an, im Jahr 2016 Kontakt zur LÄKH gehabt zu haben; im ersten Viertel des Jahres 2017 waren es 36%. Etwa ein Drittel (27%) der Befragten hatte zuletzt 2015 Kontakt mit der Kammer, 29% im Jahr 2014 oder früher.
Den häufigsten Kontakt gab es zur Abteilung Ärztliche Weiterbildung, gefolgt vom Empfang/Zentrale sowie der Akademie für Ärztliche Fort- und Weiterbildung. Der Service aller Abteilungen wurde im Bereich von 1,9 bis 2,6 und somit insgesamt als gut bewertet. Ein ähnliches Bild bot die Gesamtzufriedenheit, die eine Durchschnittsnote von 2,2 erhielt. Positiv hoben die Befragten die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Professionalität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor. Kritisiert wurden dagegen zu viel Bürokratie sowie mangelnde Serviceorientierung.
Aus der Befragung ging zudem hervor, dass ältere Kammermitglieder (über 69 Jahre) die Kammer am positivsten bewerteten, während die 50-59-Jährigen am kritischsten waren.
Medien der LÄKH: Klassische Informationskanäle bevorzugt
Auf die Frage, welche Medien der LÄKH von den Mitgliedern genutzt werden, gab der Großteil der Befragten an, das Hessische Ärzteblatt zu lesen (89%), gefolgt von der Nutzung der Website (62%) sowie des Mitgliederportals (55%). Nur 7% nutzen keine Medien. Als bevorzugten Informationskanal nannten 77% der Befragten den klassischen Weg über das Hessische Ärzteblatt; dies trifft insbesondere auf ältere Mitglieder (über 69 Jahre) zu. Die Website wird vor allem von den unter 39-Jährigen als Informationskanal favorisiert.
Das von über der Hälfte der Befragten genutzte Mitgliederportal wurde als informativ, übersichtlich und aktuell bewertet.
Akademie für Ärztliche Fort- und Weiterbildung
Das Angebot der Akademie für Ärztliche Fort- und Weiterbildung der LÄKH ist der Mehrheit (83%) der Befragten bekannt. In den Fachgruppen waren es vor allem die Allgemeinmediziner und Internisten, die angaben, das Angebot der Akademie zu kennen. Über die Hälfte aller Befragten (55%) hat zudem bereits eine Veranstaltung der Akademie besucht.
Auf die Frage, wie sich die Ärztinnen und Ärzte über das Angebot der Akademie informieren, gab die Mehrheit an, diese Informationen oft (44%) oder gelegentlich (46%) über Ärzteblätter zu beziehen, gefolgt von Fachzeitschriften. Das Angebot reiner Online-Fortbildungsveranstaltungen haben bislang 30% der Befragten wahrgenommen, grundsätzlich besteht jedoch bei knapp der Hälfte Interesse an diesen.
Transparenz, Bürokratieabbau und Innovation erwünscht
Die Ergebnisse der Mitgliederbefragung verdeutlichen, dass die Mehrheit der Befragten mit der ärztlichen Selbstverwaltung insgesamt zufrieden ist und die Serviceleistungen als grundsätzlich positiv wahrgenommen werden. Allerdings ist nicht allen Befragten geläufig, welche Funktionen die Ärztekammer hat. Dieser Informationsmangel ist in allen Altersklassen zu finden. Daher wird es künftig Aufgabe der Kammer sein, ihre Aufgaben und Tätigkeiten noch transparenter darzustellen. Weiteres Verbesserungspotential ergibt sich aus den kritischen Bewertungen in den Bereichen „Innovation“, „Bürokratie“ und „Mitgliederorientierung“.
Durch den Ausbau ihrer Präsenz in sozialen Medien ist die LÄKH bereits einen weiteren Schritt in Richtung Innovation und Aktualität gegangen. Neben den allgemeinen Informationen über Aufgaben und Serviceangebote der Kammer sollen so beispielsweise auch aktuelle Veranstaltungen der Akademie bekannter gemacht werden. Auch die Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung hat auf die Ergebnisse der Befragung reagiert und plant, fortan vermehrt „Blended Learning“ Veranstaltungen, eine Kombination aus Präsenz- und Onlineveranstaltungen, anzubieten. Auf die Kritik zum Thema „Bürokratie“ hat die Abteilung Ärztliche Weiterbildung bereits reagiert und die Weiterbildungsanträge klarer strukturiert.