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Devisenfokus: US-Dollar

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Der US-Dollar konnte gegenüber dem Euro in den letzten Wochen leicht zulegen. Neuseeland-Dollar und Schweden-Krone erwiesen als stärker. Einige Schwellenländerwährungen wie u.a. die Türkische Lira gaben deutlich nach. 
- Der US-Dollar steht vermutlich vor einem freundlichen Jahr insbesondere gegenüber dem Euro. Dank des robusten Wirtschaftswachstums in den USA wird die Geldpolitik der Federal Reserve weniger expansiv werden - im Gegensatz zur EZB-Politik. Der Zinsvorteil des US-Dollar wird im Jahresverlauf zunehmen. Auch strukturelle Faktoren stehen einer Aufwertung des Greenback nicht im Wege. 
- Helaba Währungsprognosen

USD: Mit neuem Schwung

Am US-Dollar scheiden sich fast immer die Geister: Während die einen die US-Währung als strukturell schwach ansehen und daher eine Abwertung erwarten, rechnen andere angesichts einer robusten US-Konjunktur und der Probleme in anderen Währungsräumen mit deutlichen Zugewinnen. Im abgelaufenen Jahr fiel das Bild zweideutig aus: Gegenüber dem Euro und einigen anderen europäischen Währung gab der US-Dollar nach, im Vergleich zu vielen außereuropäischen Devisen, ob aus Industrie- oder Schwellenländern, konnte er dagegen zum Teil spürbar zulegen. Insgesamt wies der Greenback 2013 handelsgewichtet ein markantes Plus auf. In ihren Prognosen für 2014 erwarten die Auguren mehrheitlich einen signifikant festeren US-Dollar. Kann die USWährung wirklich insbesondere gegenüber dem Euro aufwerten oder behält die scheinbar unerschütterliche Gemeinschaftswährung einmal mehr die Oberhand? Schließlich führte selbst die Existenzkrise der Währungsunion lediglich zu einer zeitweiligen Abwertung.

Im Frühjahr 2013 ist die lange währende Rezession in der Eurozone ausgelaufen, ein verhaltener Aufschwung hat begonnen. Die Risikoaufschläge für Staatsanleihen der Krisenländer sind deutlich zurückgegangen. Mit den nachlassenden Sorgen war der Euro der große Gewinner des vergangenen Jahres. Mittlerweile ist das Thema Schuldenkrise ist am Devisenmarkt in den Hintergrund getreten, der Euro-Dollar-Kurs weist keinen signifikanten Zusammenhang mit den Risikoaufschlägen der Krisenländer mehr auf.

Trotz der konjunkturellen Fortschritte steht die Eurozone im Vergleich zu den USA aber schlecht da. Nach einem voraussichtlichen Zuwachs von knapp 2 % im Vorjahr dürfte das USBruttoinlandsprodukt 2014 sogar um 2,7 % zulegen. Insbesondere der private Konsum zeigte sich zuletzt robust. Der fortschreitende Beschäftigungsaufbau - der jüngst enttäuschende Arbeitsmarktbericht erklärt sich überwiegend durch Wettereffekte - erhöht die Haushaltseinkommen, zumal diese anders als 2013 nicht durch steigende Steuer- oder Sozialversicherungsbeiträge gedrückt werden. Die bislang zögerlichen Unternehmen dürften angesichts eines lebhaften Konsums und nachlassender politischer Unsicherheiten ihre Investitionen stärker ausweiten. In Anbetracht der sich verbessernden US-Konjunktur stellt sich die Frage, ob die Geldpolitik der Federal Reserve weiterhin so expansiv bleiben muss.

