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Devisenfokus: Britisches Pfund

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Der Euro verlor zuletzt gegenüber allen relevanten Währungen. Große Gewinner waren neben dem US-Dollar viele außereuropäische Devisen.
-  Die Aufwertung des Pfund Sterling ist zwar ins Stocken geraten. Das anstehende Referen-dum zur schottischen Unabhängigkeit hat jedoch dazu wenig beigetragen. Denn bis vor kurzem befanden sich die Befürworter nach Umfragen noch in der Minderheit. Sollte sich al-lerdings der jüngste Stimmungsschwenk bestätigen, wird es spannend werden. Vor allem die Frage nach der Währung in Schottland ist ungelöst und könnte für eine erhebliche Ver-unsicherung sorgen, die zeitweise das Pfund Sterling belastet.
-  Helaba Währungsprognosen

GBP: Die schottische Frage

700 Jahre nach dem Sieg in der Schlacht von Bannockburn streben die Schotten erneut nach der Unabhängigkeit. Am 18. September entscheiden die Einwohner Schottlands in einem Referendum über die Loslösung vom Vereinigten Königreich. Damit steht aber nicht nur die britische Union von 1707 zur Disposition, sondern es stellt sich auch die Frage nach der Währung. Mit dem damaligen "Act of Union" gab es de facto eine einheitliche Währung in Großbritannien. Falls die Schotten tatsächlich für eine Abspaltung votierten, gäbe es dann eine britische Währungsunion zweier unabhängiger Staaten? Oder würde Schottland eine eigene Währung einführen, das Pfund Sterling inoffiziell nutzen oder gar der Eurozone beitreten?

Schottland hat einen Anteil von etwa 9 % an der britischen Wirtschaftsleistung. Diese Größenordnung erscheint damit nicht so bedeutsam, jedoch liegen die Öl- und Gasreserven des Landes weitgehend im schottischen Bereich, so dass die wirtschaftlichen Folgen einer Abspaltung auch für das restliche Großbritannien nicht zu vernachlässigen wären. Die Finanzmärkte ignorierten das Thema schottische Unabhängigkeit eher. Das Britische Pfund bewegte sich zumindest gegenüber dem Euro zuletzt kaum, der Euro-Pfund-Kurs notierte unweit seines Jahrestiefs von 0,79. Gegenüber dem US-Dollar hat die britische Währung allerdings ihre bisherigen Gewinne aus dem laufenden Jahr mehr als eingebüßt. Grund für die entspannten Marktreaktionen waren sicherlich auch die Umfrageergebnisse, die bis vor kurzem eine Mehrheit der "Nein"-Stimmen vorhersagten. In der jüngsten Befragung gewann das "Ja"-Lager aber erstmal knapp die Oberhand, der Euro-Pfund- Kurs stieg daraufhin über 0,80. Angesichts der Zahl der noch unentschlossenen Wähler ist das Rennen wieder offen und somit besteht durchaus Hoffnung für die Unabhängigkeitsbefürworter.

Die Frage der schottisches Unabhängigkeit wird sowohl auf emotionaler als auch auf rationaler Ebene entschieden. Es ist eine Sache, ob sich die Schotten im Vereinigten Königreich unterdrückt fühlen und deshalb entschieden mehr Selbständigkeit verlangen. Allein die sehr divergierenden Wahlergebnisse in Schottland und England deuten schon bestimmte Unterschiede an. Allerdings argumentieren auch die Unabhängigkeitsbefürwörter stark ökonomisch. So soll jeder Schotte dank der Unabhängigkeit im Durchschnitt um 1.000 Pfund besser gestellt sein. Finanziert werden diese Vorteile in erster Linie mit den zu erwartenden Erlösen aus dem Erdöl, die dann nicht mehr mit London geteilt werden müssten.

