Datenseitig von Interesse ist heute die deutsche Industrieproduktion. Nach dem kräftigen Plus des Vormonats könnte der November einen Rückgang aufweisen. Der zuletzt stabilisierte ifo-Geschäftsklimaindex spricht aber gegen ein Wegbrechen der Produktion.
Aktienmärkte: Der Dax ging am Freitag mit Abschlägen aus dem Handel. Dies obwohl der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht besser als erhofft ausgefallen war. Aber genau dies veranlasste die Marktteilnehmer dazu, neue "Zukunftsvisionen" zu verfassen. Bei diesen Gedankenspielen wurde u.a. die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass die US-Notenbank schneller als bisher angenommen die Zügel wieder anziehen könnte. Auf der Unternehmensseite drückten enttäuschende Aussagen von Alcoa auf das Sentiment. Insgesamt mussten jedoch relativ wenige Nachrichten verarbeitet werden. RWE führte die Dax-Gewinnerliste mit einem Plus von 1,18 % an, während das Papier der Deutschen Bank Inhaber der Roten Laterne (- 4,78 %) war. Die Vorgaben für den heutigen Handelstag fallen leicht negativ aus. Der weitere Verlauf wird von einigen Events geprägt sein. So empfängt Bundeskanzlerin Merkel heute Nicolas Sarkozy in Berlin. Bei dem Treffen soll es um die Vorbereitung des nächsten EU-Gipfels gehen. Ein leidiges Thema wird erneut die Finanztransaktionssteuer sein. Auf Wochensicht wird die Angst vor einer erneuten Ausweitung der europäischen Schuldenkrise die Kursentwicklung maßgeblich beeinflussen. Richtungsweisenden Charakter werden auch die Anleihe-Emissionen (vor allem die von Italien - am Donnerstag und Freitag) haben. Von den US-Quartalsberichten (Start heute mit Alcoa) ist zu erwarten, dass sie keinen nennenswerten (zumindest im positiven Sinne, da die Erwartungshaltung sehr hoch ist) Markteinfluss haben werden. Auf Basis des Chance- und Risikoprofils muss konstatiert werden, dass sich dieses eher zugunsten der Risiken verschoben hat was prinzipiell zur Vorsicht mahnt. Im Bereich 6.170/79 hat sich ein signifikanter Widerstand ausgebildet. Aktuell ist die Chance gering, dass dieser in Kürze überwunden wird. Insbesondere die nachlassende Bewe-gungsdynamik legt diese Vermutung nahe. Sollte ein Ausbruch nach oben jedoch auf absehbare Zeit gelingen, wäre Potenzial bis zur 6.430er-Marke, dem zyklischen Hoch vom 28. Oktober des Vorjahres, vorhanden. In dieser Woche hält sich der Einfluss auf die Aktienmärkte vonseiten der Konjunkturdaten in Grenzen, denn in der Woche nach den US-Arbeitsmarktzahlen stehen traditionell nur wenige Veröffentlichungen auf der Agenda. Darüber hinaus wirft die EZB-Sitzung am Donnerstag ihre Schatten voraus. Marktteilnehmer, die auf weitere Stützungsmaßnahmen der Notenbanker hoffen, könnten sich enttäuscht zeigen, wenn die EZB eine abwartende Haltung einnimmt.
Disclaimer
Die Publikationen sind mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthalten jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in diesen Publikationen getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.