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Bundesweiter Protesttag der Apotheken am 14. Juni 2023

Auch baden-württembergische Apotheken beteiligen sich am Protest

(lifePR) (Stuttgart, )
Den Apotheken in Deutschland geht es nicht gut. Ein eklatanter Mangel an qualifiziertem Nachwuchs, eine überbordende Bürokra-tie und die anhaltenden Lieferengpässe bei Arzneimitteln machen es den Apotheker:innen vor Ort zunehmend schwer, ihrem Versorgungsauftrag in der gewohnten Qualität nachzukommen. Die ABDA – Bundesvereinigung deutscher Apotheken e. V. hat den 14. Juni daher zum bundesweiten Protest-tag der Apotheker:innen ausgerufen. Auch in Baden-Württemberg werden sich viele Apotheken an den Protesten beteiligen. Die Notversorgung mit Arzneimitteln wird aber sichergestellt.

Die Zahl der öffentlichen Apotheken fiel jüngst unter die Marke von 18.000. Allein in Baden-Württemberg war in den letzten 25 Jahren ein Rückgang von über 550 Apotheken auf derzeit noch 2264 zu verzeichnen. In der Konsequenz verteilt sich die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln auf immer weniger Schultern, was eine steigende Belastung der Apotheker:innen und längere Wege für die Be-völkerung zur Folge hat.

Hinzu kommen ein Mangel an qualifiziertem Nachwuchs und ein immer größer werdender bürokratischer Aufwand im Berufsalltag der Apotheker:innen. Beson-ders ausgeprägt ist dieser beim Umgang mit den weiter anhalten Lieferengpässen mit Arzneimitteln. Zwischenzeitlich ist in den Apothekenteams durchschnittlich eine Person ausschließlich mit dem Management von Engpässen beschäftigt. „Das ist wertvolle Zeit, die den Apotheken an anderer Stelle schlicht fehlt. Und für die Pati-enten bedeuten diese Lieferengpässe immer häufiger zumindest eine Verzögerung ihrer Arzneimitteltherapie, auch wenn die Kollegenschaft alles in ihrer Macht Ste-hende tut, um genau dies zu verhindern“, sagt Dr. Martin Braun, Präsident der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg (LAK).

Die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg sieht bei der Lösung dieser Probleme vor allem die Politik in der Pflicht. Besonders bezüglich der Lieferengpässe von Arzneimitteln liegen die Instrumente zur kurzfristigen Abfederung der Probleme auf der Hand. Trotzdem gesteht die Politik den Apotheker:innen z. B. keine erweiterten Kompetenzen beim Austausch nicht lieferbarer Arzneimittel zu, obwohl dies die Versorgungssituation für alle spürbar und ohne Kostensteigerung verbessern würde.

„Unsere pharmazeutische Kompetenz wird komplett ignoriert und dies resultiert letzten Endes in einer Verzögerung der Arzneimitteltherapie, weil die Patienten oft zur Ausstellung eines neuen Rezeptes sogar in die Arztpraxis zurückgeschickt werden müssen“, führt Dr. Braun weiter aus.

Auch in anderen Bereichen werden den Apotheken vor Ort seit Jahren von der Politik Steine in den Weg gelegt. Das den Apotheken zugestandene Honorar für die Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente wurde in den letzten 20 Jahren nur marginal angepasst und hinkt der allgemeinen Kostenentwicklung dramatisch hinterher. Zudem wurden die Apotheken durch einige Regelungen im „GKV-Finanzstabilisierungsgesetz“ zu Beginn des Jahres finanziell sogar noch weiter belastet.

Leidtragende dieser Entwicklungen sind insbesondere die Patient:innen. LAK-Präsident Dr. Braun stellt daher klar: „Um den politischen Druck zu erhöhen, ist es immens wichtig, alle Bürger mit ins Boot zu holen, nicht nur diejenigen, welche aktuell auf die vielen apothekerlichen Dienstleistungen angewiesen sind. Jeder erkrankt einmal und somit braucht jeder irgendwann einmal die Apotheke vor Ort.“

Trotz des bundesweiten Protests der Apotheker:innen bleibt die Notversorgung – wie an allen anderen Tagen des Jahres – auch am 14. Juni sichergestellt. Informationen über die notdiensthabenden Apotheken finden die Patient:innen auf der LAK-Homepage www.lak-bw.de unter Service >>> Patient >>> Notdienst.

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