Gemeinsam mit den Kooperationspartnern ihres Präventionsprojektes "Fit und gesund älter werden" - Landessportbund Hessen, Sportkreis Gießen, Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung (HAGE) und die mit einen Beratungsstand vertretene Deutsche Gesellschaft für Ernährung - machte die Landesärztekammer Hessen auf Möglichkeiten der Vorbeugung aufmerksam. Ein Highlight des Tages war die von der Landesärztekammer organisierte Kochshow mit dem Frankfurter Promikoch Mirko Reeh.
Diabetes mellitus zählt zu den größten Volkskrankheiten; laut Hessischem Gesundheitsbericht steht die Stoffwechselerkrankung an zweiter Stelle der chronischen Krankheiten in Hessen. Doch die gute Nachricht lautet: Man kann in vielen Fällen etwas tun, um Typ-2-Diabetes zu verhindern oder die Folgen der Erkrankung zu mildern. Und zwar durch Bewegung sowie fettarme, vitaminreiche und ausgewogene Ernährung. Sport werde heute eher über den Fernsehschirm aktiv genossen und Fastfood nicht als Hauptmahlzeit, sondern nebenbei gegessen, so von Knoblauch zu Hatzbach. Dabei könnten schon kleine Schritte für große Veränderungen sorgen: Treppensteigen statt Fahrstuhlfahren etwa, Spazierengehen oder durch qualifizierte Übungsleiter angebotene Bewegung in Sportvereinen. Die "unheilige Allianz" aus mangelnder Bewegung, Übergewicht und falscher Ernährung müsse bekämpft werden, erklärte der Vorsitzende der Bezirksärztekammer Gießen, Dr. med. Hans-Martin Hübner in der von der Landesärztekammer geleiteten Podiumsdiskussion.
Auf dem "Markt der Möglichkeiten" war die Ärztekammer außerdem mit einem eigenen Stand vertreten. Dort bot sich den Besuchern die Gelegenheit, sich von der niedergelassenen Ärztin Jutta Willert-Jacob beraten zu lassen, den FindRisk-Fragebogen zur Ermittlung des eigenen Diabetes-Risikos auszufüllen sowie ein Rezept für Bewegung ausgestellt zu bekommen. Aktive Besucher erhielten hier auch einen vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und der AOK gesponserten Schrittzähler.
Förderung der Gesundheit und Steigerung der Lebensqualität: Darum geht es in dem Diabetes-Präventionsprojekt "Fit und gesund älter werden", mit dem sich die Landesärztekammer Hessen seit 2012 in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Hausärzten, Kliniken, dem Landessportbund Hessen und weiteren Partnern unter der Schirmherrschaft des hessischen Ministeriums für Soziales und Integration hessenweit vor allem an Menschen mittleren Alters wendet, um ihnen dabei zu helfen, gesund zu bleiben.
Das Projekt soll Impulse zur Umstellung von "ungesunden" auf gesundheitsfördernde Lebensgewohnheiten geben und die ärztliche Kompetenz in der Prävention deutlich machen. Im Jahr 2012 startete "Fit und gesund älter werden" in Offenbach und im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, 2013 hat die Landesärztekammer das Projekt in Kassel und Frankfurt am Main durchgeführt.
Während dort der Präventionstag am Ende der jeweiligen Aktion stand, wurde in diesem Jahr der Ablauf geändert. Der Diabetes- und Präventionstag in Gießen war Auftakt des gemeinsam mit dem Universitären Diabeteszentrum Mittelhessen durchgeführten Projekts, das in einem zweiten Schritt 2014/2015 mit einer großen Fragebogenaktion zur Ermittlung des Diabetesrisikos in Hausarzt- und diabetologischen Schwerpunktpraxen in Mittelhessen fortgesetzt werden soll. Die FindRisk-Fragebögen werden anonymisiert von der Landesärztekammer Hessen ausgewertet, um einen repräsentativen Überblick über das Diabetesrisiko der Befragten in Mittelhessen zu erhalten. Auch wird die Landesärztekammer mittelhessischen Firmen und Verwaltungen im Rahmen von "Fit und gesund älter werden" Pakete aus Expertenvorträgen, Beratung und Bewegungs-Workshops anbieten.