Die Öl- und Gasvorkommen Großbritanniens befinden sich überwiegend in schottischen Gewässern: 96 % bei der Offshore-Rohölproduktion und 52 % der Offshore-Gasförderung. Da Öl teurer ist, machte der Anteil Schottlands an den britischen Steuereinnahmen davon mehr als 90 % aus. In schottischen Gewässern wird damit mehr als die Hälfte des Rohöls innerhalb der EU gefördert. Dank der potenziellen Erlöse versucht sich ein unabhängiges Schottland bereits mit Norwegen zu vergleichen. Immerhin ist Norwegen dank seiner Öl- und Gasvorkommen das zweitreichste Land in Europa, gemessen am BIP pro Kopf. Mit dessen Ölerlösen wird ein riesiger Pensionsfonds gespeist, der größer als die Staatsverschuldung ist. Zudem kann sich Norwegen einen vergleichsweise üppigen Wohlfahrtsstaat leisten. Schottland weist ein höheres Pro-Kopf-BIP als das restliche Großbritannien auf, wenn man die Offshore-Einnahmen einbezieht. Allerdings hat sich die britische Öl- und Gasproduktion seit Beginn des Jahrtausends mehr als halbiert. Dank des drastischen Preisanstiegs liegen die staatlichen Einnahmen dennoch höher als 1999. Jedoch ist auch hier der Zenit klar überschritten, falls sich der Ölpreis nicht dramatisch verteuert.

Grundsätzlich sollte das Nordseeöl noch für 30 bis 40 Jahre Förderung ausreichen. Unter Annahme eher konstanter Preise werden die ölbedingten Steuereinnahmen jedoch langsam schrumpfen. Allein auf Basis der Öleinkünfte kommt der Ruf nach einer schottischen Unabhängigkeit gewissermaßen 15 Jahre zu spät.

Die schottische Regierung ist vergleichsweise ausgabefreudiger - jährlich 1.200 Pfund pro Kopf - als die britische Zentrale. Das Land wird von der sozialdemokratischen Scottish National Party (SNP) regiert, Hauptopposition ist die Labour Party. So verspricht die SNP im Falle einer Unabhängigkeit neue soziale Wohltaten, die mit den Ölerlösen finanziert werden sollen - analog zu Norwegen. Allerdings würden dann die Transfers der britischen Zentralregierung entfallen, damit reduzierten sich bereits die finanziellen Vorteile erheblich. Schottland besitzt zwar schon eine eigene Administration, die in einem unabhängigen Staat noch ausgebaut werden würde. Eine eigenständige Armee benötigte Schottland dann ebenfalls. Ein Abzug der britschen Nuklearflotte aus Schottland ist ohnehin populär. In den vergangenen Jahren lag das eher theoretische, also inklusive der Öleinnahmen, Haushaltsdefizit der Schotten niedriger als in Großbritannien. Zuletzt gesunkene Einnahmen aus der Öl- und Gasförderung sowie wohl wachsende Ausgaben dürften die Haushaltslage eines schottischen Staates aber belasten, so dass der Fehlbetrag mit hohen einstelligen Werten, gemessen am BIP, höher als im restlichen Großbritannien ausfiele.

Prinzipiell ist es für eine Region von Vorteil, wenn sie über einen möglichst großen Teil der staatlichen Gelder selbst verfügen kann. Wenn aber auch aufgrund zusätzlicher Kosten der finanzielle Spielraum sogar kleiner ausfällt, dann reduziert sich die Vorteilhaftigkeit eines eigenen Staates. Von den bestehenden Staatsschulden des Vereinigten Köngreichs dürfte Schottland einen entsprechenden Anteil erhalten, ob pro Kopf oder nach Wirtschaftsleistung berechnet.

Zumindest würde Schottland dann mit einer Verschuldung von 70 bis 90 % am BIP starten. Ein Sonderfall wären die vom britischen Staat in der Finanzkrise geretteten Banken, allen voran die Royal Bank of Scotland (RBS). Der Name erwähnt schon die schottische Herkunft, wo auch noch die Zentrale der Bank residiert. Allerdings werden ein Großteil der Geschäfte außerhalb Schottlands getätigt. Die Übernahme dieser Bank bzw. auch der Halifax Bank of Scotland (HBOS)

