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(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Der Euro erholte sich gegenüber dem US-Dollar vom vorherigen Kursrutsch. Die Schuldenkrise entspannt sich, die EZB steht somit weniger unter Zugzwang. Deshalb wird der Euro-Dollar-Kurs weiter ansteigen.
- Der Plan der EZB mit massiven Liquiditätsspritzen einen Käuferstreik an den Rentenmärkten abzuwenden, ist aufgegangen. Allerdings zum Preis steigender langfristiger Inflationserwartungen. Deutsche Renten werden auch aus diesem Grund im Jahresverlauf 2012 anfällig bleiben.
- Nach einem überdurchschnittlich starken Januar dreht die Stimmung zugunsten von Aktien. Schließlich haben sich niedrige Zinsen und gleichzeitig nach oben drehende Frühindikatoren meist als Turbo für Dividendentitel erwiesen.

Devisen: Euro klettert aus dem Tal

Der Euro hat sich stabilisiert. Nachdem der Euro-Dollar-Kurs noch im Januar bis auf 1,26 fiel, stieg der Kurs der Gemeinschaftswährung über 1,32 US-Dollar. Eine Entspannung der europäischen Schuldenkrise, die sich in sinkenden Risikoaufschlägen auf die Peripherieanleihen widerspiegelt, half dem Euro. Zusätzlich überraschten einige Konjunkturdaten aus der Eurozone positiv. Insgesamt steigt die Risikoneigung an den Finanzmärkten, so dass Schwellenländer- und Rohstoffwährungen sogar deutlich stärker als der Euro zulegen konnten.

In den USA überzeugten die Konjunkturdaten in den letzten Wochen. Im Schlussquartal 2011 wuchs das Bruttoinlandsprodukt annualisiert um 2,8 %. Im Januar nahm die Beschäftigung deutlich zu, die Arbeitslosenquote rutschte auf den niedrigsten Wert seit fast drei Jahren. Auch die Stimmung bei den Unternehmen verbesserte sich weiter. All dies hilft dem US-Dollar aber nur bedingt. Häufig entscheidet über die Entwicklung einer Währung nicht, wie die Konjunktur verläuft, sondern wie die Zentralbank auf diese Entwicklung reagiert. Die Federal Reserve antwortet auf das höhere Wachstum nicht mit einer restriktiveren Geldpolitik, sondern ganz im Gegenteil. Sie kündigte an, ihren Niedrigzins bis weit ins Jahr 2014 hinein zu belassen. Die freundlichere US-Konjunktur beflügelt den Greenback lediglich insofern, als dass die Neuauflage eines Fed-Kauf-programms unwahrscheinlicher wird. Aus eigener Kraft wird der US-Dollar kaum aufwerten können.

Ganz anders sieht die Situation beim Euro aus. Sinkende Rezessionsrisiken setzen die EZB weniger unter Zugzwang. Die Notenbank kann vermutlich ihren Leitzins auf dem Niveau von 1,0 % halten. Ohnehin erweist sich die Liquiditätspolitik der EZB als das geeignetere Instrument zur Krisenbewältigung. Die Liquidität aus dem Drei-Jahres-Tender vor Weihnachten belastete zwar zunächst den Euro, stärkte aber schließlich die angeschlagenen Peripherie-Anleihen und den Finanzsektor insgesamt. Mit wachsendem Vertrauen benötigen die Geschäftsbanken weniger Mittel von der Zentralbank, dadurch kann die Geldbasis wieder schrumpfen. Davon profitiert auch der Euro. Da die EZB Ende Februar noch einen weiteren Drei-Jahres-Tender ausgeben wird, ist das Kurspotenzial des Euro vorerst noch begrenzt. Zudem bestehen noch politische Risiken im Zuge der Schuldenkrise, auch wenn dank neuer Regierungen in den wichtigsten Krisenländern - Italien und Spanien - der Kurs in Richtung Reformen und Haushaltskonsolidierung erfolgreich eingeschlagen worden ist. Dank Liquidität und politischer Fortschritte wird die Krise zumindest vorerst wohl weiter nachlassen. Davon wird der Euro begünstigt, zumal etliche spekulativ orientierte Investoren ihre Verkaufspositionen noch eindecken müssen. Der Euro-Dollar-Kurs dürfte im Jahresverlauf in Richtung 1,40 ansteigen. Auch gegenüber Japanischen Yen und Britischem Pfund wird die Gemeinschaftswährung vermutlich zulegen können. Für den Euro-Franken-Kurs gilt das Mindestkurziel von 1,20 der Schweizer Notenbank zunächst weiter.

