Stimmungsindikatoren stehen auch in den USA auf der Agenda. So werden mit dem Empire-State- und dem Philly-Fed-Index die ersten Umfragen des Monats April veröffentlicht. Während ersterer wegen seines hohen Vormonatsniveaus unter dem Risiko steht, zu sinken, dürfte sich der Index der Region Philadelphia robust zeigen. Beide Stimmungswerte werden aber auf eine anhaltende Expansion der Industrie hinweisen, die konjunkturellen Erwartungen werden aber vermutlich nicht angeheizt. Zudem dürften die Marktteilnehmer ihr Augenmerk auf die Daten der Realwirtschaft richten. Die Einzelhandelsumsätze stehen dabei unter gemischten Vorzeichen. Der Pkw-Absatz war deutlich rückläufig und so besteht die Gefahr einer Enttäuschung beim Gesamtumsatz. Robust zeigten sich aber die wöchentlichen Daten der Kaufhausketten, sodass auf einen im Trend festeren Konsum geschlossen werden kann. Dagegen steht zu befürchten, dass die Produktion der Industrie nur verhalten ausfällt. Der Index der geleisteten Arbeitsstunden mahnt zur Vorsicht und so sehen wir gegenüber der Konsensschätzung Enttäuschungspotenzial.
Zahlreiche Datenveröffentlichungen im Bau- und Immobiliensektor runden das konjunkturelle Bild in dieser Woche ab. Insgesamt sind keine größeren Verbesserungen der Lage zu erwarten, und daher dürfte die neue Woche wohl nicht mit verstärktem Konjunkturoptimismus einhergehen. Die Diskussionen um eine Fortführung oder Ausweitung der quantitativen Maßnahmen der Fed wird vor diesem Hintergrund aller Voraussicht nach anhalten.
Aktienmärkte: Erneut stand der deutsche Aktienmarkt unter Abgabedruck und zeigte sich damit besorgt, dass sich das chinesische Wachstum zu stark abschwächen könnte. Darüber hinaus standen auch die neuesten Entwicklungen rund um die europäische Schuldenkrise im Fokus. Für Besorgnis sorgte die Tatsache, dass spanische Banken im März 316 Milliarden Euro von der EZB benötigten. Damit kamen Befürchtungen auf, dass die iberischen Geldhäuser bereits die Mittel aus dem letzten Dreijahrestender aufgebraucht haben könnten. Keine Frage dürfte es sein, dass die Refinanzierung des Landes damit schwieriger werden wird. Wenig Freude kam auch angesichts der schwächeren italienischen Industrieproduktion und der eingetrübten Stimmung bei den US-Verbrauchern auf.
Letztlich war es aber auch die technische Verfassung des Marktes, die weitere Kursverluste nahelegte. Nachdem die sekundäre Unterstützungslinie nachhaltig unterschritten wurde, lässt sich eine breite Korrekturzielzone mit weiterem Abwärtspotenzial bis auf zunächst 6.347 und 6.217 Zählern herleiten. Auf dem Weg dorthin findet sich das Zwischenhoch von Ende Oktober bei 6.430 Punkten (dabei handelt sich gleichzeitig auch um ein Fibonacci-Level) und auch lässt sich dort die primäre, aufwärts gerichtete Trendlinie (in den nächsten Tagen) lokalisieren. Die Tagesindikatoren signalisieren noch kein Ende der Korrektur und so droht weiteres Ungemach.
Ihr Floor Research
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