Während die Aktienbörsen kräftige Gewinne verbuchten, gaben die Kurse deutscher Staatsanleihen angeführt von langen Fälligkeiten deutlich nach. Kurze Titel bewegten sich dagegen kaum von der Stelle. Die Rentenmärkte der EU- Schuldenländer machten im Gegenzug weiter Boden gut. Die Risikoprämien 10-jähriger spanischer (5.76 %), italienischer (4.92 %) sowie portugiesischer Bonds (7.85 %) ermäßigten sich gegenüber Bundesanleihen um 12, 14 bzw. 8 BP. Staatspapiere aus Frankreich (2.20 %) und Belgien (2.37 %) holten gegen Bunds 4 bis 5 BP auf.
Entspannung zeigt sich auch an der Ratingfront. Moody's bestätigte die Kreditwürdigkeit Spaniens und hat die Fortschritte, die das Land gemacht habe. Der Ausblick blieb jedoch auf "negativ".
Das Griechenland- Thema ist jedoch weiter ungelöst. Die Troika brach Gespräche mit dem griechischen Arbeitsminister Vroutsis ab, da man sich nicht auf eine neue Regelung der Arbeitsrechte einigen konnte. Gefordert werden unter anderem die Halbierung der Abfindungen entlassener Arbeitnehmer sowie die Wiedereinführung der 6-Tage-Woche. Die Auszahlung der nächsten Hilfstranche, die bis Mitte November gezahlt sein muss, steht damit weiter auf der Kippe.
US- Treasuries tendierten angesichts fester Aktiennotierungen sowie besser als erwarteten Produktionszahlen im September (+0.4 %) schwach und stehen auch heute in Fernost angesichts fester Aktienbörsen weiter unter Druck.
Der Bund- Kontrakt (140.79) gab 66 Stellen ab, Bobl (125.41) und Schatz (110.625) gingen 23 bzw. 3 Ticks niedriger aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg auf 1.54 %,der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen weitete sich auf 147 BP aus. 10-jährige US- Treasuries rentieren 6 BP höher bei 1.73 %,der JGB- Future (144.22) verliert 9 Stellen. Der Euro klettert auf 1.309 Dollar, der Preis für das Barrel Öl steigt auf 92.3 Dollar.
Der Datenkalender bietet heute kaum Ansatzpunkte für die Marktteilnehmer. Von Interesse könnte neben der britischen Arbeitslosenquote(8.1 %) das Protokoll der letzten Sitzung der Bank of England sein. In den Vereinigten Staaten stehen Baubeginne (770K/+2.7 %) und Baugenehmigungen (810K/+1.1 %) auf dem Fahrplan.
Am Primärmarkt stockt die Finanzagentur des Bundes heute 2- jährige Schatzanweisungen um 5 Mrd. Euro auf. Spanien folgt morgen mit Aufstockungen von Bonos in Fälligkeiten Juli 2015 und Oktober 2016 um jeweils 1.2-1.5 Mrd. Euro sowie einem 10- jährigen Titel um 0.6-1 Mrd. Euro.
Gleichzeitig versteigert Frankreich 2-, 3-, 4- und 5- jährige BTANs im Volumen von insgesamt 6-8 Mrd. Euro sowie OAT- Linker bis Juli 2021 über 1.5-2.5 Mrd. Euro. Großbritannien begibt zudem in der zweiten Wochenhälfte 7- jährige Gilts im Volumen von 3.75 Mrd. GBP, das amerikanische Schatzamt 30- jährige TIPS über 7 Mrd. USD.
Der EFSF begab eine 5- jährige Benchmarkanleihe im Volumen von 5.9 Mrd. Euro bei Midswap +23 BP.
Technik:
Der Bund- Future stand von Beginn an unter Druck, durchbrach die wichtige Unterstützung bei 140.98 und schloss (140.79) 66 Stellen unter Vortagsniveau. Der Ausblick hat sich eingetrübt, die Indikatoren auf Tagesbasis drehen nach Süden. Mit Blick auf den Wochenchart scheint der Widerstand bei 141.65 (38.2 %- Retracement von 146.89 bis 138.41) derzeit unüberwindbar, die Indikatoren verlieren an Momentum. Unterstützungen liegen bei 140.63/60 (Tief v. 16.10./ 38.2 %- Retracement von 138.41 bis 141.95), 140.49 (Hoch v. 24.09.). 140.35 (Hoch v. 20.09.), 140.18 (50 %), 139.95 (Hoch v.19.09.) und 139.76 (61.8.%).
Widerstände sehen wir bei 140.98 (Tief v. 11.10.), 141.21 (Tief v. 12.10.), 141.46 (Hoch v.16.10.), 141.55 (Trendlinie), 140.71 (Tief v. 05.10.), 141.83/87 (Hoch v. 15.10./Trendlinie) und 141.95 (Hoch v. 28.09.).
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