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Devisenfokus: Norwegische Krone

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Der Euro konnte sich in den letzten Wochen von einem Rückschlag gegenüber vielen Währungen erholen. Größter Verlierer war der Japanischer Yen, größter Gewinner überraschenderweise der Ungarische Forint.
- Die mehrjährige Aufwertung der Norwegischen Krone gegenüber dem Euro hat an Schwung verloren. Die Nachfrage nach dem sicheren Anlagehafen ist gesunken. Im Jahresverlauf dürfte wegen aufkommender Zinserhöhungserwartungen die Krone aus Renditegründen attraktiver werden, der Euro-Krone-Kurs daher wieder fallen.
- Helaba Währungsprognosen

NOK: Mit Renditechancen

Mancher Anleger sorgt sich derzeit, ob sein Geld in den sogenannten Steueroasen noch sicher angelegt ist. Nach Norwegen hat wohl kaum jemand sein Geld aus steuerlichen Gründen verlegt. Das Land gilt aber angesichts der Probleme in der Eurozone gewissermaßen als "Währungsoase". In diesem Jahr steht die Norwegische Krone jedoch recht glanzlos da und konnte lediglich Japanischen Yen und Britisches Pfund merklich aufwerten. Sie verlor gegenüber dem nicht gerade haussierenden Euro mehr als 2,5 %, ein Euro kostet gut 7,5 Kronen. Hat die Norwegische Krone als Anlagealternative ausgedient?

Der Reiz der Norwegischen Krone liegt in der Mischung aus Rendite und Sicherheit. Die Krone wurde lange Zeit vor allem als Rohstoffwährung angesehen. Tatsächlich machen die Gas- und Ölausfuhren mehr als die Hälfte der Exporte Norwegens aus. Daher besitzt die Währung ein zyklisches Moment. Als Hochzinswährung gilt die Krone zwar kaum noch, aber immerhin bietet sie höhere Renditen als Euro oder US-Dollar oder gar die klassischen sicheren Häfen Schweizer Franken oder Japanischer Yen. In den letzten Jahren wurde die norwegische Währung auch für sicherheitsorientierte Anleger interessant. Denn während viele Industrieländer mit enormen Staatsschulden bzw. Haushaltsdefiziten kämpfen, trumpft Norwegen mit hohen Budgetüberschüssen sowie einem Staatsvermögen auf. So liegen allein in dem aus den Öleinnahmen gespeisten staatlichen Pensionsfonds mehr als 500 Milliarden Euro, rund 130 % des Bruttoinlandsprodukts. Ebenso sprechen reichliche Leistungsbilanzüberschüsse für die Solidität der norwegischen Wirtschaft.

Bei diesen Eigenschaften verwundert nicht, dass die Norwegische Krone gegenüber dem Euro in den letzten Jahren zulegen konnte, rund 10 % seit 2010. Gleichwohl blieben die ganz großen Gewinne aus. Gegenüber den Safe-Haven-Währungen wie Franken und Yen setzte erst dann eine positive Entwicklung ein, als die Notenbanken dort zu Ungunsten ihrer Währungen eingriffen. Klassische Rohstoffwährungen wie Australischer oder Neuseeland-Dollar werteten hingegen mehr als die Krone auf. Der Euro-Krone-Kurs schwankt jedoch weniger als andere Eurokurse - mit Ausnahme des von der Schweizer Notenbank festgezurrten Frankens. Diese niedrigere Volatilität entschädigt für die etwas geringeren Erträge.

Norwegen befindet sich zwar außerhalb der Europäischen Union. Ökonomisch betrachtet kann sich das Land jedoch nicht von den Problemen Europas lösen. Schließlich werden gut 80 % der Exporte in die EU geliefert. Neben dem Handel gibt es finanzielle Verflechtungen, nicht zuletzt hat der Ölfonds einen beträchtlichen Teil seiner Mittel in die EU-Staaten investiert. Wer eine sehr negative Entwicklung für die Währungsunion erwartet, findet wohl geeignetere Fluchtmöglichkeiten außerhalb Europas als die Krone. Allerdings stehen die Zeichen in der europäischen Schuldenkrise eher auf Entspannung, seit EZB-Präsident Draghi die "Rettung" des Euro ankündigte - der Rückgang des Euro-Krone-Kurses endete fast zeitgleich.