durch den schottischen Staat birgt für diesen erhebliche Risiken, da deren Bilanzsummen ein Vielfaches des schottischen BIP ausmachen - Island lässt grüßen. Allein die staatliche Rettung für die RBS betrug mehr als 200 % des schottischen BIP. Nicht unwahrscheinlich aber ist, dass die Banken ihren Hauptsitz dann ins restliche Großbritannien verlegen würden. Grundsätzlich ist der Finanzsektor in Schottland ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig. Neben den jedoch mittlerweile eher angeschlagenen Banken gibt es noch einige bedeutsame Vermögensverwalter und Versicherungen. Hier kommen wir zu der eigentliche Frage nach der Währung zurück. Das Interesse des schottischen Finanzsektors, der seine Geschäfte weit über Schottland hinaus betreibt, an der Unabhängigkeit ist eher gering, vorsichtig ausgedrückt.

Die Unabhängigkeitsbewegung setzt sich eindeutig für die Beibehaltung des Britischen Pfunds ein, was dem Finanzsektor sicher lieber wäre. Übrigens plädierte der schottische Premier Salmond Anfang 2009 noch für die Einführung des Euro in einem unabhängigen Staat. Auch aufgrund der schwierigen Erfahrung der Europäischen Währungsunion hat die britische Regierung einem solchen Bund mit Schottland eine klare Absage erteilt. Ohne eine abgestimmte Finanzpolitik birgt ein Währungsverbund einige Risiken. Nichtsdestotrotz besteht die "Ja"-Kampagne auf der Beibehaltung des Britischen Pfunds. In der Debatte ist gerade die Währungsfrage einer der heikelsten Punkte, den insbesondere die Unabhängigkeitsgegner aufbringen. Auch die haushohe Mehrheit der Schotten möchte Umfragen zufolge das Pfund behalten. Aber ohne formelle Währungsunion blieben Schottland folgende Möglichkeiten: die Einführung einer eigenen Währung, die Einführung des Euro sowie die informelle Beibehaltung des Britischen Pfunds.

Da die britische Regierung nicht zu einer Währungsunion gezwungen werden kann, verbleiben Schottland nur die anderen Optionen. Technisch sollte die Einführung einer eigenen Währung kein Problem darstellen, schottischen Banken emittieren bereits beim Pfund Sterling eigene Banknoten. Allerdings wäre die Umstellung ökonomisch riskant, wenn die neue Währung bei der Bevölkerung nicht annähernd das Vertrauen des Britischen Pfunds besäße. Dann könnten die Kontoinhaber womöglich ihr Gelder von den schottischen Banken abziehen und als Pfund-Bargeld nutzen oder direkt auf Pfund-Konten britischer Banken überführen. Einzelne Finanzinstitute könnten damit in große Schwierigkeiten geraten, was dann auch das restliche Großbritannien beträfe. Eine neue schottische Regierung müsste daher zügig für Klarheit in der Währungsfrage sorgen. So könnte ein "Schottisches Pfund" direkt und 1:1 an das Britische Pfund gebunden werden. Damit würde ein sogenannter "Currency Board" eingeführt. Klassische Beispiele hierfür sind die Anbindung des Hongkong-Dollar an den US-Dollar, der Dänischen Krone an den Euro oder, um beim Pfund zu bleiben, das St.-Helena-Pfund - St. Helena ist ein britisches Überseegebiet im Atlantik - an das Britische Pfund. Wenn dies klar, deutlich und glaubwürdig - auch mit Devisenreserven unterlegt - erfolgt, dürfte die Einführung der neuen Währung unproblematisch werden. Allerdings würde Schottland dann weitgehend auf eine eigenständige Geldpolitik verzichten und müsste sich nach der Bank of England richten. Ob heutzutage die britische Notenbank größere Rücksicht auf schottische Interessen nimmt, ist ebenfalls eine gute Frage. Generell könnte ein "Schottisches Pfund" auch den Wechselkurs zur britischen Währung flexibel halten, um eine eigene Geldpolitik zu betreiben. Jedoch könnten dann bei der Umstellung die angesprochenen Probleme auftreten.