Renten: Krise unter Kontrolle?

Die Befürchtungen eines Käuferstreiks am Euro-Anleihemarkt sind nicht eingetreten. Dank üppiger Liquiditätsspritzen der EZB sowie fehlender Anlagealternativen griffen die Investoren bei den Auktionen zu Jahresbeginn beherzt zu. Vor allem spanische Papiere konnten ihre Renditen gegenüber den Höchstständen im November praktisch halbieren. Die aktuellen Kapitalkosten bei fünfjährigen Staatsanleihen liegen mit 3,8 % wieder in Nähe des langjährigen Durchschnittszinses, so dass eine Refinanzierung auf einem akzeptablen Niveau möglich ist. Auch Italien hat die Vertrauensbasis durch seine Spar- Reformanstrengungen gefestigt. Es verdichten sich somit die Anzeichen, dass der Zenit der Euro-Schuldenkrise inzwischen überschritten wurde.

Der neue EZB-Notenbankpräsident Mario Draghi - ob der jüngsten Krisenerfolge bereits mit dem Beinahmen "Super Mario" versehen - setzt auf einen angelsächsisch geprägten Stil der Geldpolitik. Mit dem Nacheifern der quantitativen Maßnahmen der US-Notenbank könnte allerdings die geldpolitische Orientierung, nämlich das vorrangige Ziel der Preisniveaustabilität, auf der Strecke bleiben. Ein Blick auf die jüngste Entwicklung der Inflationserwartungen an den Anleihemärkten zeigt jedenfalls einen deutlichen Anstieg seit November. Dies dürfte nicht nur mit den seit Dezember um etwa 10 % gestiegenen Rohölnotierungen zu tun haben. Auch die Werte der Verbraucherumfrage zur Teuerungsentwicklung im Euroraum blieben trotz wachsender Rezessionsängste zuletzt auf einem sehr hohen Stand. Noch vor wenigen Jahren wäre ein solches Umfrageergebnis mit einem Leitzinsniveau von über 4 % einhergegangen. Aber bekanntermaßen ist auch die Welt der Zentralbanker seit Lehman-Pleite und Euro-Schuldenkrise aus den Fugen geraten. Zum Glück ist mit einem spürbaren Inflationsanstieg angesichts stagnierendem Geldmengenwachstums und moderater Lohnsteigerungen in Europa zumindest auf mittlere Sicht nicht zu rechnen. Allerdings könnte die EZB den Inflationsskeptikern etwas Wind aus den Segeln nehmen, wenn sie sich nicht dem Nullzinsniveau der US-Notenbank annähert und die 1 %-Marke in diesem Jahr hält.

Die Sorgen vor einem Auseinanderbrechen der Währungsunion dürften im Jahresverlauf weiter schwinden. Einen wichtigen Zwischenschritt wird vermutlich der Schuldenschnitt Griechenlands darstellen. Damit könnte sich der Euroraum von einem schwelenden Krisenherd abkoppeln. Portugal, das derzeit von den Anlegern kritisch gesehen wird, dürfte hingegen von der Währungsgemeinschaft getragen werden, zumal hier die Reformbereitschaft ausreichend vorhanden scheint. Besitzer deutscher Staatsanleihen müssen vor allem die Einführung von Eurobonds fürchten. Dieses Thema könnte spätestens bei einem Machtwechsel in Frankreich Anfang Mai wieder auf die Agenda kommen. Auch die zuletzt verbesserten Konjunkturaussichten dürften im Zusammenwirken mit steigenden Rohstoffpreisen zu höheren Renditen hierzulande führen. Anleger sollten daher lange Laufzeiten weiterhin meiden.

