- Der Japanische Yen erwies sich als größter Gewinner am Devisenmarkt. Der Euro konnte aber gleichfalls auf breiter Front zulegen. Rohstoff- bzw. Schwellenländerwährungen erlitten dagegen massive Verluste.
- In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und zum Neuseeland-Dollar.
- Helaba Währungsprognosen
US-Dollar, Schweizer Franken und Britisches Pfund
Tendenz: Aufwertung im Jahresverlauf
Der Euro-Dollar-Kurs hat sich wieder gefestigt und notiert um 1,33. Vermutlich wurden vor allem spekulative Short- Positionen aufgelöst. Einige Konjunkturindikatoren aus der Eurozone fielen freundlicher aus, die EZB ergriff keine neuen expansiven Maßnahmen. In den USA wächst die Wirtschaft solide, gleichwohl sieht nicht alles rosig aus. Die Federal Reserve wird wohl vorerst noch abwarten. Angesichts der Verbesserung am Arbeitsmarkt dürfte sie aber im zweiten Halbjahr 2013 ihr Kaufprogramm reduzieren. Der Euro-Dollar-Kurs wird dann in Richtung 1,25 nachgeben.
Tendenz: Mindestkurs hält
Der Euro-Franken-Kurs kletterte kurzzeitig über 1,26, fiel aber wieder unter 1,24. Die Risikoaufschläge für Anleihen der Euro-Peripherie sanken nicht mehr weiter, allgemein nahm die Risikoaversion an den Finanzmärkten zu. Der Franken profitierte einmal mehr als Fluchtwährung. Das Bruttoinlandsprodukt der Schweiz wuchs im ersten Quartal solide. Die Schweizer Notenbank wird ihre Politik - den Mindestwechselkurs - dennoch beibehalten. Dank einer nachlassenden Schuldenkrise dürfte sich der Euro-Franken- Kurs in den Bereich von 1,25 bis 1,30 bewegen.
Tendenz: Seitwärtstrend
Der Euro-Pfund-Kurs befindet sich weiter im Band von 0,84 bis 0,86. Bessere Daten aus der Eurozone führten temporär zu einem Kursanstieg. Allerdings überzeugten einige Stimmungsindikatoren aus Großbritannien, die wirtschaftliche Schwächephase klingt ab. Aufgrund der eher nachlassenden Inflation kann die Bank of England jedoch abwarten, neue expansive Impulse sind derzeit kaum erforderlich. Die Aufwertung gegenüber dem US-Dollar bleibt wohl nur temporär, da die Fed vermutlich restriktiver wird. Der Euro- Pfund-Kurs dürfte weiter um 0,85 pendeln.
Japanischer Yen, Norwegische Krone und Schwedische Krone
Tendenz: Erholung
Der Japanische Yen konnte sich von seiner Abwertung erholen, zwischenzeitlich sogar kräftig. Zweifel an einer weniger expansiven Fed-Politik ließen den Dollar-Yen-Kurs unter 100 fallen. Aus Japan gab es keine wirklichen Impulse. Insgesamt macht sich jedoch etwas Ernüchterung über die "Abenomics" breit, selbst wenn die Konjunkturdaten recht positiv ausfallen. Allerdings war der Yen technisch überverkauft und kann mittlerweile als unterbewertet betrachtet werden. Im Jahresverlauf dürfte der Yen gegenüber US-Dollar und insbesondere Euro noch etwas zulegen.
Tendenz: Aufwertung
Die Norwegische Krone gab zuletzt gegenüber dem Euro etwas nach. Der Euro-Krone-Kurs stieg dank positiver Daten aus der Eurozone über 7,6. In Norwegen verbesserten sich die Konjunkturindikatoren wieder. Die Inflation scheint ihren Tiefpunkt durchschritten zu haben. Eine Zinssenkung der norwegischen Zentralbank dürfte damit ausbleiben, zumal der Außenwert der Krone auf dem Niveau kaum belastet. 2014 ist sogar mit Zinserhöhungen zu rechnen, wenn sich die Konjunktur weiter solide zeigt. Die Krone dürfte daher gegenüber dem Euro aufwerten.
Tendenz: Aufwertungspotenzial
Die Schwedische Krone gab gegenüber dem Euro deutlich nach, ein Euro kostet mehr als 8,7 Kronen. In Schweden ist die Inflation negativ. Daher nehmen die Spekulationen über eine weitere Zinssenkung der Notenbank zu. Die Wirtschaft wuchs im ersten Quartal immerhin um 0,6 % zur Vorperiode. Bei anderen Indikatoren fiel das Bild gemischter aus. Kurzfristig belastet die Geldpolitik die Krone. Im weiteren Jahresverlauf dürfte aber die Notenbank zumindest verbal einen Kurswechsel einlegen und restriktiver werden. Der Euro-Krone-Kurs wird dann vermutlich wieder fallen.
Tendenz: Erholung
Der Australische Dollar stand stark unter Druck. Beim Haupthandelspartner China läuft es konjunkturell nicht rund, die Rohstoffpreise treten auf der Stelle. Die australische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal mit 0,6 % gegenüber der Vorperiode. Die Stimmungsindikatoren fielen uneinheitlich aus. Eine weitere Zinssenkung der australischen Notenbank sollte nicht überraschen. Der "Aussie" ist nun aber überverkauft und die kurzfristige Überbewertung abgebaut. Daher ist eine Erholung wahrscheinlich, wenngleich auf längere Sicht die Risiken dominieren.
Tendenz: Aufwertung gegenüber Euro
Der Kanadische Dollar wertete zwar gegenüber dem Euro ab, legte aber gegenüber US-Dollar zu. Die Konjunktur in Kanada ist auf dem Weg der Besserung. Sogar vom angeschlagenen Wohnimmobiliensektor gab es positive Daten. Die Inflation verringerte sich zuletzt. Eine vorzeitige geldpolitische Straffung ist nicht zu erwarten. Die Rohölpreise sind stabil. Eine sich weiter verbessernde Konjunktur gibt dem Loonie kurzfristig geringes Kurspotenzial gegenüber dem US-Dollar. Gegenüber dem Euro hingegen dürfte der Kanadische Dollar mittelfristig sogar mehr aufwerten.
Tendenz: Erholung
Noch vor wenigen Wochen war der Neuseeland-Dollar im Höhenflug, den die Zentralbank bekämpfte. Mittlerweile verlor der "Kiwi" im Sog des Australischen Dollar massiv an Wert. Die fehlende Dynamik in China und bei den Rohstoffen allgemein belastete den "Kiwi". In Neuseeland selbst verläuft die konjunkturelle Entwicklung recht solide und gibt kaum Anlass zur Währungsschwäche. Gleichwohl ist der Neuseeland-Dollar aus langfristiger Sicht noch überbewertet. In den kommenden Monaten dürfte sich der Kiwi aber wieder fangen und vor allem gegenüber dem Euro zulegen.