Sollte sich Schottland für die Beibehaltung des Pfund Sterling entscheiden, könnte dies Großbritannien eigentlich kaum verhindern. Die schottischen Geschäftsbanken müssten sich dann mit Pfund-Liquidität in Großbritannien versorgen. Beispiele für eine informelle Nutzung einer anderen Währung sind u.a. Montenegro (Euro) oder Panama (US-Dollar). Auch in diesem Fall verzichtete Schottland auf eine eigenständige Geldpolitik und womöglich auch auf eine eigene Notenbank. Den Geschäftsbanken würde dann im Krisenfall allerdings die Zugangsmöglichkeit zu Geldern der Zentralbank ("lender of last resort") fehlen, was internationale Investoren nicht gerne sehen. Nach den Erfahrungen mit der globalen Finanzkrise könnte man hingegen schon fragen, ob das Fehlen einer Notenbank wirklich ein großes Problem wäre. In Panama kommt der Finanzsektor gut ohne eine solche zurecht. Ob die Schotten große Lust auf "panamaische" Abenteuer verspüren, darf eher bezweifelt werden. Zumal der gescheiterte schottische Kolonialisierungsversuch im heutigen Panama Ende des 17. Jahrhunderts ("Darién-Desaster") mit seinen katastrophalen wirtschaftlichen Folgen eine wichtige Rolle beim Verlust der schottischen Unabhängigkeit 1707 spielte. Das Fehlen einer Notenbank birgt Unsicherheiten, die Unternehmen, Investoren bis hin zum schottischen Sparer irritieren könnten.

Die Einführung des Euro als Alternative steht - anders als 2009 (s.o.) - aktuell nicht mehr zur Diskussion. Ein anderer wichtiger Punkt ist dagegen die Mitgliedschaft in der EU. Ein unabhängiges Schottland möchte dort Mitglied sein, in England ist die Stimmung da weniger eindeutig. Großbritannien würde sich wahrscheinlich nicht gegen die schottische EU-Mitgliedschaft stemmen. Unklar aber ist, ob Schottland als de facto Mitglied ein beschleunigtes Verfahren erhielte oder einen neuen Antrag stellen müsste, wodurch sich der EU-Beitritt um einige Jahre verzögerte.

Auch könnten andere EU-Länder eine schottische EU-Mitgliedschaft blockieren, da diese selber von Separationsbestrebungen - wie Spanien mit Katalonien - betroffen sind. Ein zumindest temporärer Austritt aus dem EU-Binnenmarkt würde die schottische Exportwirtschaft zweifellos belasten.

Bei der Frage nach dem Währungssystem sollte berücksichtigt werden, dass die schottische Wirtschaftsstruktur von der britischen abweicht. Die einst dominante Schwerindustrie ist weitgehend verschwunden, die Textilindustrie dagegen existiert noch. Als neuere Sektoren bestehen Pharma, Hightech, Maschinenbau und Verteidigung. Neben der bereits angesprochenen Finanzindustrie hat die Nahrungsmittelproduktion - vor allem Whisky - eine größere Bedeutung.

Allen voran aber wird die Wirtschaft von der Öl- und Gasförderung dominiert. Gleichzeitig ist Schottland damit auch anfällig, falls sich die Energiepreise ungünstig entwickeln sollten. Im Prinzip könnte das Land mit einer Währungsabwertung die negativen Folgen eines fallenden Ölpreises ausgleichen, was einerseits eher flexible Wechselkurse favorisiert. Andererseits sprechen die bereits erwähnten Konsequenzen zumindest zunächst für eine feste Bindung an das Pfund Sterling.

Sollten die Schotten tatsächlich für ihre Unabhängigkeit votieren, müsste die Regierung zügig für Klarheit in der Währungsfrage sorgen, um negative Rückwirkungen zu vermeiden. Wenn Großbritannien die ablehnende Haltung zu einer Währungsunion nach dem Referendum nicht ändert, ist die sicherste Methode die Einführung einer an das Britische Pfund gekoppelten schottischen Währung. Gewisse Unsicherheiten würden die Staatsfinanzen bergen. Auf die mittlere bis längere Sicht wären gewisse Einschnitte im staatlichen Ausgabeverhalten kaum vermeidbar. Grundsätzlich ist Schottland auch als kleinerer Staat wirtschaftlich überlebensfähig - eine EU-Mitgliedschaft wäre von Vorteil. Allerdings gibt es noch einige Stolpersteine, die das "Ja"- Lager weitgehend ignoriert bzw. verschweigt. Ob die Unabhängigkeit bei rein wirtschaftlicher Betrachtung vorteilhaft ausfällt, darf zumindest auf längere Sicht bezweifelt werden.

