- Nach einem Schlussspurt konnte der Euro im abgelaufenen Jahr den US-Dollar noch überflügeln. Andere große Währungen hingegen erwiesen sich 2012 stärker als der Euro, wenngleich sich das Plus in Grenzen hielt. Mit Abstand größter Verlierer war der Höhenflieger der Vorjahre, der Japanische Yen. Auch bei den Schwellenländern lagen überwiegend die Währungen aus Europa vorne, während einige außereuropäische Devisen z.T. deutlich nachgaben.
- In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und Neuseeland-Dollar.
- Helaba Währungsprognosen
US-Dollar, Schweizer Franken und Britisches Pfund
USD
Tendenz: Dollar-Abwertung 2013
Der Euro-Dollar-Kurs schloss 2012 mit einem leichten Plus ab. Das Problem um das "fiskalische Kliff" in den USA wurde weitgehend gelöst. Spekulationen über ein vorzeitiges Ende des Fed-Kaufprogramms gaben dem US-Dollar leichten Auftrieb zu Jahresbeginn. Da die US-Notenbank dies aber erst vor kurzem ausweitete, ist ein baldiger Kurswechsel unwahrscheinlich. Die Beruhigung bei der europäischen Schuldenkrise dürfte sich fortsetzen und den Euro stützen. Kurzfristig bleibt der Euro-Dollar-Kurs wohl eher stabil, da die Spekulanten ihre Positionen glattgestrichen haben.
CHF
Tendenz: Mindestkurs hält
Beim Euro-Franken-Kurs dominiert der Stillstand, er notiert fest um 1,21. Die Schweizer Notenbank (SNB) gab bei ihrem Zinsentscheid keine Impulse. Der Mindestkurs von 1,20 wird beibehalten, negative Einlagenzinsen, wie es einige Großbanken eingeführt haben, wurden nicht beschlossen.
Am Devisenmarkt interveniert die SNB angesichts stagnierender Währungsreserven anscheinend nicht mehr. Das Schweizer Wachstum verläuft vergleichsweise solide. Die leichte Deflation hält an. Erst im Verlauf von 2013 sollte der Euro-Franken-Kurs weiter zulegen.
GBP
Tendenz: Abwertung gegenüber Euro
Im Trend steigt der Euro-Pfund-Kurs zwar, jedoch nur verhalten. Auch gegenüber dem US-Dollar verläuft der Kurs in engen Grenzen. Die britische Wirtschaft wird sich vermutlich stabilisieren, selbst wenn das Schlussquartal 2012 wohl schwach ausfällt. Die Inflation hat ihre Talfahrt zunächst beendet. Die Bank of England wartet vorerst ab, eine Wiederaufnahme des Kaufprogramms für Staatsanleihen bleibt aber möglich. Die Bekämpfung des hohen Haushaltsdefizits belastet weiter. Bei einer gleichzeitig expansiven Geldpolitik dürfte sich der Euro-Pfund-Kurs tendenziell erhöhen.
JPY
Tendenz: Kurzfristige Yen-Erholung
Der Japanische Yen verlor massiv gegenüber US-Dollar und Euro. Der neugewählte Regierungschef Abe setzt die Notenbank weiter unter Druck hinsichtlich einer expansiveren Geldpolitik. Die Bank of Japan weitete im vorauseilenden Gehorsam ihr Kaufprogramm schon aus. Mittlerweile ist der Yen aber extrem überverkauft, es gibt hohe, als Kontraindikator zu wertende Wetten gegen den Yen. Eine deutliche Gegenbewegung bei den Yen-Kursen sollte daher nicht überraschen. Mittelfristig dürfte sich die Yen-Schwäche angesichts der großen Probleme aber fortsetzen.
NOK
Tendenz: Aufwertungstrend hält 2013 an
Der Euro-Krone-Kurs pendelte weiter im Band von 7,30 bis 7,40, zuletzt eher am unteren Ende. Als Fluchtwährung stand die Krone angesichts einer leichten Krisenentspannung weniger im Blickfeld. In Norwegen wächst die Wirtschaft solide. Die Inflation hat ihr Tief ausgelotet. Vor dem Hintergrund der teuren Krone wird die norwegische Zentralbank vorerst nicht restriktiv. Im Verlauf von 2013 dürfte sich jedoch die Aufwertung der Norwegischen Krone gegenüber dem Euro aufgrund der besseren Wachstumsperspektiven fortsetzen.
SEK
Tendenz: Aufwertung mit Verzögerung
Die Schwedische Krone hat sich von einer kurzen Schwächephase gegenüber dem Euro erholt. Die Leitzinssenkung der schwedischen Notenbank belastete nur temporär. Eine weitere Zinsreduktion ist hingegen nicht auszuschließen. Jedoch deuten Stimmungsindikatoren an, dass die schwedische Konjunktur allmählich ihre Abschwächung überwindet. Wenn sie im Jahresverlauf wieder merklich Tritt fasst, wird die Geldpolitik deutlich früher als in der Eurozone restriktiv. Der Euro-Krone-Kurs dürfte erst nach einer längeren Seitwärtsentwicklung fallen.
AUD
Tendenz: Abwertung gegenüber Euro
Trotz gewisser Schwankungen veränderte sich der Australische Dollar per saldo kaum gegenüber dem Greenback. Die Konjunktur in Australien verlor zuletzt eher an Fahrt, so dass sogar eine weitere Leitzinssenkung nicht ausgeschlossen ist. Auch das Handelsbilanzdefizit weitete sich aus. Allerdings gibt es positive Konjunktursignale aus China, die sich auch positiv auf die Rohstoffpreise auswirken sollten. Daher erhält der "Aussie" leichten zyklischen Rückenwind. Die teure Bewertung spricht gegen eine markante Aufwertung, gegenüber dem Euro drohen sogar Verluste.
CAD
Tendenz: Potenzial nur gegenüber US-Dollar
Der Kanadische Dollar notiert weiter unterhalb der Parität zum US-Dollar. Die kanadische Wirtschaft drosselte zuletzt ihr Wachstum, dürfte aber 2013 vom globalen Rückenwind profitieren. Im Vergleich zu anderen Währungsräumen weist Kanada erheblich weniger Probleme auf. So deutet die kanadische Notenbank weiter an, dass sie ihre expansive Geldpolitik zurücknehmen könnte. Daher bietet sich beim "Loonie" leichtes Kurspotenzial gegenüber dem US-Dollar. Gegenüber dem Euro hingegen könnte der Kanadische Dollar im Verlauf von 2013 etwas nachgeben.
NZD
Tendenz: Abwertung gegenüber Euro
Der Neuseeland-Dollar startete gegenüber dem US-Dollar robust ins neue Jahr. Das Wachstum in Neuseeland verlangsamte sich zuletzt, die Stimmungsindikatoren haben ihre Schwächephase jedoch überwunden. Die sich verschlechternde Leistungsbilanz stimmt weniger positiv, zumal die Exportpreise vor allem für Agrargüter ihren Zenit wohl überschritten haben. Die Geldpolitik wartet wohl weiter ab. Gegenüber dem US-Dollar dürfte der "Kiwi" trotz zyklischer, weltwirtschaftlicher Impulse kaum zulegen, gegenüber dem Euro wird vermutlich ein Minus verzeichnet.