Aktien: Weiter Aufwärts

Die international führenden Aktienbarometer - allen voran wichtige Emerging Market-Indizes und der DAX - haben ihre Kursgewinne in den letzen Wochen ausgebaut. Damit ergibt sich eine überdurchschnittlich positive Januar-Performance. Nach den zum Teil deutlichen Kursverlusten des vergangenen Jahres ist dies eine gute Voraussetzung dafür, dass Anleger neue Zuversicht schöpfen und zu einer offensiveren Ausrichtung ihrer Portfolios bereit sind. Immerhin hat sich ein starker Januar in der Vergangenheit schon häufig als Vorbote für weiter steigende Aktiennotierungen erwiesen.

Ausschlaggebend für diese positive Entwicklung ist eine Reihe fundamentaler und marktpsychologischer Faktoren. So erhärten sich die Anzeichen dafür, dass die Konjunkturstimmung auch in Europa ihren Tiefpunkt hinter sich gelassen hat. Immerhin fiel die Mehrzahl der Wirtschaftsdaten zuletzt auch diesseits des Atlantiks besser aus als erwartet. Mit der Stabilisierung der Wachstumserwartungen schwinden die zwischenzeitlich ausgeprägten Ängste vor einem Einbruch deutscher und europäischer Unternehmensgewinne. Zwar wirken die durchschnittlichen Gewinnschätzungen insgesamt noch etwas zu hoch, so dass zunächst mit weiteren Abwärtsrevisionen zu rechnen ist. Allerdings ist bereits eine Verlangsamung der negativen Revisionsdynamik bei deutschen und europäischen Unternehmen zu beobachten. Die selbst nach der jüngsten Kurserholung noch immer vergleichsweise moderate Bewertung hiesiger Dividendentitel ist ein Zeichen dafür, dass an den Märkten bislang ohnehin schon geringere Unternehmensergebnisse gehandelt wurden.

Dass sich die ausgeprägte Risikoaversion der Anleger so rasch zurückbildet, liegt vornehmlich an den zunehmenden Anzeichen für eine allmähliche Entspannung der Euro-Schuldenkrise. Die bislang erfolgreich verlaufenen Emissionen sowie die sichtbare Einengung der Aufschläge bei Euro-Staatsanleihen gegenüber Bundesanleihen sind Indizien dafür, dass Vertrauen allmählich zurückkehrt. Gängige Risikomaßstäbe wie Versicherungsprämien gegen Kreditausfälle im Bankensektor (CDS-Prämien) haben sich zuletzt auch sichtbar zurückgebildet. Flankiert wird dies durch eine üppige Versorgung des Finanzsystems mit Liquidität durch die großen Notenbanken.

Mit steigenden Aktienkursen wächst der Druck auf zuvor vergleichsweise defensiv positionierte Investorengruppen, Parkpositionen aufzulösen und den Aktienanteil in den Portfolios zu erhöhen. Schließlich begünstigt die gegenwärtige Phase im Zins- und Konjunkturzyklus erfahrungsgemäß besonders Dividendentitel. So zeigt die Untersuchung früherer Zyklen, dass Aktien im Leitzinstal bei nach oben drehenden Frühindikatoren im Durchschnitt die höchste Aufwärtsdynamik entwickelten. Auch wenn nach solch starken Aufwärtsbewegungen mit Verschnaufpausen zu rechnen ist, geben die wichtigsten Aktiendeterminanten derzeit klare Signale für mittelfristig steigende Notierungen.
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