2013 kaufte die US-Notenbank monatlich noch Anleihen im Wert von 85 Mrd. US-Dollar und erweiterte somit ihre monetäre Basis. Hingegen sank im letzten Jahr in der Eurozone die Liquidität in Form der Geldbasis, da die Geschäftsbanken ihren Bedarf aufgrund der Entspannung der Krise einschränkten, was den Euro gegenüber dem US-Dollar unterstützte. Allerdings entschied die Fed im Dezember, ihre Wertpapierkäufe um 10 auf 75 Mrd. US-Dollar herunterzufahren. Die konjunkturelle Situation spricht dafür, dass US-Notenbank diese Maßnahme - auch unter neuer Führung von Janet Yellen - weiter herunterfahren, so dass das Kaufprogramm im zweiten Halbjahr beendet ist. Die EZB wird diesem weniger expansiven Kurs bis auf weiteres nicht folgen; denn trotz der erwähnten Fortschritte fallen die Kreditvergabe anhaltend gering und die Inflation sehr niedrig aus. Deshalb dürfte die europäische Notenbank im Jahresverlauf ihre Liquiditätsmaßnahmen wieder ausweiten. Die divergente Geldpolitik sollte 2014 den Euro-Dollar-Kurs belasten. Aber neben den liquiditätspolitischen Instrumenten wird wohl die Zinsentwicklung eine Rolle spielen. Derzeit steht eine Zinserhöhung der Fed nicht zur Diskussion. Wenn im Jahresverlauf der Blick allmählich auf 2015 fällt, sollte dieses Thema jedoch an Bedeutung gewinnen. Während der Renditevorteil von US-Treasuries gegenüber Bundesanleihen bei zweijährigen Laufzeiten bislang nur gut 0,2 Prozentpunkte beträgt, rentieren dreijährige US-Papiere schon fast einen halben Prozentpunkt höher. Selbst wenn die Fed recht vorsichtig agiert, so wird sie doch deutlich vor EZB die Zinsen anheben. Entsprechend vergrößert sich der Renditevorsprung von US-Papieren sukzessive im Zeitablauf.

Neben der Geldpolitik, die sich aber nun zu Gunsten der US-Währung dreht, führen die Dollar- Pessimisten noch ein anderes Argument auf: Die Defizite im Staatshaushalt und in der Leistungsbilanz. Dabei hat sich der gesamtstaatliche Budgetsaldo seit 2009, gemessen am BIP, immerhin halbiert, wenngleich der Fehlbetrag mit 5,5 % noch beachtlich ist. In der Leistungsbilanz verringerte sich das US-Defizit von fast 6 % am BIP (2006) auf 2,5 %. So wies die Handelsbilanz im November 2013 den - die Rezessionswerte von 2009 ausgenommen - geringsten Fehlbetrag seit 1999 auf. Hierbei half nicht zuletzt der heimische Energieboom ("Fracking"). Aber auch insgesamt konnten die USA ihren Marktanteil am Welthandel im Gegensatz zur Eurozone in den letzten Jahren etwas ausweiten. Zwar sprechen diese noch vorhandenen Defizite nicht unbedingt für die Währung, jedoch votieren die Verbesserungen gegen ein allzu negatives Dollar-Bild. Darüber hinaus ist der Greenback nach wie vor die unangefochtene Weltreservewährung, so dass eine negative Leistungsbilanz fast schon vorgegeben ist.

Die Eurozone kann derzeit sogar signifikante Überschüsse in Leistungs- und Handelsbilanz aufweisen. Wegen der konjunkturell bedingt noch schwachen Importnachfrage sind diese Werte aber geschönt. Mit wachsender Binnennachfrage werden die Überschüsse wieder schrumpfen. Ohnehin erscheint der Euro gegenüber dem US-Dollar auf Basis von Kaufkraftparitäten oder realer Wechselkursindizes als überbewertet. Neben diesen langfristigen Indikatoren, die einem stärkeren Greenback nicht im Wege stehen bzw. sogar darauf hindeuten, sind in der kürzeren Frist Kapitalflüsse von großer Relevanz. In Phasen einer allgemein hohen Risikoneigung an den Finanzmärkten wie im letzten Jahr leidet der US-Dollar tendenziell, da US-Anleger dann zunehmend Auslandsengagements vornehmen, was 2013 durch die nachlassende europäische Schuldenkrise noch begünstigt wurde. Sollte aber die Risikobereitschaft im Jahresverlauf abnehmen, würde einmal mehr der US-Dollar von US-Repatriierungen bzw. als sicherer Anlagehafen für Ausländer profieren. Insgesamt sind 2014 die Aussichten für den US-Dollar klar positiv. Da sich an den Terminbörsen die spekulativ orientierten Anleger noch kaum auf einen fallenden Euro-Dollar-Kurs positioniert haben, besteht hier deutliches Verlustpotenzial. Der Euro-Dollar-Kurs dürfte in diesem Jahr zunächst auf 1,30 und dann mit zunehmenden US-Zinserwartungen in Richtung 1,20 fallen. 2014 werden wohl die Dollar-Optimisten Recht bekommen.

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