Auch für das restliche Großbritannien hätte eine schottische Unabhängigkeit selbstverständlich Folgen. Zum einen wäre das Land nicht nur geographisch, sondern wirtschaftlich kleiner. Dies machte sich in der allgemeinen Bedeutung, aber auch in mancherlei Beziehung mit Stimmgewichten etc. bemerkbar. Ein gravierende Veränderung wäre dies allerdings nicht.

Großbritannien wies bis 2003 sogar einen Überschuss im internationalen Ölhandel auf. Ohne das schottische Öl würde das aktuelle Defizit bei Energiegütern von rund 1 % am BIP deutlich ansteigen. Gleichwohl hat das restliche Britannien bei anderen Gütern und Dienstleistungen gegenüber Schottland einen erheblichen Überschuss, so dass der Gesamteffekt auf die Leistungsbilanz wohl nicht so ausgeprägt wäre. Die Unsicherheit hinsichtlich der schottischen Währungsfrage kann auch den Bankensektor im restlichen Großbritannien in Mitleidenschaft ziehen, zumal die schottischen Großbanken vor allem da aktiv sind. Allerdings könnte die Verlagerung von Finanzinstituten nach England - genauer London - sogar wirtschaftliche Vorteile bringen. Ein schottischer EU-Beitritt ist im Interesse der britischen Wirtschaft. Da jedoch selbst die EU-Mitgliedschaft Großbritanniens durch ein mögliches Referendum in Frage gestellt wird, ist dieser Punkt recht verwickelt. Die Staatsfinanzen könnten sogar etwas entlastet werden, wobei eventuell neue Militärstützpunkte Geld kosteten. Wenn die Währungsfrage zügig gelöst wird, sollten sich aber die negativen Folgen für Großbritannien in Grenzen halten. Politische Rückwirkungen eines "Ja" auf die Regierung Cameron sind dagegen nicht auszuschließen.

Das Pfund Sterling könnte im Falle eines "Ja"-Votums einen Dämpfer erhalten. Mit einer nachhaltigen Schwäche, begründet mit einer Kapitalflucht aus dem Britischen Pfund, ist nur zu rechnen, wenn sich die Entscheidung über die Währung in Schottland und den Verbleib der Großbanken länger hinzieht. Ohnehin ist trotz der jüngsten Umfrage unser Basisszenario, dass die Unabhängigkeit Schottlands im Referendum abgelehnt wird.

Jenseits der schottischen Frage zeigte sich das Britische Pfund 2014 gegenüber dem Euro sehr robust. Gegenüber dem US-Dollar gilt dies seit Juli nicht mehr. Nachdem einige Vertreter der Bank of England das Thema Zinswende zunächst noch forcierten, überwogen zuletzt doch die vorsichtigeren Töne, selbst wenn es in der August-Sitzung zwei Stimmen für eine Zinsanhebung gab. So wurde das niedrige Lohnwachstum thematisiert, auch die Inflation lag im Juli mit 1,6 % auf moderatem Niveau. Das rasante Wirtschaftswachstum aus dem ersten Halbjahr verliert etwas an Dynamik. So kühlten sich einige Stimmungsindikatoren aus dem Verarbeitenden Gewerbe ab.

Damit kann auch die britische Notenbank die Sache etwas ruhiger angehen lassen, selbst wenn die Preisanstiege bei Wohnimmobilien weiter wachsen. Anfang 2015 könnte die Bank of England dann aber tatsächlich reagieren und ihren Leitzins anheben. Erst dann dürfte das Pfund gegenüber dem Euro wieder zulegen. Schließlich wird die Zinswende an den Märkten bereits weitgehend eskomptiert. Gegenüber dem US-Dollar wird die Pfund-Schwäche noch anhalten. Also auch unabhängig von der schottischen Unabhängigkeit glänzt das Britische Pfund zunächst einmal nicht.

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