- Spanien will weitere Sparmaßnahmen im Volumen von 10 Mrd. Euro durchsetzen
- Japan: Notenbank entscheidet sich gegen weitere geldpolitische Lockerung
Die verkürzte Handelswoche nach Ostern ist vornehmlich von den anstehenden US-Preiszahlen geprägt, während auf europäischer Seite allenfalls die Industrieproduktion der Eurozone ins Auge fällt. Diese dürfte im Februar witterungsbedingt zur Schwäche neigen, worauf bereits die deut-schen Produktionszahlen hingewiesen haben. Die Preisentwicklung in den USA wird von den Energiekosten beeinflusst, die aber im März per saldo nicht weiter zugelegt haben. Den Inflations-reigen eröffnen am morgigen Mittwoch die Importpreise. Die Konsensschätzung eines Anstiegs von 1,1 % gegenüber Februar könnte sich unseres Erachtens als zu hoch herausstellen. Zudem sei auf den sehr positiven Basiseffekt verwiesen. So gab es im März 2011 einen Preisanstieg von 3,0 % zum Vormonat, was folglich zu einem Rückgang der Vorjahresrate beitragen dürfte. Ein ähnliches Bild zeichnet sich für die Erzeugerpreise am Donnerstag und die am Freitag anstehenden Konsumentenpreise ab. Günstige Basiseffekte werden voraussichtlich die Jahresteuerung tenden-ziell drücken, sodass Inflationssorgen keine neue Nahrung erhalten. In diesem Zusammenhang sei auf die nur moderate Entwicklung der Kernteuerung verwiesen. Zudem sind nach Ansicht der US-Notenbank die zu beobachtenden Preisanstiege nur vorübergehend und vom Ölpreis getrieben.
Die in dieser Woche anstehenden US-Konjunkturzahlen sind eher der zweiten Reihe zuzuordnen. Insgesamt sollten sie aber das Bild der wirtschaftlichen Erholung bestätigen. Ein optimistischeres Bild dürfte wohl vom Konjunkturbericht der US-Notenbank gezeichnet werden (Mittwoch). Daher werden auch in dieser Woche Spekulationen auf ein drittes Anleihekaufprogramm der US-Notenbank keine Grundlage haben - auch wenn eine Reihe von FOMC-Mitgliedern ein nicht zu vernachlässigendes Risiko darin sieht, dass die positiven wirtschaftlichen Entwicklungen im Laufe dieses Jahres wieder abnehmen könnten.
Aktienmärkte: Der deutsche Aktienmarkt geriet am Donnerstag erneut unter teils deutlichen Abgabedruck. Die Kurserholung zu Handelsbeginn war von kurzer Dauer. Insbesondere fiel auf, dass sich die Abwärtsspirale schneller drehte, nachdem der Widerstand bei 6.830 Zählern nicht überwunden werden konnte. Die Belas-tungsfaktoren waren die Selben wie am Vor-tag - Enttäuschung über die US-Notenbank und deren Absage an weitere Konjunkturhil-fen einerseits und die wieder zunehmenden Sorgen über eine Ausweitung der Euro-Schuldenkrise, andererseits. Stellt sich die Frage, wie es in dieser Woche weitergehen wird. Zunächst muss festgestellt werden, dass sich der Dax auf Tagesbasis nun in einem Abwärtstrend befindet. Unter diesem Aspekt sind die Chance- und Risikoprofile für Neuengagements als negativ zu definieren. Auch spricht die zuletzt deutlich gestiegene Bewegungsdynamik, bei fallenden Kursen, dafür, dass das Aufwärtspotenzial begrenzt bleiben wird. Zuletzt wurde sichtbar, dass vermeintlich negative Nachrichten höher gewichtet wurden, als dies auf der anderen Seite der Fall war. Der am Freitag schwächer als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht sorgte gestern an den US-Aktienmärkten für nachgebende Kurse. Entsprechend wird auch der Dax heute deutlich schwächer in den Handel starten.
Im weiteren Wochenverlauf werden sich die Anleger im Vorfeld des Beige Book (Mittwoch) der US-Notenbank wohl eher zurückhalten. Erwähnenswert ist auch die in den USA beginnende Quar-talsberichtssaison (heute), klassisch mit dem Zahlenwerk von Alcoa nach Börsenschluss. Im Kon-sensus wird für den Konzern mit einem EPS in Höhe von -0,04 $ gerechnet, während die Flüster-schätzungen von -0,03 $ ausgehen. Spannend wird es wieder wenn am Donnerstag Google (9,64 vs. 9,73) und am Freitag J.P Morgan Chase (1,15 vs. 1,15) und Wells Fargo (0,72 vs. 0,73) berich-ten werden. Charttechnik: Das charttechnische Bild des Dax wird sich heute weiter eintrüben. Zunächst wird der deutsche Leitindex unter seinen 55-Tage-Durchschnitt (EMA) rutschen und gleichzeitig ein sogenanntes Major Swing Level unterschreiten. Damit werden die zuletzt generier-ten Verkaufssignale nochmals nachhaltig untermauert. Der nächste Support findet sich bei 6.652 Punkten. Darüber hinaus gilt es, die Marken von 6.611 und 6.509 Zählern im Auge zu behalten.