Pinkowski wurde im ersten Wahlgang mit 45 von 78 abgegebenen Stimmen gewählt. Auf Dr. med. Susanne Johna , Marburger Bund Hessen, die ebenfalls für das Präsidentenamt kandidiert hatte, entfielen 33 Stimmen. Auch das zweite Amt im Vorstand des Präsidiums wurde neu besetzt: Bei der Wahl zur neuen Vizepräsidentin setzte sich in der Stichwahl im zweiten Wahlgang die bisherige Amtsinhaberin Monika Buchalik, Liste ÄrztINNEN Hessen, mit 42 Stimmen gegen Dr. med. H-Christian Piper, Marburger Bund Hessen, durch, für den 36 Delegierte gestimmt hatten.
„Ich möchte Präsident aller hessischen Ärztinnen und Ärzte sein. Für mich sind Sachpolitik und pragmatische Entscheidungen wichtig. Dies gilt auch für die Versorgung im Alter“, sagte Pinkowski. „Vor uns liegen in den nächsten 5 Jahren wesentliche Prozesse und Entscheidungen, die wir für die hessische Ärzteschaft gemeinsam treffen müssen.“ Unter anderem müsse die neue Weiterbildungsordnung im Sinne der jungen Kolleginnen und Kollegen umgesetzt werden. Dabei gehe Qualität vor Schnelligkeit. Außerdem sprach sich Pinkowski für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch in der Weiterbildung aus. Besonderes Gewicht maß er der Digitalisierung im Gesundheitswesen bei. „Hier muss sich die Ärzteschaft kritisch und nicht als Neinsager einbringen. Allerdings können Ärztinnen und Ärzte nicht durch die Telemedizin ersetzt werden.“ Pinkowski kündigte darüber hinaus an, sich für den Erhalt der Freiberuflichkeit, eine Erhöhung der Medizinstudienplätze und eine verbesserte Zusammenarbeit mit der Schwesternkörperschaft Kassenärztliche Vereinigung Hessen zu engagieren.
Monika Buchalik erklärte, sich vor allem für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf und eine bessere Honorierung einsetzen zu werden. "Das Thema Fort- und Weiterbildung ist mir während meiner berufspolitischen Laufbahn außerdem ins Blut übergegangen, daher möchte ich mich in diesem Bereich besonders engagieren und die junge Ärztegeneration fördern.
Kurz-Vita
Dr. med. Edgar Pinkowski, Präsident
geboren 1956 in Wetzlar, seit 1989 als Anästhesist und Schmerztherapeut in einer Gemeinschaftspraxis in Pohlheim niedergelassen. Seit 1994 ist Pinkowski stellvertretender Landesvorsitzender des Berufsverbandes der Anästhesisten in Hessen und gehört seit 2000 der Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen als Mitglied an. 2003 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden der Bezirksärztekammer Gießen gewählt und leitete diese von 2004 bis 2012 als Vorsitzender. Als Pinkowski im November 2012: in das Präsidium der Landesärztekammer Hessen gewählt wurde, trat er vom Amt des Bezirksärztekammervorsitzenden zurück. Seit 2013 ist Pinkowski Vorsitzender des Telematikausschusses der hessischen Ärztekammer. Seit 2007 gehört er der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen an.
Kurz-Vita
Monika Buchalik, Vizepräsidentin
Geb. 1955 in Cosel/Oberschlesien, ist seit 1991 als Fachärztin für Allgemeinmedizin in Maintal-Hochstadt in Einzelpraxis (Akademische Lehrpraxis für die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und die Philipps-Universität Marburg) niedergelassen.
Buchalik ist berufspolitisch u.a. seit 1999 als Mitglied des Deutschen Ärztinnenbundes, seit 2001 als Mitglied der Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen, seit 2004 in deren Präsidium, seit 2004 als Listenführerin der ÄrztINNEN Hessen und seit 2007 als Mitglied des Vorstandes der Akademie für Ärztliche Fort- und Weiterbildung in Bad Nauheim tätig.
Der Wahl des neuen Präsidiums waren vom 24. Mai bis zum 6. Juni 2018 die Kammerwahlen vorausgegangen. Vom 24. Mai bis zum 6. Juni 2018 hatten die hessischen Ärztinnen und Ärzte die 80-köpfige Delegiertenversammlung der 16. Wahlperiode (2018 - 2023) der Landesärztekammer Hessen, gewählt. Als stärkste Fraktionen waren der Marburger Bund mit 24 Sitzen und die Liste Fachärztinnen und Fachärzte Hessen mit 20 Sitzen aus der Wahl des neuen Parlaments hervorgegangen. Mit 11 Sitzen belegte die Liste Die Hausärzte den dritten Platz.