- Der Euro konnte seine Gewinne nicht halten und zählt nunmehr zu den großen Verlierern im Monatsvergleich. Das Britische Pfund und der Kanadische Dollar werteten deutlich auf. Die Schwellenländerwährungen legten auf breiter Front zu.
- In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und Neuseeländischen Dollar.
- Helaba Währungsprognosen
Konjunktureller Rückenwind für den US-Dollar / USD
Tendenz: Aufwertung
Der Euro-Dollar-Kurs kletterte fast auf 1,40, bevor er wieder unter 1,38 fiel. EZB-Chef Draghi deutete expansive geldpolitische Maßnahmen für den Juni an, die die EZB dann auch realisieren sollte. Nach einem schwachen Wachstum im ersten Quartal hellt sich die US-Konjunktur zunehmend auf.
Die Fed fährt ihr Wertpapierkaufprogramm bis in den Herbst wohl vollständig herunter. Eine Zinswende wird vermutlich im ersten Halbjahr 2015 erfolgen. Aufgrund der Divergenz in der Geldpolitik dürfte der Euro-Dollar-Kurs in diesem Jahr noch in Richtung 1,30 und tiefer fallen.
Franken nahezu bewegungslos / CHF
Tendenz: Mindestkurs hält
Der Euro-Franken-Kurs pendelt weiter um die Marke von 1,22. Eine zeitweise erhöhte Risikoaversion aufgrund der Ukraine-Krise begünstigte die Nachfrage nach dem sicheren Hafen Franken nur temporär. Die Risikoneigung bleibt ein entscheidender Faktor für die Schweizer Währung. Die Wirtschaft in der Schweiz wächst solide, die Preise stagnieren jedoch. Die Schweizer Notenbank behält ihren Mindestkurs von 1,20 Franken bei. Der Schweizer Zinsnachteil hielt sich zuletzt stabil, spricht aber eher für einen Euro-Franken- Kurs um 1,25.
Zinserwartungen für Pfund kurzfristig überzogen / GBP
Tendenz: Temporärer Rücksetzer
Das Britische Pfund zeigt sich sehr robust, der Euro-Pfund- Kurs fiel auf ein neues Jahrestief unter 0,82. Die britische Wirtschaft wächst kräftig, der Arbeitsmarkt belebt sich, die Häuserpreise klettern weiter. Damit steigen die Erwartungen auf eine Leitzinserhöhung. Gleichwohl wird die britische Notenbank 2014 noch nicht reagieren. Zum einen befindet sich die Inflation auf niedrigem Niveau, zum anderen dürfte die Konjunktur an Dynamik verlieren. Nachlassende Zinsspekulationen sollten das Pfund zunächst zügeln. Erst gegen Ende 2014 dürfte der Euro-Pfund-Kurs wieder fallen.
Gesunkener Zinsnachteil hilft dem Yen vorläufig / JPY
Tendenz: Erholung gegenüber Euro
Der Japanische Yen notierte zuletzt wenig verändert gegenüber Euro und US-Dollar. Die Mehrwertsteueranhebung macht sich klar negativ in den japanischen Konjunkturindikatoren bemerkbar, selbst wenn das Wachstum im ersten Quartal wohl noch sehr robust ausfiel. Die Leistungsbilanz verschlechterte sich weiter. Weitere expansive Maßnahmen der Notenbank sind nicht auszuschließen, auch wenn die Inflation erhöht bleibt. Der Zinsnachteil des Yen gegenüber dem US-Dollar und Euro vermindert sich jedoch, so dass zumindest der Euro-Yen-Kurs noch nachgeben dürfte.
Zinsdifferenzen sprechen für Norwegen-Krone / NOK
Tendenz: Aufwertung
Der Kurs des Euro gegenüber der Norwegischen Krone fiel auf ein Jahrestief unter 8,20. Die Konjunkturdaten aus Norwegen fielen insgesamt eher freundlicher aus. Die Entwicklung am Wohnimmobilienmarkt bereitet hingegen noch Sorgen. Die Teuerung ist weiterhin erhöht. Die norwegische Zentralbank dürfte im ersten Halbjahr 2015 den Leitzins erhöhen. Der Zinsvorteil der Krone weitete sich noch zusätzlich aus. Die norwegische Währung ist aus kurzfristiger Sicht unterbewertet, was für eine fortgesetzte Erholung spricht. Der Euro-Krone-Kurs dürfte folglich weiter fallen.
Geldpolitik bremst Schweden-Krone vorerst / SEK
Tendenz: Aufwertungspotenzial mit Verzögerung
Die Schwedische Krone erholte sich zwar gegenüber dem Euro wieder, dennoch notiert der Euro-Krone-Kurs noch um 9,0. Die Konjunkturdaten enttäuschten zuletzt überwiegend, der grundlegende Trend ist jedoch nach wie vor positiv. Die sehr niedrige Inflationsrate bereitet hingegen Sorgen, eine weitere Zinssenkung der schwedischen Notenbank ist daher möglich. Aufgrund der ebenfalls expansiven EZB-Politik und des stärkeren Wachstums in Schweden dürfte der Zinsvorteil der Krone wieder zunehmen und der Euro- Krone-Kurs daraufhin fallen.
Rohstoffpreise stützen "Aussie" kaum / AUD
Tendenz: Aufwertung gegenüber Euro
Der Australische Dollar bewegte sich zuletzt wenig. Einigen positiveren Konjunkturdaten stehen schwächere Stimmungsindikatoren in Australien gegenüber. Der Häusermarkt überhitzt sich zunehmend. Die chinesische Konjunktur birgt Unsicherheit. Die Rohstoffpreise tendierten zuletzt uneinheitlich. Die australische Notenbank hat ihre Zinssenkungen beendet und wird wohl bis auf weiteres abwarten.
Der Zinsvorteil liegt weiterhin beim "Aussie". Der Australische Dollar dürfte gegenüber dem Euro aufwerten, besitzt aber kein Potenzial gegenüber dem US-Dollar.
Geldpolitik hilft "Loonie" gegenüber Euro / CAD
Tendenz: Aufwertung gegenüber Euro
Der Kanadische Dollar erholte sich weiter gegenüber Euro und US-Dollar. Trotz einer gewissen Verbesserung nach einem winterbedingten Durchhänger überzeugten die kanadischen Konjunkturindikatoren nur bedingt. Immerhin stabilisiert sich der angeschlagene Häusermarkt. Die Inflation zeigt ausgehend von einem niedrigen Niveau nach oben.
Die kanadische Notenbank ist neutral positioniert. Gegenüber dem US-Dollar dürfte der "Loonie" leicht nachgeben.
Die expansivere EZB-Politik spricht jedoch für eine Aufwertung des Kanadischen Dollar gegenüber dem Euro.
Milchpreise keine Stütze mehr für den "Kiwi" / NZD
Tendenz: Potenzial vorerst ausgereizt
Der Neuseeland-Dollar kletterte gegenüber dem US-Dollar auf ein neues Hoch, konnte aber die Gewinne nicht verteidigen.
Die neuseeländische Zentralbank erhöhte erneut ihren Leitzins auf 3,0 %. Das robuste Wirtschaftswachstum Neuseelands dürfte anhalten. Der Immobiliensektor ist noch überhitzt. Angesichts der moderaten Inflation und des teuren Neuseeland-Dollar wird die Notenbank die Zinsen aber wohl nur vorsichtig anheben. Zudem gaben die wichtigen Exportpreise für Milch nach. Der "Kiwi" dürfte nicht weiter zulegen und gegenüber dem US-Dollar sogar verlieren.