- Der US-Dollar konnte in den letzten Wochen aufwerten, auch das Britische Pfund legte zu. Hingegen gaben Währungen aus Schwellenländern z.T. deutlich nach.
- In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und Neuseeländischen Dollar.
- Helaba Währungsprognosen
US-Dollar, Schweizer Franken und Britisches Pfund
Tendenz: Aufwertung 2014
Der US-Dollar konnte sich von einer Schwächephase erholen. Zum einen senkte die EZB ihren Leitzins. Zum anderen überwogen aus den USA die positiveren Meldungen. Der US-Haushaltsstreit ist vorerst beendet. Die Konjunkturdaten verbesserten sich tendenziell. Die Federal Reserve behielt ihr Wertpapierkaufprogramm bei. Jedoch dürfte die Notenbank in den kommenden Monaten ihre quantitativen Maßnahmen reduzieren. Die etwas weniger expansive USGeldpolitik wird den Euro-Dollar-Kurs 2014 in Richtung 1,30 und tiefer drücken.
Tendenz: Mindestkurs hält
Der Euro-Franken-Kurs verharrt in seiner Bandbreite von 1,23 bis 1,24. Die Schweizer Wirtschaft wächst vergleichsweise robust, die Inflation hingegen fällt leicht negativ aus. Die Schweizer Notenbank hält an ihrer Politik mit dem Mindestkurs von 1,20 fest. Niedrigere Risikoaufschläge für Euro-Peripherieanleihen belasteten den Franken kaum. Zuletzt sanken die Kapitalmarktzinsen in Deutschland etwas, so dass sich der Zinsnachteil des Frankens verringerte. 2014 dürften sich die Zinsen wieder leicht erhöhen und der Euro-Franken-Kurs auf 1,25 ansteigen.
Tendenz: Leichte Aufwertung 2014
Der Euro-Pfund-Kurs notiert um 0,84. Die britische Wirtschaft wuchs im dritten Quartal um 0,8 % zur Vorperiode. Die Stimmungsindikatoren zeigen ein weiter positives Bild. Die Bank of England behielt ihren niedrigen Leitzins bei, erwartet aber nun einen zügigeren Rückgang der Arbeitslosenquote.
Zinserhöhungen liegen dennoch weiter Ferne, zumal die Inflation merklich nachließ. Der Renditevorteil gegenüber dem Euro bleibt damit vorerst begrenzt. Erst im Verlauf von 2014 dürfte eine Zinswende langsam eskomptiert werden und der Euro-Pfund-Kurs dann leicht fallen.
Japanischer Yen, Norwegische Krone und Schwedische Krone
Tendenz: Stabilisierung gegenüber Euro
Der Japanische Yen verlor zuletzt gegenüber US-Dollar und Euro. Eine wachsende Risikoneigung belastete den Yen.
Die japanische Wirtschaft wuchs solide, wenngleich weniger dynamisch. Die Stimmungsindikatoren deuten weiter nach oben. Aufgrund höherer Importpreise ist die Gesamtinflation positiv. Die Notenbank wird vorerst keine weiteren Maßnahmen ergreifen. Die Leistungsbilanz fiel trotz der Abwertung in den negativen Bereich. 2014 dürfte der Euro-Yen- Kurs angesichts der zu hohen Bewertung etwas nachgeben, der Dollar-Yen-Kurs hingegen ansteigen.
Tendenz: Aufwertung
Die Schwächephase der Norwegischen Krone verschärfte sich, der Euro-Krone-Kurs stieg kurzzeitig über 8,30. Die Konjunktur Norwegens zeigt sich insgesamt solide, selbst wenn das Bild nicht durchgehend positiv aussieht. Die Inflation ist auf erhöhtem Niveau etwas zurückgegangen. Die Hauspreise verteuern sich nur noch langsam. Die norwegische Zentralbank deutet eine erste Zinserhöhung für 2014 an. Der Zinsvorsprung der Krone ist gemessen am Wechselkurs beträchtlich. Die Krone besitzt deutliches Erholungspotenzial, zumal die Überbewertung abgebaut ist.
Tendenz: Aufwertungspotenzial
Die Schwedische Krone gab gegenüber dem Euro deutlich nach, der Euro-Krone-Kurs stieg kurzzeitig auf 9,0. Die Konjunkturindikatoren enttäuschten überwiegend, zumindest einige Stimmungsindikatoren verbesserten sich. Die Inflation ging von niedrigem Niveau aus zurück. Eine Zinswende der schwedischen Notenbank wird sich wohl weiter verzögern. Dennoch dürfte sich die Wirtschaft Schwedens mittelfristig besser als die der Eurozone schlagen, was sich in einer im Vergleich restriktiveren Geldpolitik widerspiegeln wird. Der Euro-Krone-Kurs dürfte dann wieder fallen.
Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Neuseeland-Dollar
Tendenz: Leichte Aufwertung gegenüber Euro
Der Australische Dollar konnte seine deutlichen Kursgewinne nicht halten. Während das Wachstum in Australien längst nicht mehr rund läuft, deuten zumindest die Stimmungsindikatoren auf eine Beschleunigung hin. Die Rohstoffpreise gaben etwas nach. Die australische Notenbank dürfte keine weiteren Zinssenkungen vornehmen, mahnte aber vor einer zu teuren Währung. Zinsanhebungen liegen damit in weiter Ferne. Gegenüber dem US-Dollar drohen damit 2014 Verluste. In Relation zum Euro hingegen könnte der "Aussie" aufgrund seines Zinsvorteils leicht zulegen.
Tendenz: Aufwertung gegenüber Euro
Die kanadische Währung tendierte gegenüber dem Euro trotz temporärer Verluste wenig verändert. In der kanadischen Wirtschaft überwogen zuletzt die positiven Indikatoren.
Die Inflation blieb auf niedrigem Niveau. Die Notenbank wartet noch längere Zeit mit einer Zinsanhebung. Der Rohölpreis gab keine positiven Impulse für den "Loonie". Der Wechselkurs gegenüber dem US-Dollar wird wohl per saldo wenig schwanken. Gegenüber dem Euro dürfte der "Loonie" 2014 dank der dann besseren Wachstumsperspektiven Kanadas sowie der Zinsdifferenzen aufwerten.
Tendenz: Potenzial ausgereizt
Der Neuseeland-Dollar konnte seine Aufwertung nicht mehr fortsetzen. Die neuseeländische Zentralbank wird vermutlich 2014 Zinserhöhungen vornehmen, da das Wachstumsumfeld recht positiv ist. Zudem überhitzt sich der Immobiliensektor.
Die Inflation stieg zuletzt auf ein moderates Niveau. Die Handelsbilanz verschlechterte sich. Aus längerfristiger Sicht erscheint der Neuseeland-Dollar sehr teuer.
Die Zentralbank wird darauf Rücksicht nehmen. Der "Kiwi" dürfte daher 2014 gegenüber dem US-Dollar eher abwerten und gegenüber dem Euro nicht merklich zulegen.