Die Norwegische Krone weist neben dem Sicherheitsaspekt jedoch auch Renditeanreize auf. So expandierte die norwegische Wirtschaft 2012 um 3,2 % und damit stärker als alle anderen westlichen Industrieländer. Die Perspektiven für das laufende Jahr sind nicht mehr ganz so rosig. So wird sich vermutlich das Wachstum der Unternehmensinvestitionen verlangsamen, die Stimmungsindikatoren haben sich bereits etwas eingetrübt. Der private Konsum sollte solide steigen, da sich Beschäftigung und Reallöhne positiv entwickeln. Der Export wird unter der mäßigen Nachfrage aus der Eurozone leiden. Insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt 2013 um solide 2 % zulegen.

Etwas mehr Sorgen als die Konjunktur bereitet der heimische Wohnimmobilienmarkt. So sind die Hauspreise in Norwegen in den letzten Jahren gegen den internationalen Trend deutlich gestiegen, selbst wenn die Zuwächse allmählich nachlassen. Insgesamt gilt der Häusermarkt als überbewertet und weckt Erinnerungen an gewisse Krisenländer. Im Zuge dessen hat auch die Verschuldung privater Haushalte zugenommen. Um den langfristig negativen Folgen des Booms entgegenzuwirken, müsste die norwegische Zentralbank die in diesem Zusammenhang zu niedrigen Zinsen anheben. Jedoch würde dann am Devisenmarkt die Krone wohl noch weiter aufwerten. Führende norwegische Notenbanker warnten bereits vor einer zu starken Krone und den Folgen für die Exportwirtschaft. Nach der langjährigen Aufwertung ist die Krone auf Basis realer Wechselkursindizes oder Kaufkraftparitäten keine günstige Währung mehr, wenngleich nicht so überbewertet wie bspw. der Schweizer Franken oder einige andere Rohstoffwährungen. Die moderate Inflation von gut 1 % erfordert keine restriktivere Geldpolitik. So übt sich die Zentralbank bis auf weiteres im Spagat zwischen Immobilienblase und zu starker Währung und behält den Leitzins von 1,5 % bis auf weiteres bei. Sollten konjunkturelle Rückschläge ausbleiben, wird das Pendel aber mit Blick auf 2014 in Richtung Zinserhöhungen schwingen. Während das nach wie vor geltende Sicherheitsargument für die Krone etwas in den Hintergrund getreten ist, dürfte im Jahresverlauf der Renditevorteil wieder an Kraft gewinnen, also der Zinsvorsprung norwegischer Papiere gegenüber deutschen Anleihen.

Ein weiterer Faktor für die Krone ist der Rohölpreis. Die fallenden Brent-Notierungen erklären ebenfalls die schwächere Entwicklung der Krone im bisherigen Jahr. In Norwegen ist die Rohölproduktion seit einigen Jahren rückläufig, konnte aber zu einem erheblichen Teil durch eine höhere Gasförderung ausgeglichen werden. Die Basis des Reichtums ist damit vorerst gesichert. Die Weltkonjunktur sollte sich im Verlauf von 2013 in der Ten-denz verbessern und deshalb die Nachfrage nach Rohöl anziehen, der Brent-Preis dürfte sich etwas verteuern. Die höheren Exporterlöse werden die Krone stützen. Trotz Risiken - ein Rückgang der norwegischen Immobilienpreise sowie fallende Energiepreise - überwiegen die positiven Faktoren für die norwegische Währung. Der Euro-Krone-Kurs dürfte bis Jahresende auf 7,2 zurückgehen.

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